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Erich Kykal 14.06.2014 19:12

Jungfernflug
 
Die Federn spreitend willst du wagen,
was dir die hohen Himmel singen,
wo sie nach Luft und Freiheit klingen!
Ein frohbeherztes Flügelschlagen

hebt an, dich in die Welt zu tragen,
als könnten deine Jungfernschwingen
die Stürme allen Seins bezwingen,
vor denen Weisere verzagen!

Man könnte manches dazu sagen
von Schicksal, einem edlen Ringen,
Metaphern und von solchen Dingen,

die nach dem Sinn in allem fragen,
als wüchse sonst kein Wohlbehagen...
Dir guten Flug nur - und Gelingen!

Dana 14.06.2014 19:38

Lieber eKy

ich sah nur den Titel in der Rubrik und hatte sofort eine Libelle als Bild.

Dein Sonett selbst hebt den Leser frohbeherzt an - schließt sich dem Wunsch der letzten Strophe an und sinnt nach:
Der Mensch sollte sich für sein SEIN viel mehr von der Natur abschauen.:)

Alles Gute, Libelle,
und dir auch, eKy,
Dana

Erich Kykal 14.06.2014 20:40

Hi, Dana!

ein kleines fröhliches Zwischendurchsonett. Ich habe bewusst auf den 5. Heber der Zeilen verzichtet, um ein Gefühl der Leichtigkeit und Beschwingtheit jugendlichen Bestrebens zu vermitteln.

Das hast du schön gesagt: Es soll den Leser anheben!:)

Natürlich dachte ich dabei an einen Jungvogel vor dem ersten Flugversuch, wie die Erwähnung von Federn in der allerersten Zeile unterstreicht. Aber dein Libellchen (Klar: Wegen der "Jungfer" im Jungfernflug und den Jungfernschwingen!) sei dir von Herzen vergönnt!

LG, eKy

Falderwald 14.06.2014 21:28

Servus Erich,

das liest sich wirklich locker und leicht und man kann durch die Strophen nur so dahin fliegen.

Sehr schön hast du hier den Jungfernflug beschrieben, den alle Vögel, auch die menschlichen, eines Tages unweigerlich antreten müssen.

Und da dies meist der Start in ein neues Leben ist, kann man ihnen dabei nur viel Glück und Erfolg wünschen.


Ein schönes Sonett miit Kurzzeilen ist das, was ich gerne gelesen und kommentiert habe...:)


Liebe Grüße

Bsi bald

Falderwald

juli 14.06.2014 23:35

Hallo eKy
 
Wie beschwingt liest sich Dein Zwischendurchsonett, es macht fröhlich.:)

Ich sehe bei mir die kleinen Spatzen unter dem Dach, die jedes Jahr sich mutig in die Welt stürzen. Große Tiefe und Katzen halten sie nicht davon ab.

Der Flug ins Leben ist ein Abenteuer, das sollten die Menschen auch nicht vergessen:)

Sehr gerne gelesen
sy

Erich Kykal 15.06.2014 02:18

Hi, Faldi, Sy!

hier wollte ich mal bewusst mit all den "gewichtigen" Gedankengängen der schweren Lyrik brechen, die in jeder Geste Bedeutung sucht und Schicksal.
Ich lebe ganz gut ohne "tieferen Sinn" für mein Leben, verstehe selten, warum andere dem so viel Bedeutung beimessen, dass sie darüber oftmals jede Lebensqualität verlieren! Paradox!
Ein junger Mensch verkörpert das recht gut: Er fragt nicht, warum und wofür all dies sei - er erforscht, erobert seine Welt, nimmt sie an wie selbstverständlich. Er braucht keine Sinnfrage, das Sein und die Lebensfreude selbst sind Selbstzweck und Erklärung genug. Erst das ihn ständig bearbeitende "Kulturgut" treibt ihn irgendwann der Grübelei in die Arme oder gar dem - ächz - Religiösen!
Der flügge werdende Vogel verkörpert diesen Zustand der Selbstverständlichkeit des Seins ohne tiefere "Sendung" oder so sehr gut - er ist ganz bei sich, ganz Welt in seinem Streben. Darin liegt für mich mehr Wahrheit als in irgendeinem "heiligen" Buch!:)

Vielen Dank für eure Gedanken!

LG, eKy

Narvik 18.06.2014 05:09

Hallo Erich Kykal,

da möchte man doch gleich wieder "Jungvogel" sein. Stürmisch und noch nichts ahnend von den Problemen des Daseins ins Leben zu starten, bleibt ja den Jungen vorbehalten, denn sie müssen ihre Welt erst noch entdecken.
Das hat dein Sonett sehr schön beschrieben.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

Erich Kykal 18.06.2014 11:10

Hi, Narvik!

Streng genommen ist es kein Sonett - wegen der nur vierhebigen Zeilen. Aber heutzutage sieht man das wohl nicht mehr so eng.

Vielen Dank für deinen wohlwollenden Kommi!:)

LG, eKy


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