Gedichte-Eiland

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Lightning 25.06.2019 11:49

Abendrot
 
Durchs offene Fenster
wehen Gedanken,
ich kann dich gut sehen,
und wie wir uns zanken.

Vorbei ist die Zeit,
in der wir erinnern,
wie unsere Farben
gemeinsam schimmern,
und wie sie mit Wolken
am Himmel schweben.
Vorbei ist die Zeit,
das gemeinsame Leben.

Die Sonne geht unter,
ich fühle den Schmerz,
das rötliche Treiben,
zeigt mein blutendes Herz.

LG, Lightning

Erich Kykal 25.06.2019 20:19

Zitat:

Zitat von Lightning (Beitrag 119194)
Durchs offene Fenster
wehen Gedanken,
ich kann dich gut sehen,
und wie wir uns zanken.

Vorbei ist die Zeit,
in der wir erinnern,
wie unsere Farben
gemeinsam schimmern,
und wie sie mit Wolken
am Himmel schweben.
Vorbei ist die Zeit,
das gemeinsame Leben.

Die Sonne geht unter,
ich fühle den Schmerz,
das rötliche Treiben,
zeigt mein blutendes Herz.

LG, Lightning

Hi L!

Gefällt mir, auch wenn sich nicht alle Zeilen reimen. Sprachlich ist es gut gefasst, der Duktus flüssig, der Inhalt klar transportiert.

Ein paar Details zur gefälligen Überlegung:

Durchs offene Fenster
entwehen Gedanken,
ich kann dich gut sehen,
und wie wir uns zanken.

Vorbei ist die Zeit,
in der wir erinnern,
wie unsere Farben
gemeinsamer schimmern,
und wie sie mit Wolken
am Himmel entschweben.
Vorbei ist die Zeit für
gemeinsames
Leben.

Die Sonne geht unter,
ich fühle den Schmerz,
das rötliche Treiben:
Mein
blutendes Herz.

So läsen sich die "behandelten" Zeilen mE. flüssiger, ohne über die maximale Silben- oder Heberzahl hinaus zu gehen. Lies und urteile selbst, was du präferierst.

S1Z2 und S3Z4 haben als einzige betonte Auftakte in deiner Version, das bricht den Takt. Ich habe mir erlaubt, auch dafür Lösungen anzubieten.

Gern gelesen! :)

LG, eKy

Lightning 26.06.2019 18:36

Hi E!

Na.. da kann ich wieder was lernen :)
Vielen Dank für deine Zeilen.

Wie das mehr oder weniger fehlende "Reimschema" vielleicht schon vermuten lässt, sind die Zeilen eher nach Gefühl geschrieben, und nich unbedingt metrisch "optimiert".

Was den "Lesefluß" angeht, stimme ich dir zu.
Allerdings würde ich nicht immer eine Silbe für den Lesefluß anfügen/streichen.

"Durchs offene Fenster
entwehen Gedanken,"

Hier würde mir zwar das "entwehen" auch gut gefallen.. aber dadurch ändert sich auch die Ansicht auf den Rest der Zeilen. Wenn Gedanken "entwehen".. dann bedeutet es für mich eher, dass sie entschwinden oder vergessen werden. Wenn die Gedanken durchs Fenster "wehen".. zeigt es vielleicht eher ein "sich erinnern".. oder lässt zumindest offen, ob man sich lieber erinnern möchte.. oder ob man vergisst.

"Vorbei ist die Zeit,
in der wir erinnern,
wie unsere Farben
gemeinsamer schimmern,
und wie sie mit Wolken
am Himmel entschweben.,"

Hier würde die Änderung evtl. auch dem Lesefluß entgegenkommen.. aber "gemeinsamer" scheint mir an dieser Stelle etwas "seltsam". Es hinterlässt bei mir auch ein Gefühl bzw. die Frage des "gemeinsamer als wann?". Ohne diesen "Vergleich".. muss ich nicht überlegen, und es entsteht irgendwie ein anderes Gefühl.. auch, wenn relativ klar sein sollte, das ein "gemeinsamer" als "jetzt" gemeint wäre.

Beim "entschweben" geht es mir ähnlich. Da entsteht in mir ein "Fragegefühl".. hier nach dem "warum.. oder.. wohin?". Wenn die Wolken "nur" schweben.. sind sie einfach da, wo sie immer sind. Wenn sie entschweben.. und es nicht nachdenklich werden soll.. müsste die Antwort vorher evtl. klarer sein.

"Vorbei ist die Zeit für
gemeinsames
Leben."

Mit allen anderen Änderungen zusammen.. würde alles seinen Sinn ergeben.. wenn auch aus einem leicht veränderten Blickwinkel. Auch diese Zeile würde sich dann rein lesetechnisch betrachtet, gut einfügen. Mir persönlich gefällt allerdings diese gefühlte - und wahrscheinlich auch gelesene - kurze "Pause" zwischen S2 und S3.. eigentlich auch schon zwischen S1 und S2.. da S2 inhaltlich betrachtet eher die Erinnerung ist.. und S1 + S3 eher der Blick aus dem Fenster.. durch den die Erinnerung evtl. erst "gefunden" wird.

"Mein blutendes Herz."

Auch hier hatte ich hin und her überlegt.. "mein blutrotes Herz" usw.. aber irgendwie gefiel mir auch hier, dass die Zeile in jetziger Form eher für sich steht. Wobei ich an dieser Stelle bezüglich einer Änderung nicht kompletet abgeneigt wäre.

Da die Zeilen rein nach Gefühl geschrieben sind.. gefallen sie mir natürlich so, wie sie gerade sind, weil sie - zumindest mir - ein ganz bestimmtes Gefühl schenken. Da wird es schwer, etwas so zu verändern, damit das Gefühl in mir nicht verloren geht.

Trotzdem natürlich nochmal herzlichen Dank für die Vorschläge.
Für diverse zukünftige Zeilen.. werde ich sicher wieder etwas mitnehmen,
auch wenn ich hier vielleicht nichts verändern werde.

Hm.. jetzt habe ich die "gefällige Überlegung" doch gleich "offen" durchdacht ^^

Liebe Grüße,
ein anonymer Gedanke ;)


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