Gedichte-Eiland

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Kokochanel 13.09.2016 19:12

--> Falderwald
 
@Falderwald

Zitronig

Differenzierung kam dir wohl abhanden,
du schräger Ritter lyrischer Gestalt.
Die Zitrosine lächelt ein Mal kalt,
weil sich im Wortlaut schlappe Spitzen fanden.

Ich gebe zu, die Antwort ist recht findig,
dann hat wohl mein Sonettchen gut getroffen.
Auf Einsicht aber ist wohl nicht zu hoffen.
Die ganze Sache bleibt abstrus und windig.

Drum werde ich mich mühen, mal zu lachen,
denn dein Sonett ist gut und ist auch schlecht.
Differenzier, dann kriegst vielleicht du recht.

Doch dein Geschranze ist nicht ausgegoren,
hat sich dem Oberflächlichen verschworen.
So lässt sich daraus keine Waffe machen.

Erich Kykal 13.09.2016 19:18

Nr.3 b) an F.Wald
 
Hans Huckebein lässt grüßen! :D

Was quoll denn dir da aus der Dichterzeile,
das gar so seltsam und versponnen ist?
Ojemineh, vergeblich ist die List,
denn du beziehst in jeder Hinsicht Keile!

Ein Rabe bin ich also, willst du sagen?
Gerupftes Federvieh, das kaum passabel
noch hupfen kann? Pass auf, den alten Schnabel,
den reiß ich auf und kotz dir in den Kragen!

Nur allzu gern werd ich dein Auge hacken,
und meine Krallen ritzen deine Backen!
Gar schmerzlich werd ich deine Nase zwacken!

Sobald du schreist, pick ich dir in die Zunge,
und wenn du endlich niedersinkst, mein Junge,
bleib oben ich und krächz aus voller Lunge!

Erich Kykal 13.09.2016 19:27

---> Stachel
 
Schon wieder schlampst du, trauriger Genosse!
Den neuen Satz beginnt man eben groß! (S4Z2)
Ich sehe klar: Es ist zur Zeit nichts los
mit dir, dein Dichten wird zur Posse!

Gemeinplatz an Gemeinplatz ohne Faden -
so wirst du keinen Lyrikgott besiegen!
Schwirr lieber ab, du kleiner Herr der Fliegen,
denn so wirst du dir eher selber schaden.

Erzähl mir lieber nicht, wovon du glaubtest,
es könnte mich in fernster Form erbosen!
Bedauerlich die Zeit, die du mir raubtest

mit solch vergeblich dümmlichen Allüren.
Aus deinem Mist erblühen keine Rosen,
und deinen Stachel kann ich auch nicht spüren.

Falderwald 13.09.2016 20:30

--> Dornröschen
 


Ich sehe den Zitronenfalter schon
mit bloßen Flügeln die Zitronen falten,
als ob sein Flügelschlag Naturgewalten
entfesseln könne wie nur ein Zyklon.

Sag, Falter, hast du just am roten Mohn
für eine Dröhnung Nektar angehalten,
um das Zitronenfalten zu gestalten,
und wirkt bei dir jetzt irgendein Hormon?

Du kannst ja nicht einmal auf icken reimen,
dein Versgeschlecht erzeugt nur müde Kinder,
geh auf die Weide, bei den Zicken schleimen.

Vielleicht beindruckst du ja prüde Inder,
doch mich in schwachen Augenblicken leimen,
dazu benötigst du wohl rüde Rinder.


Falderwald 14.09.2016 08:38

--> Kokochanel
 


Ach lebten wir doch nur im Orient,
ich könnte dich für ein Kamel verkaufen,
dann müsst' ich nicht mehr durch die Wüste laufen
und striche dich aus meinem Testament.

Doch leider leben wir im Okzident,
da bleibt mir lediglich, dich schön zu saufen,
für Stuten, die sich gern mit Hengsten raufen,
bezahlt hier nämlich niemand einen Cent.

Im Glücksgefühl harmonischer Emphasen
sind meine Träume jede Nacht erfüllt
von Wüstenschiffen, Dünen und Oasen.

Jedoch am Tag wird jeder Traum zerknüllt!
Dann steht ein Trampeltier auf meinem Rasen,
das furzend kackt und dabei lauthals brüllt.


