Gedichte-Eiland

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Chavali 09.06.2010 16:50

Abends in einem fremden Land
 

L
icht und Schatten treffen sich
in den staubiggelben Gassen,
schwarze Katzen lagern faul,
in dem Café klappern Tassen.

Männer schauen sehr erstaunt
mich mit dunklen Augen an,
der Geruch aus Shishapfeifen
zieht mich ganz in seinen Bann.

Schwarzen Kaffee stellt man heiß
vor mich auf den kleinen Tisch,
und die Männer schauen stumm,
ihre Blicke charismatisch.

In den dunklen Seitengassen
ist es trotz Geflüster still,
denn geheimnisvolle Dinge
wirken auf mich wie ein Thrill.

Kühle Luft zieht durch die Straßen,
bunte Lichter scheinen mild
aus den Fenstern der Moscheen,
wechseln Farben in das Bild.

Meereswellen hör ich rauschen,
Palmen biegen sich im Wind,
Düfte von Jasmin und Rosen
ziehn an mir vorbei geschwind...

Die Medina dieser bunten Stadt
zeigt ihre rätselhaften Farben;
erhaben ihre hohen Türme,
aber tief auch ihre Narben.











ginTon 11.06.2010 00:44

liebes chavilein

die erste Strophe als eingang für dieses gedicht finde ich richtig super, ist
meine Lieblingsstrophe und gefällt mir sehr, im Ausdruck und im Ton....

Licht und Schatten treffen sich
in den staubiggelben Gassen,
schwarze Katzen lagern faul,
in dem Café klappern Tassen.


die zweite Strophe ist auch super und bekommt sehr viel Energie von der erst-
en Strophe

Männer schauen sehr erstaunt
mich mit dunklen Augen an,
der Geruch aus Shishapfeifen
zieht mich ganz in seinen Bann.


in der dritten Strophe ist mir vor allem die erste Zeile aufgefallen, wobei mir
persönlich die Konnotation der ersten Strophen entschwindet,, war diese noch
sehr "in den bann ziehend schwer" kommt mit dem wort "süß" ein für mich nicht
in den Ausdruck passendes Wort des vorherigen Sprachstils...es ist ja
eeh reimlos...gucke mal könnte man das net so oder ähnlich schreiben?

Schwarzen Kaffee, den man heiß
vor mich hinstellt auf den Tisch,

und die Männer schauen stumm,
ihre Blicke charismatisch.


dann erkenne ich irgendwie einen Wechsel in der Sprachmelodie und alles
wird luftig lichter...mitunter in der letzten Zeile "wechseln Farben in das
Bild"
??

Kühle Luft zieht durch die Straßen,
bunte Lichter scheinen mild
aus den Fenstern der Moscheen:
Abenteuerliches Bild.


die letzten zwei Strophen finde ich gut, mitunter "erhaben stehen hohe
Türme"
aufgrund der Wortwiederholung "ihr"....

ganz ehrlich mag ich das Werk sehr und finde es richtig gut,, allein die ersten
Strophen sind sehr gewaltig..habe mich gerne mit beschäftigt :):) liebe Grüße
bash

Chavali 15.06.2010 09:11

Lieber ginnie,

wird Zeit, dass ich antworte, du hast dir mit deinem Beitrag soviel Mühe gemacht.

Über deinen Vorschlag bezüglich der letzten Zeile von S5 bin ich begeistert und ich werde ihn
stante pede übernehmen :)
Auch ein Änderung der dritten Strophe könnte ich vornehmen, denn deine Einlassungen zu dieser überzeugen mich.
Zitat:

ganz ehrlich mag ich das Werk sehr und finde es richtig gut,, allein die ersten
Strophen sind sehr gewaltig..
:o:o nana genug des Lobes ;)
Danke dir!


Liebe Grüße,
Chavi

Hollerith 15.06.2010 14:09

Hallo du,

mir scheint, dass ich dieses fremde Land kenne.
Ich hab dieselben Bilder vor Augen ;)


Gefällt mir, wie du die Eindrücke umgesetzt hast.


Gruß H.

Chavali 17.06.2010 18:52

Zitat:

Zitat von Hollerith (Beitrag 44799)
Hallo du,

mir scheint, dass ich dieses fremde Land kenne.
Ich hab dieselben Bilder vor Augen ;)


Gefällt mir, wie du die Eindrücke umgesetzt hast.


Gruß H.

Hallo du,

vielleicht warst du auch da, wo ich war...? ;)

Danke, freu mich, dass du mal reingeschaut hast.

:) U.

Dana 17.06.2010 19:18

Liebe Chavali,

dort wäre ich gern mit dir gegangen, ganz besonders in dieses Café.;)
Ich kann die Faszination des Fremden gut nachvollziehen. Du hast den ganzen "Umkreis" in wunderbaren Bildern und Farben erfasst.

Die letzte Strophe wirft mich ob der Leseflusses ein wenig aus der Faszination.
Vielleicht ist es Absicht. Trotzdem "mische" ich ein wenig auf.:rolleyes:


Zitat:

Zitat von Chavali
Die Medina dieser bunten Stadt
zeigt ihre rätselhaften Farben;
erhaben ihre hohen Türme,
aber tief auch ihre Narben.

Die Medina dieser Stadt
taucht in rätselhaften Farben;
hohe Türme ragen stolz,
aber tief sind ihre Narben.


Bin hier gern abgetaucht.

Liebe Grüße
Dana

Chavali 13.07.2010 10:00

Liebe Dana,

endlich komme ich dazu, dir für deinen Beitrag zu danken!
Hab mich gefreut, dass du mit mir in Gedanken in dieses Cafe gegangen bist.
Das war übrigens zu alles Tages- und Nachtzeiten (da sowieso) so - Frauen haben da nix zu suchen :o
Zitat:

Die letzte Strophe wirft mich ob der Leseflusses ein wenig aus der Faszination.
Vielleicht ist es Absicht. Trotzdem "mische" ich ein wenig auf.
1. Stimmt.
2. Natürlich. Gerne.

Nicht schlecht, deine Version.
Ich schau mal, was ich davon gebrauchen kann.

Danke dir!

Liebe Grüße,
Chavali

ruhelos 30.07.2010 11:35

hallo chavali,

endlich finde ich Zeit diese wundervolle "Urlaubseindrücksgedicht", wie ich vermute, zu kommentieren. Du hast die Eindrücke des lyr. ichs so anschaulich beschrieben, dass der Leser das Gefühl hat, selbst an jenem Ort zu sein. Das Ganze hast du dann in dein Lieblingsreimmuster gepackt. Nur an einer Stelle scheint mir der Reim erzwungen, in der 4. Str.: still - Thrill

In den dunklen Seitengassen
ist es trotz Geflüster still
denn gehiemnisvolle Dinge
wirken auf mich wie ein Thrill.

Die letzte Zeile klingt m. E. nicht so rund, Hier fehlt es ein wenig an Poesie. Diese Kleinigkeit tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos

Chavali 30.09.2010 19:31

Liebe ruhelos,

endlich komme ich dazu, dir auf deinen Beitrag zu antworten.
Du bist sicher im Urlaub, denn ich hab dich auch schon lange nicht mehr gesehen hier :)

Hab Dank für deine Worte, freut mich, dass dich meine Urlaubsnachlese angesprochen hat.

Was die letzte Zeile der 4. Strophe anbetrifft, hast du natürlich vollkommen recht,
aber ich brauchte ja einen Reim auf still.
Wenn du oder jemand anderer eine Idee zur Verbesserung hat - ich bin für alles offen.

Liebe Grüße,
Chavali




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