Gedichte-Eiland

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Chavali 07.03.2010 15:05

Vergeltung der Natur
 

Schon stürmen die grauen Wasser
hin zu der Heimat Gestaden
und türmen sich zu Haufen
von tragischen Balladen.

Sie fallen und stürzen hinab,
gischtsprühende Wellenkaskaden,
laut rauschen sie, dröhnend und wild
hin zu des Strandes Promenaden.

Und als die Tragödie beendet:
Verwüstung, wohin man schaut!
Natur hat sich längst verschwendet,
verstummt ist der leiseste Laut.


ginTon 07.03.2010 15:53

liebe chavi,,

manno ich weiß gar net wie ich anfangen soll :o ja gefällt mir gut deswegen..
ok warte puuh einatmen/ausatmen..ok also,

an der ersten Strophe ist der Eingang denke ich ganz gut gewählt mir der
Alliteration...und der eigentliche Binnenreim von stürmen/türmen lässt
den ganzen Vers wieder etwas nachdenklicher klingen, da viel Kraft aus den
Endreimen hinausgenommen wird...Wörter wie Gestaden und Balladen gefallen
mir immer besonders gut, weil diese ein Art Mystik aufbauen, (ist ja
hier im Grunde auch der Fall, weil die Natur immer stärker bleibt)
..

die zweite Strophe wird durch eine hohe Anzahl von Verben dominiert, macht
den Vorgang somit an sich sehr aktiv und dynamisch,, ist also eine gute Wahl..

die dritte Strophe ist durch die Satzzeichen geprägt, welche man somit im
Grunde sehr sorgfältig lesen muss, ja vllt sogar zuhören...

insgesamt ein sehr schönes Werk mit nachdenklichem Inhalt,, freut mich

lieben winkegruß basti :):):)

falscher Denker 07.03.2010 22:34

Hallo Chavali :)

Die Natur als eine unaufhaltsame Kraft. In meiner Arbeit befasse ich mich grade viel mit der päd. Bedeutung von Ökologie und so kam mir deine Überschrift interessiert entgegen.


Mir fällt auf, dass die Metaphern, nach meinem Geschmack, sehr bissig rüber kommen. Sie umfassen inhaltlich mit einzelnen Worten große Bilder. Ungeschminkt spiegelst du hier eine Macht, ohne inhaltlich größer auf Vorgänge oder die Resultate einzugehen. Sicher gewollt. Du lässt den Menschen machtlos da stehen und den Leser überdenken.
Ich selber erwartete noch einen Aha Effekt in eine bestimmte Richtung, aber das liegt daran dass ich mit einem anderen Gedanken diesem Gedicht begegnete. Also keine Kritik.

Ich hatte nur kurz die Vorstellung, dass du den Leser die Macht der Natur bewusst machst um dann in der letzten Strophe sie durch die Macht des Menschen provokant zu entkräften (Wellenbrecher). ;) Aber da hat der Denker zwar nicht falsch gedacht, aber zu weit in andere Richtungen *grins*


Also solches hat es mir aber gefallen, du kennst mich ja, ein Quer- und Drüberdenker eben ;)


Liebe Grüße

f.D., Sebastian

Chavali 08.03.2010 13:42

Lieber ginton,

deine Interpretation gefällt mir wie immer sehr gut.
Ich hatte erst überlegt, ob ich den Titel nur bei Vergeltung belassen sollte, um noch nicht zu viel
über den Inhalt zu verraten, aber dann entschied ich mich doch, ihn genauer zu definieren.
Die Umweltkatastrophen sind ja zum Teil von Menschenhand gemacht - deswegen die Vergeltung der Natur.
Sie wird sich immer mehr rächen.

Hab Dank, auch oder gerade für die Erläuterung der Lesart.


Lieber Sebastian,

auch deine Interpretation ist passend.
Ja, 'bissig' sicher, auch eher eindringlich sollten die Vergleiche wirken.
Hier ist von einer allgemeinen Katastrophe die Rede, irgendwo.
Heimat ist auch immer irgendwo.
Ein Hochwasser, eine Flutwelle, ein Tsunami.
Der Mensch ist machtlos dagegen.
Wirklich? Für den Moment schon, aber haben nicht wir zum Teil auch schuld daran?

Hab auch du lieben Dank für die Auseinandersetzung mit dem Text.

