Gedichte-Eiland

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Chavali 20.02.2009 10:35

Wintermond
 
Wintermond
so weit entfernt
spiegelst dich im Eis
legst dein Licht auf kahles Feld
leuchtest winterweiß -
deine kalte Welt
unbewohnt

Wintermond
so hell und klar
zeigst mir deine Spur
in der Nacht bist du der Held
meiner Träume Schwur -
gedacht und wahr
Leben lohnt


Klatschmohn 20.02.2009 16:29

Liebe Katzi,
bei Deinem Gedicht, sehe ich den Wintermond vor mir, kalt, entfernt auf schwarzem Grund hell leuchtend. Und doch läd er zum Träumen ein, im warmen Bett natürlich.
Wie Zacken sieht das Gedicht aus, oder wie ein Zyklus, genau wie die Reimstruktur zyklisch aufgebaut ist. Auf und absteigend, wie der Mondzyklus selbst.
Interessant gemacht!
Liebe Grüße,
Klatschmohn

Chavali 21.02.2009 18:53

Liebe Klatschmohn,

du hast ein wunderbares Bild beschrieben, das hat mir sehr gefallen.
Vielen Dank dafür!

Lieben Gruß,
katzi

Dana 21.02.2009 21:29

Liebe Katzi,
als Mondanbetrin (nicht vollmondsüchtig) muss ich kommentieren.
Ich weiß hier um das Einlesen und erspüre deine Intention.
Die Bilder sind stimmig. Im Winter ist dieser "Held" fern und kalt - verliert aber nichts an Zauber für den Poeten und Träumer.
Ich liebe ihn in warmen Sommernächten, wenn er fast auf Dächern liegt und greifbar wird.
Über die Jahreszeiten betrachtet bleibt er immer lebens- und liebenswert.
Mit seinem Erscheinungsbild macht er viele "Nüchternheiten" wett.

Trotzdem::(


Wintermond
so hell und klar
zeigst mir deine Spur
in der Nacht bist du der Held
meiner Träume Schwur -
ob geträumt ob wahr
das Leben lohnt.


Mein "Nur-so";)

Liebe Grüße
Dana

Archimedes 21.02.2009 22:16

Liebe supikatzi, dein Gedicht ist, wie Klatschmohn schon bemerkte zyklisch und dazu streng symetrisch aufgebaut. 3,4,5, 7,5,4,3 Silben je Zeile 1.Zeile reimt sich auf letzte Zeile, zweite auf vorletzte usw. Auch vom Inhalt ist es überzeugend beschrieben:Kalt, weit entfernt, unbewohnt, aber nicht ohne Reiz. Etwas übertrieben scheint mir, dass der Mond der Held ist, nur weil er bewusst macht, dass das Leben auf der Erde schöner ist.

Gar nicht verstanden habe ich, weshalb du auf jegliche Interpunktion verzichtest. Meiner Meinung nach wird es so schwammig, konturlos wie im Nebel.

Wintermond,
so weit entfernt,
spiegelst dich im Eis.
Legst dein Licht auf kahles Feld,
leuchtest winterweiß. -
Deine kalte Welt:
unbewohnt.

Wintermond,
so hell und klar,
zeigst mir deine Spur.
In der Nacht bist du der Held
meiner Träume Schwur. -
Gedacht und wahr:
Leben lohnt!

So fände ich es besser. Auch gefällt mir noch nicht:
In der Nacht bist du der Held
meiner Träume Schwur. -

Ich würde schreiben:
In der Nacht bist, wie bestellt,
meiner Träume Schnur.

Alles nur Vorschläge. Gern gelesen und damit beschäftigt,
Gruß Archimedes ...dessen Kreise den Mond als vollkommenen Held ansehen

ginTon 22.02.2009 12:11

Liebe katzi,

wieder ein Werk welches mich sehr zu überlegen animierte:) als erstes der Aufbau. wenn ich ein gedicht das erste mal lese lass ich mich im Grunde zunächst von dem Klang leiten, welcher hier durch seine Härte und sagen wir mitunter Zersplittertheit des Mondes auf dem Eis ganz gut gewählt wurde, ..zb finden in den Strophen zum Versende oder Anfang immer sehr tragende Worte Anklang, entweder ein Adjektiv, Substantiv oder Verb..dadurch erhält die Strophe eine sehr harte Grundstimmung da jeder Vers am Ende auszuklingen scheint. im vgl lässt ein Satzbaustein wie ("in" "so") einen vers weicher erscheinen..wie gesagt gefällt es mir in der Ausarbeitung gut, da die kalte Jahreszeit klanglich sich niederlegt...

mit dem Einbinden der Satzzeichen kann ich nicht zustimmen, da in meinen Augen erstens die Darstellung gestört wird und einen Effekt würden diese auch nicht erzielen da die Zäsuren fast immer am Versende liegen...optisch wie gesagt würde es gar nicht gehen und klanglich spielt es keine Rolle...auch den letzten Vers "in der Nacht bist du der Held
meiner Träume Schwur. -" würde ich so lassen, das Bsp von Archimedes wäre meiner Meinung eine Verschlechterung, ohne aber die Hilfestellung damit kritisieren zu wollen...

ok also bis dann

liebe grüße basti

Chavali 23.02.2009 16:20

Liebe Dana,

deine Idee zu S2 ist schlüssig, aber dann hab ich 2x träume :rolleyes:
So denke ich, dass ich die Stelle erstmal so lassen werde.
Es sei denn, ich ändere in Zeile 5....mal sehen.
Hab Dank für dein Nachdenken und den aufschlussreichen Kommi ;)


Lieber Archi,
Zitat:

Gar nicht verstanden habe ich, weshalb du auf jegliche Interpunktion verzichtest.
Meiner Meinung nach wird es so schwammig, konturlos wie im Nebel.
Deine Meinung kann ich sehr gut nachvollziehen.
Normalerweise bin ich auch für Satzzeichen, die ich manchmal geradezu verehre :o
Aber hier habe ich doch bewusst darauf verzichtet - auch wegen der Form und dem ungewögnlichen Reimschema abcdcba,
was in beiden Strophen gleich ist.
Zitat:

Etwas übertrieben scheint mir, dass der Mond der Held ist
Mag sein, aber ich habe hier auch bewusst übertrieben - es ist halt ein lyrisches Besingen des Wintermondes.
Du hast noch deine eigenen Vorschläge eingebracht, nicht schlecht, aber ich belass es heute mal bei meinen ;)
Hab auch du lieben Dank!


Lieber basti,

du bist wieder mal tief getaucht und hast den Text analysiert, was immer sehr interessant ist.
Wenn ich einen Text schreibe, denke ich daran meist gar nicht ;)
Gut, dass du das Fehlen der Interpunktion nicht als Mangel empfunden hast
Zitat:

mit dem Einbinden der Satzzeichen kann ich nicht zustimmen,
da in meinen Augen erstens die Darstellung gestört wird...
Das sehe ich auch so. Vielen Dank auch an dich.


Liebe Grüße an die Mondbetrachter,
katzi


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