Gedichte-Eiland

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ruhelos 12.11.2009 14:45

Abschied
 
Feuertrunkene Blattsterne
lösen sich
aus der Umarmung.
Ihr Taumeltanz,
ein letzter Gruß!
Schweren Herzens
winke ich ihnen zu.
Kälte füllt
den leeren Raum.

Ibrahim 12.11.2009 17:58

Hallo ruhelos!
 
In wenigen Versen Herbst und Herbststimmung skizziert. Schön. LG Ingo

Quicksilver 13.11.2009 08:28

Hallo ruhelos,

die Stimmung hast du wirklich gut eingefangen. Im Kontext stört mich jedoch der letzte Vers. Mit den ersten Versen beschreibst du eine Herbstszenerie. Ich persönlich male mir Blätter aus, die von Bäumen fallen. Im letzten Vers jedoch wird von einem "Raum" gesprochen.

3 Minuten später...

Ok ich nehme das zurück, aber lasse meinen ersten Eindruck oben stehen. Nun sehe ich das lyr. Ich als Beobachter aus der Distanz, der in seinem Zimmer diese Herbstszene betrachtet und in trübsinnigen Gedanken versunken ist.

Gern gelesen.

Grüße
von
Quicksilver

Chavali 13.11.2009 13:14

Liebe ruhelos,

dein Abschied kommt sehr melancholisch daher.
So war es sicher auch gedacht.
Du hast dieses Mal ein Vers libre gewählt, interessant.
Zitat:

Feuertrunkene Blattsterne
lösen sich aus der Umarmung.
Taumelnd drehen sie sich ein letztes Mal.
Ich winke ihnen schweren Herzens zu.
Kälte füllt den leeren Raum.
Ich mach mal nur für mich eine andere Zeileneinteilung, um zu schauen, ob der Text nicht so optisch besser wirkt:
Feuertrunkene Blattsterne
lösen sich
aus der Umarmung.
Taumelnd drehen sie sich
ein letztes Mal.
Ich winke ihnen
schweren Herzens zu.
Kälte füllt
den leeren Raum.
Naja ;) ist so eine Idee.
Schöne Worte, gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali

Dana 14.11.2009 20:10

Liebe ruhelos,
Vers libre steht dir auch gut. :)

Der Text vermittelt wunderbare Bilder. Besonders gut gefällt mir die Lösung aus der Umarmung.
Der Übergang zum Winter ist trotz der Kürze klar erkennbar.

Gefällt mir.
Liebe Grüße
Dana

Aber auch ich stelle spielerich ein wenig um::rolleyes:


Feuertrunk'ne Blattsterne
lösen sich
aus der Umarmung,
taumeln einen
letzten Tanz.
Schweren Herzens
wink ich ihnen nach.
Kälte füllt
den leeren Raum.

ginTon 14.11.2009 21:10

hallo liebe ruhelos,

ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an, vor allem gefällt mir die Kontrastierung der ersten und letzten Zeile, wodurch man irgendwie Bezug zu den Sternen und dem irdischen findet...einer Umstellung schließe auch ich mich an,, dadurch erhält der Vers nochmals mehr Kraft..:)

hat mir gefallen, LG basse

ruhelos 18.11.2009 14:29

hallo Ibrahim,

es freut mich sehr, dass es mir nach deiner Aussage gelungen ist in wenigen Worten den Herbst zu skizieren.

hallo Quicksilver,

es freut mich sehr, dass ich die Herbststimmung gut eingefangen habe.
ich kann verstehen, dass du ein Problem mit dem Wort Raum in der letzten Zeile hast. Ich dachte auch erst daran hier Zweigwerkraum zu schreiben. Doch da mein Gedicht, wie du richtig erkannt hast, vom Fenster des lyr. ichs betrachtet wird, und sich hier nicht nur auf die Kälte draußen, sondern auch drinnen bezieht, habe ich mich für den Ausdruck Raum entschieden. Zudem handelt es sich bei diesem Gedicht um mehr, als ein Naturgedicht.

hallo chavali,

danke für dein Lob. Es freut mich, dass dir meine Wortwahl gefällt.Ich habe noch ein wenig an der Form und an einigen Ausdrücken geschliefen. Ich hoffe, dass es so beser ist.

hallo dana,

danke für dein Lob und die Anregungen. Du weißt ja, bei formfreien Texten bin ich sehr unsicher, um so mehr freue ich mich wenn es beim Leser ankommt.Auch mir gefällt die Umschreibung der sich lösenden Blätter aus der Umarmung am Besten. Eine plötzliche Eingebung, du kennst das ja. Ich habe die Form und einige Ausdrücke noch einmal geändert. Vielleicht gefällt dir ja so noch besser.

hallo basse,

danke für deine anerkennenden Worte. Schön, dass dir die Konstrastierung zwischen den Sternen und dem irdischen gefällt. Den von mehreren Seiten geäußerten Wunsch nach einer anderen Zeilenstellung habe ich gern erfüllt.Vielleicht wird ja so auch deutlicher, dass es mehr als ein Naturgedicht ist. Vers libre ist für mich eine Herausforderung.

Viele Grüße
ruhelos

Leier 18.11.2009 14:39

Liebe ruhelos,

wie Dein Name, so Dein Text.
Sehr unruhig, wie es der Herbst auch ist.
Den "zwispältig" gönne bitte noch ein e.
Das Gedicht macht mich unruhig.
Aber das mag Deine Intention gewesen sein.

Lieben Gruß
von
cyparis

Dana 18.11.2009 19:45

Liebe ruhelos,
ja, diese "Darstellung" ist schöner.
Aber:
Die Lösung aus der Umarmung vermittelt eher das Gefühl - schweres Herz - .
Das Zwiespältig ist nicht ganz meine Wellenlänge.
Das nur so - es ist dein Kind. :)

Liebe Grüße
Dana

ruhelos 19.11.2009 12:43

hallo cyparis,

Du hast recht, das Gedicht ist wie mein Name ruhelos. Dieses Gefühl wollte ich auch vermitteln. Das lyr.ich verspürt eine gewisse Unruhe. Hier geht es mehr als einfach um die Natur. Ich spreche hier noch von einem anderen Abschied. Das lyr. ich hofft hierbei, dass alles gut geht. Ich habe das Wort Zwiespältig wieder rausgenommen.

hallo dana,

schön, dass dir die Form so besser gefällt. Schweren Herzens passt ja auch, doch da es sich zugleich auch ein anderer Abschied angesprochen wird, dem das lyr. ich mit gemischten Gefühlen gegenübersteht, habe ich nun den Ausdruck zwiespältig gewählt.

Nun habe ich mich nach reiflicher Überlegung doch dafür entschieden, schweren Herzens zu schreiben.

Viele Grüße
ruhelos


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