Liebe Grüße an euch beide,
Chavali

Lisa 09.03.2010 16:01

Ja, 'bissig' sicher, auch eher eindringlich sollten die Vergleiche wirken.
Hier ist von einer allgemeinen Katastrophe die Rede, irgendwo.
Heimat ist auch immer irgendwo.
Ein Hochwasser, eine Flutwelle, ein Tsunami.
Der Mensch ist machtlos dagegen.
Wirklich? Für den Moment schon, aber haben nicht wir zum Teil auch schuld daran?




Mit Sicherheit haben wir auch selbst schuld daran. Der Gedanke Vergeltung ,enthält das ja auch. Die Erde rächt sich an den Schuldigen.Du appelierst gekonnt an die Gefühle der Menschen. Gut gelungen. Gefälltmir.

Deine Gedanken, haben mich inspiriert ebenfalls an unsere Emotion zu appelieren. Aber diesmal nîcht an das Schuldgefühl sondern an das Mitgefühl.

Ich denke Mitgefühl und Mitverantwortung, beides ist gefragt und von Nöten .

Die kranke Erde
ins tiefste Mark erschüttert
bebender Hilfeschrei

L.G. Lisa

Chavali 09.03.2010 18:28

Liebe Lisa,
Zitat:

Ich denke Mitgefühl und Mitverantwortung, beides ist gefragt und von Nöten .
Du hast ganz recht; wenn es die Armen der Ärmsten trifft, ist es immer besonders tragisch.
Zitat:

Deine Gedanken, haben mich inspiriert ebenfalls an unsere Emotion zu appelieren
Das habe ich schon gesehen und auch kommentiert.
Ich finde es gut, dass du dir Gedanken gemacht hast.

Danke dafür!

Lieben Gruß,
Chavali

Falderwald 10.03.2010 17:21

Liebe Chavali,

auch ich bin an deinen Zeilen hängen geblieben und das sind genau die Gedanken, die mir bei jeder neuen Katastrophenmeldung durch den Kopf gehen.

Treffender hätte man es kaum auf den Punkt bringen können
Der Mensch versucht immer mehr der Natur (ab) zu trotzen und greift dabei in die Ökologie unseres Planeten ein.

Manche Naturkatastrophen mögen daher rühren, denn die Natur lässt sich weder berechnen noch kann irgendjemand ihre Reaktionen hervorsagen.

Das ist ein Spiel mit dem Feuer und manche Spätfolgen, an die wir noch gar nicht gedacht haben, werden sich noch zeigen.

Es lohnt sich immer, einen mahnenden Text in dieser Richtung zu schreiben und zu veröffentlichen.
Es kann gar nicht genug Warnungen geben.

Ja, das Gedicht hat mir gefallen und ich kann der Aussage zustimmen.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Chavali 12.03.2010 09:26

Zitat:

Treffender hätte man es kaum auf den Punkt bringen können
Zitat:

Es lohnt sich immer, einen mahnenden Text in dieser Richtung zu schreiben und zu veröffentlichen.
Es kann gar nicht genug Warnungen geben.
Lieber Faldi,

freut mich, dass du meinen Text so verstanden hast.
Hab herzlichen Dank für deine Ausführungen, denen ich ganz und gar zustimme.

Lieben Gruß,
Chavali


ruhelos 12.03.2010 14:27

hallo chavali,

beim Lesen deines Gedichtes wurde ich unwillkürlich an den letzten Sturm erinnert. So anschaulich wie du es beschreibst, könnte dieser Sturm am Wasser ausgesehen haben. Es ist genau wie du beschreibst, langsam zieht der Sturm herauf, dann wütet er wild und ungebändigt und plötzlich ist alles vorbei, als sei nichts geschehen. Ein nachdenklich stimmendes Gedicht voller Dynamik hast du hier verfasst, welches ich gern gelesen habe.

Viele Grüße
ruhelsos

Chavali 14.03.2010 17:50

Liebe ruhelos,

hab vielen Dank für deinen Beitrag, der mir inhaltlich zustimmt.
Zitat:

Ein nachdenklich stimmendes Gedicht voller Dynamik hast du hier verfasst, welches ich gern gelesen habe.
Das freut mich wirklich sehr!

Liebe Grüße,
Chavali



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