Club der Dichter
 

Der Club der Dichter hat wütend gegrollt,
als man las: Es hat nicht seien gesollt.
So stand es jüngst im Gedichte.
Dagegen zog man im Club vor Gerichte.

Es hieße doch eigentlich: Sollen sein,
es klänge nur so erhaben und rein.
Was man lese, stünde den Dichtern fern,
es höre sich an wie Morgenstern.

Deshalb sei es besser, sich etwas zu quälen,
und verständigt sich nun auf das Silbenzählen.
Legt sich abends in seine Bettstatt nieder,
und dichtet am Morgen - sittsam und bieder.

Hallo Justin

du dichtest mir fei aus meiner Seele. Genau so geht
es einem doch immer und immer wieder. Man hat einen
ganz tollen zweiten Satz, nur es reimt sich nix drauf.
Also stellt man ihn um und schwupp: passt es

sehr gerne kommentiert
und viele Grüße
der Knacki

Hallo Knacki,

ich schreibe Dir erstmals auf einen Eintrag, und hoffe, daß Die Anrede in Ordnung geht. Ich habe es nämlich schon so gelesen. Deine Überlegungen sind schon richtig. Manchmal müssen wir uns solcher Tricks, die Du beschreibst, bedienen, um weiter zu kommmen. Die Struktur eines Gedichtes entsteht im Kopf. Wir wissen ungefähr, wie es aussehen soll, aber gewisse Blockaden lassen sich nicht gleich abbauen. Doch auch überraschende Wendungen sind möglich. Dann hat man nämlich binnen einer halben Stunde das Gedicht stehen und der Knoten ist dank einer Eingebung geplatzt. Das sind bestimmt auch Deine Erfahrungen. Und die machen dann immer wieder den Reiz aus, sich an Gedichten zu versuchen.

Hab mich sehr gefreut über Deinen Kommentar.

Liebe Grüße

Justin