Pan und seine Frühlingsgeister
 

Für ältere Kinder, vielleicht so ab 12 Jahren.

Nachdem nun alle "bösen" Geister aus der kalten Jahreszeit
bald ausgetrieben sind durch Faschingslust und laute Fröhlichkeit,
nachdem nun alle dunklen Tage, kalte Nächte, Eiseswind',
auch klamme Finger, Depressionen, hoffentlich zu Ende sind,

nachdem das Jahr beerdigt wurde und die Fülle bald erwacht,
da haben alle guten Geister gleich viel Arbeit, Tag und Nacht.
Dann, wenn so manche frühen Knospen wacker ihre zarten Blüten
öffnen in der warmen Luft erwache ich und andre Mythen.

Für alles das, was Leben bringt und überall, wo was gedeiht,
da sind wir Wesen der Natur zu wirken, treiben, blühn bereit.
So manche schieben bei den Wurzeln Blumen aus der Erde raus,
die Wald- und Feld- und Wiesengeister spenden dann dazu Applaus.

Und weil mein eigner Lebensquell, erfrischt durch lange Winterruh',
in Kürze wieder sprudeln wird, geselle ich mich gern dazu.
Als Teil der Mythen, der ich sein darf, dank ich so dem Menschengeist,
der mir in Treue und im Glauben diesen schönen Platz zuweist.

So hüpf ich lustvoll auf den Wiesen, gebe allen Trieben frei,
und bring dem Frühling dann begeistert meine Flötentöne bei.

Oh, wie schön Blaugold,

wenn es denn nun endlich soweit wäre, dass Pan wieder leichtfüßig durch die Sonne hüpft.

Übrigens so genau kenne ich den Knaben nicht, macht der nicht auch allerhand Unsinn?????
So hüpf ich lustvoll auf den Wiesen, gebe allen Trieben frei Für Kinder?????????

Lieber Blaugold, ich würde dein schönes gedicht nicht unbegingt als Kinderrerreim nehmen.
Die über 12 Jährigen lassen sich wahrscheinlich auch nicht unbedingt dafür begeistern. Da fehlt die Jugendsprache drin.

Paarreime hast Du benützt - ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, um das überhaupt mitzubekommen. Erst hatte ich das Gefühl von Prosa mit einigen Reimstrukturen. Aber dann habe ich es gesehen und das Gedicht gefiel mir immer besser und mich mit Frühlingsfreude erfrischt.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

Hallo Blaugold,

ich finde dein Gedicht auch ganz reizend.

Schöne Bilder verwendest du in deinen langen Zeilen, die im 8-hebigen Jambus daherkommen (Ausnahme S2/Z4, das ist ein Trochäus, fällt aber wegen der weiblichen Kadenz in Z3 gar nicht so auf...;)).

Als Kindergedicht, auch für ältere, will es mir persönlich auch nicht durchgehen, weil die Sprache doch m.E. schon zu gehoben dafür ist.

Aber als Natur- oder sogar als spirituelles Gedicht will es mir wirklich gefallen.

Es hat einen starken Ausdruck und beschwört geradezu den Frühling.
Hoffentlich hört er auf dich und lässt sich bald blicken, damit wir den ollen Winter endlich los sind.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Hallo Klatschmohn

Was der Pan so alles treibt (und auch mit wem) kann man auf Wikipedia nachlesen.
Das Vorbild hier ist zum großen Teil der Panflötenspieler, der im Zeichentrickfilm "Fantasia" von Walt Disney fröhlich umhertanzt. Kennst du den Film? Es ist meiner Ansicht nach ein wirkliches Meisterwerk, nicht nur für Kinder. In den einzelnen Episoden werden Gestalten aus Mystik und Mythologie
zu klassischer Musik (ohne Dialoge) animiert!
Als ich mich entscheiden musste, wohin mit dem Gedicht, hab ich geschwankt zwischen den Rubriken Natur, Fantastisches und Kinder. Ich sehe die Einwände, die gegen die Kinderabteilung sprechen ähnlich. Strophe zwei und drei sind wohl die märchenhaftesten.
Der letzte Abschnitt gilt für alles, was "treibt", also auch für Pflanzen. ;)

Hallo Faldi
Wie oben geschrieben habe ich die Wahl für diese Abteilung getroffen. Andere hätten sich, klar, auch angeboten. Vielleicht stelle ich die Auffassungsgabe älterer Kinder auf eine Probe, die sie überfordert. Das könnte natürlich sein.
Die Zeile 4 in Strophe 2 ist als Trochäus Absicht, weil eben die Zeile zuvor weiblich endet. So, meine ich, bleibt der Lesefluss schön gleichmäßig. So hast du es ja im Grunde auch gelesen.

Ich danke für Kommentare und Lob.


Blaugold