Erich Kykal 14.09.2016 16:38

Nr.4 a) an F.Wald
 
Der alte Wald, aus dem der Falder schwebte,
bevor er – sehr zu seiner eignen Scham -
dem wahren Dichtergott zu nahe kam,
war einer wohl, in dem er sehr gut lebte!

Kein Tierchen dort, das nicht vor Huld erbebte,
so wurde träge er und lendenlahm,
und alles passte gut in seinen Kram
und war, was er verlangte und erstrebte.

Doch nunmehr flattert er in praller Sonne
(wie ihm das Leuchten meiner Kraft erscheint)!
Der Verse Gegenwind war keine Wonne,

den er bekam, als er mein Sinnen störte
(dem irrig er sich gleichbedeutend meint)
und hirschengleich in meine Richtung röhrte.

Falderwald 14.09.2016 19:42

Nr.4 b) an Erich
 


Ich sage: Schuster, bleib bei deinen Leisten!
Als Alpendichter harre deiner Almen,
wo bunte Kühe mit den Zähnen malmen
und schon so viele Parvenüs vergreisten.

Die Sterne, die um deinen Geist einst kreisten,
sind abgeleuchtet und bereits am Qualmen,
mach Pause, einen Urlaub unter Palmen,
so machen es mit Burn-out doch die meisten.

Dein metrisches Skelett ist schon am Knacken,
drum ruh dich aus in einer Hängematte,
ich helfe dir sogar beim Koffer packen.

Leg ab, du abgetakelte Fregatte,
nimm diese harten Schläge in den Nacken,
und häng dich auf an deiner Wortkrawatte.


Falderwald 14.09.2016 19:43

--> Stachelröschen
 


Sieh an, sieh an, Dornröschen ist verschwunden!
Ist es in einen tiefen Schlaf getaucht,
weil es schon jetzt vom Kampf Erholung braucht,
hat es die Niederlagen nicht verwunden?

So geht das schon seit vierundzwanzig Stunden!
Es scheint, der aberlyrischen Durchlaucht
verzweifelte Versuche sind verraucht,
sie hat wohl ihre Meister hier gefunden.

Kein Wunder, so ein flügellahmer Käfer
ist leichte Beute für die Karnivoren,
da spielt man prophylaktisch dann den Schläfer.

Denn mein Sonett ist hart wie eine Kachel,
die kann so ein Dornröschen nicht durchbohren,
vor allem nicht mit seinem kleinen Stachel.


Stachel 15.09.2016 15:51

Falschefehlerfinder --> Erich (#53)
 
Ohweh, das war ein Schlag auf meine Flosse,
jedoch wohl nicht, weil dein bemühter Stoß
getroffen hätte. Das wär ja famos
gewesen. Auch verballerte Geschosse

aus deiner Flinte fügen ihren Schaden
dem Luftgeist zu. Die vielen Fehler stiegen
dir klar zu Kopf. Du kannst nicht mal hinieden
den Ausruf, der in einen Satz geladen,

von dessen Anfang unterscheiden. Staubtest
du etwa zu im Hirn? Mit solchen Chosen
und dass du Zeichen dir zusammenklaubtest,

kann man dich nur zum Ausrufmeister küren,
denn solche packst du hinter viele tosen-
de Sätze, dennoch kann mich das nicht rühren.

Erich Kykal 15.09.2016 15:59

Nr.5 a) an F.Wald
 
Wenn ich mich in den Palmenhain vertschüsse,
wer haut dir dann in diesem Reimbüro
mit deutlich überlegenem Niveau
noch fröhlich-lyrisch einen auf die Nüsse!?

Sei lieber stolz darauf, dass ich dich disse!
Die meisten reichen nicht mal ansatzweise
an das Gezwitscher meiner Dichtermeise -
Dass ich dich wahrnahm, zeigt: du zeigst gewisse

Talente mit noch rohen Potentialen,
die dich vielleicht - bei eifrigem Durchdringen -
zu einem Dichter machen, der mir gleicht.

Noch gleichen deine Phrasen eher Walen,
behäbig planschend, wo Delphine springen
durch meine Zeilen, leicht und unerreicht! ;)


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