Gedichte-Eiland

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a.c.larin 30.05.2012 16:06

DMWL: Dichten macht wirklich Lust!
 
Drohend dräuen dumpfe Düsternisse
im Dämonendunkel deiner Depressionen,
drangsalieren diebisch dich und überdauern
dreizehn düstre Tage in Gedankenmauern.

Mählich mischen sich marode Machenschaften
in die müde Mühsal manchen Melodrams,
meuchelmörderischer noch als Messalinen,
metabolisch marternd. So marode

willst du werden, waidwund dich wo winden-
als ein wrackhaft Weher wahnhaft hingeworfelt?
Würdest wahrlich wünschen Wunderkräfte!
Worte, deren Wirkungsweisen binden

an das Leben! Lieblich, leis und lastfrei
lockt ein Lächeln dich in lustvoll lautre Launen.
Lache! Trink der Liebe süße Labe
und erlöse alles Leid im Staunen.

Thomas 30.05.2012 17:31

Liebe larin,

nach deinem O-Spaß ist das eine weitere Ohrenfreude, diesmal im Reich der Konsonanten.

Vermutlich wird dich der folgende Text erfreuen, bzw. zu weiteren Vokalkonsonantierungen anregen.

"http://w w w.spiegel.de/kultur/gesellschaft/zwiebelfisch-gluecksgefuehle-in-huelle-und-fuelle-a-737891.html" (Leertasten zwischen den Ws entfernen)

Ich bin gespannt, was als nächstes kommt, du 'Spielkind'.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 30.05.2012 20:04

Hi, larin!

Erst mal die Peanuts:

S1Z3 - Nach Punkt in Z2 sollte die Zeile groß beginnen! Allerdings plädiere ich in diesem Fall dafür, den Punkt einfach durch ein Komma ersetzen, da der Satz eindeutig weitergeführt wird.

S2Z1 - Diesem Satz fehlt ein "sich" als Hilfszeitwort zu "mischen".
Vorschlag: "Mählich mischen sich marode Machenschaften // in die müde Mühsal manchen Melodrams"
Durch die Änderungen in Z2 fließt die Sprache nun passender zum Rhythmus, auch klingt dies wesentlich besser als "Melodramas", das doch recht linkisch wirkt, sorry.

S3Z3 - was bitte bedeutet "hingeworfelt"??? Das ist ja - bei DEM dadaistischen Reimschema (falls man es überhaupt eines nennen kann) - nicht einmal einem Reim geschuldet! Also warum?

S3Z3 - Andere Version: "Lache! Labe an der Liebe luftgen Liedern dich // und löse lodernd alles Leid in Staunen!" Nur so...

Ich stehe ja auf diese flockig fließenden, flatterhaften Wortgirlanden gleichen Beginns und setze sie selbst gern in manchen Versen ein, besonders bei Einstiegen. Wie nennt man das? Alliteration?

Hierzu Wikipedia:
Die Alliteration (von lateinisch ad: „zu“, littera: „Buchstabe“) ist eine literarische Stilfigur oder ein rhetorisches Schmuckelement, bei der die betonten Stammsilben zweier oder mehrerer benachbarter Wörter den gleichen Anfangslaut (Anlaut) besitzen. In phonetisch geschriebenen Sprachen, in denen ein Laut nur eine Schreibweise hat, heißt dies dann auch eine Übereinstimmung der ersten Buchstaben mehrerer Wörter, z. B. „fromm und frei“ oder „Mann und Maus“.

Wo regelhafte Alliterationen dem Bau von Versen zugrunde liegen, spricht man von alliterativen Versen oder Stabreimen. Der Stabreim ist somit ein Sonderfall der Alliteration. Historisch gesehen tritt die Alliteration jedoch vor allem in freier Form auf. Im Formenschatz der Klangfiguren stellt sie sich neben Homöoteleuton (gleiche Wortenden) und Assonanz (gleiche Binnenvokale).

Tautogramme sind Sätze, bei denen jedes Wort mit demselben Buchstaben anfängt.


Sehr gern gelesen, mit Augenzwinkern!

LG, eKy

a.c.larin 30.05.2012 21:07

hi thomas,
da hat mich wieder mal was geritten...:p

für sprach -und sprechübungen ist dieses gedicht ganz gut geeignet, sonst wohl eher : fingerübung, einfach fingerübung....;)


hallo erich, strenger lektor,
S2Z3 hab ich übersehen(wird nachgeholt). nach "gedankenmauern" hatte ich ursprünglich einen beistrich, fand es aber dann blöd , eine strophe klein geschrieben zu beginnen.
deine umstellung passt aber gut und die müdigkeit nehme ich auch dazu! :)


reimschema hat das ganze gedicht keins - da gehts wohl eher um lautmalerei.
"hingeworfelt" ( schlag nach im österr.wörterbuch) ist ein so herrlicher begriff, den möchte ich hier nicht weglassen. ursprünglich hatte ich statt "liebe" auch "lethe" da stehen - den fluss des vergessens.
tja - auch die erlösung lodert nicht für mich - das klingt mir zu hektisch.

das ganze ist -wie gesagt - nur eine fingerübung.
unter "spaß" schien es mir aber doch nicht zu passen.
deshalb steht es hier.
es sollte wohl noch eine abteilung "kopfgeburten" geben - da gehört es hin.

(das kommt bei mir raus, wenn ich versuche "dramatisch" zu werden! :p)

liebe grüße,
danke für die tipps,
larin

Terrapin 30.11.2014 18:29

Hallo Larin,
hier hast du die Alliteration aufgegriffen und meiner Meinung nach etwas übereifrig alliteriert.
Wenn man die Alliteration nutzt sollte man, wie bei jedem Stilmittel, Vorsicht walten lassen und dezent die Färbungen setzen. Wenn man über vier Verse ein und die selbe Alliteration hält und dann auch noch derart eng im Versgebild geschaufelt, verliert sich ihr Glanz recht schnell und wirkt ehr künstlich und die Schönheit des Werks schmälernd.
Es gilt sie dezent ins Bild zu tupfen um etwas mehr Gewicht und Aufmerksamkeit zu verleihen. Wenn jedoch alles gleich klingt und sich empor hebt, scheint es alles gleich wert und wichtig zu sein und ebenso auch alles gleich unbedeutend.

Gefällt mir leider nicht. Dennoch gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße, Terrapin.


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