Gedichte-Eiland

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Chavali 23.06.2009 09:27

Vernarbtes Herz
 



Mein Herz hat tausend Narben,
die Wunden heilten schlecht.
Hab manches Mal gedacht,
der Schmerz geschieht dir recht.

Wie habe ich in frühen Jahren
die Seelen arg verletzt!
Hab mich nie in all den Kummer
sorgenvoll hineinversetzt.

Bin gekommen und gegangen,
als wär das alles nichts,
lachend hab ich abgewunken,
ironischen Gesichts.

Narben können höllisch brennen,
ehe sie geglättet sind.
Wo sind diese warmen Hände,
die mich streicheln wie ein Kind.









Seeglitzern 23.06.2009 11:39

Hallo Katzi,

ich verstehe nicht, wie das LI drauf ist?! Ist es gut oder ist es gemein? Ist es schadenfroh oder verletzt? Mir ist da noch kein Licht aufgegangen. Wie immer finde ich es äußerst positiv so gute Zeilen zu lesen und natürlich sind sie wie immer dann - von Dir. Trotzdem. Klär mich nach ein paar anderen Kritiken auf. Das wär schön.

Bussi Cori

Chavali 23.06.2009 12:56

Liebe cori,
Zitat:

ich verstehe nicht, wie das LI drauf ist?!
nun, hier ist das LI ein Mensch, der wohl früher ein wenig oberflächlich war, ohne schlecht zu sein.
Zitat:

Ist es schadenfroh oder verletzt?
Die Wunden, die dem LI später zugefügt wurden, rächen sich jetzt und das LI nimmt die Strafe an.

Liebe cori - das ist ausschließlich ein fiktiver Text. Bitte nicht der Verfasserin zuschreiben ;)


Hab lieben Dank für deinen fragenden Beitrag, so konnte ich meinen Text erklären.


Liebe Grüße,
katzi :)

Leier 24.06.2009 06:43

Liebe Chavali,


bei manchen Zeilen komme ich ins Stolpern, weil ich wahrscheinlich anders lese als Du.
Aber insgesamt:
Gute Aussage! Wer kennt das nicht? Im Nachhinein machen einem die eigenen Sünden ein schlechtes Gewissen und man nimmt das, was einem selbst passiert, als Sühne an.
So habe ich Dein Gedicht verstanden, das von tiefer Einsicht zeugt.
Auch wenn Du nicht mit Lyri identisch bist.
Habs gerne gelesen und fühle mich in Vielem bestätigt.

Lieben Gruß
von
cyparis

ginTon 24.06.2009 21:57

Liebe chavali,

einige Strophen des Textes sind sehr gut, andere, das muss auch ich zugeben hinterlassen mich mit einem Fragezeichen...oder das könnte auch sein, dass die erste Strophe eine Art Dasein präsentiert was später gelebt wird, als es in den anderen Strophe beschrieben...gut, man erkennt auf den zweiten Blick das die erste Strophe irgendwie einleitend klingt, jedoch ist die Verwendung von präteritum und präsens sehr unschön gewählt...würde man stattdessen schreiben,

mein herz hat tausend narben, die Wunden heilen schlecht.

bekommt der ganze Text einen ganz anderen Ausdruck...das LI schaut dann von jetzt zurück und bestraft sich selbst für etwas was es so manches mal tat...es wird sich dessen bewusst und fügte sich deshalb selbst schaden zu...

alles in allem zeugt das gedicht von einem sehr schuldbewussten charakter oder einem sehr schuldladenden, denn eigentlich steht ja in der zweiten strophe das das LI selbst verletzte, warum der sinneswandel dann, was sollte dies stören...mitunter weil es selbst dann eine verletzung erfuhr, vllt, und sich möglicherweise in andere hineinzuversetzen weiß, jetzt in der ersten strophe....

sehr viele fragen an den inhlat deren erster schritt zur lösbarkeit wie gesagt eine einh. zeitform in der ersten strophe wäre....sehr gerne gelesen...

liebe grüße basse :)

Chavali 25.06.2009 18:38

Liebe cypi,
Zitat:

bei manchen Zeilen komme ich ins Stolpern, weil ich wahrscheinlich anders lese als Du.
Das interessiert mich jetzt und ich ixse mal wieder - hab ich lange nicht gemacht :)

Mein Herz hat tausend Narben,
die Wunden heilten schlecht.
Hab manches Mal gedacht,
der Schmerz geschieht dir recht.

xXxXxXx
xXxXxX
xXxXxX
xXxXxX

Wie habe ich in frühen Jahren
die Seelen arg verletzt!
Hab mich nie in all den Kummer
sorgenvoll hineinversetzt.

xXxXxXxXx
xXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxX

Bin gekommen und gegangen,
als wär das alles nichts,
lachend hab ich abgewunken,
ironischen Gesichts.

XxXxXxXx
xXxXxX
XxXxXxXx
xXxXxX

Narben können höllisch brennen,
ehe sie geglättet sind.
Wo sind diese warmen Hände,
die mich streicheln wie ein Kind.

XxXxXxXx
XxXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxX

So lese ich und mir durchaus bewusst, dass S2 nicht ganz stimmig ist vom Versmaß her.
Deine Interpretation
Zitat:

Im Nachhinein machen einem die eigenen Sünden ein schlechtes Gewissen und man nimmt das, was einem selbst passiert, als Sühne an.
meiner Zeilen gefällt mir - so sind sie gemeint.
Zitat:

So habe ich Dein Gedicht verstanden, das von tiefer Einsicht zeugt.
Auch wenn Du nicht mit Lyri identisch bist.
Danke - und ja, das war mir wichtig, das zu betonen.


Lieber basti,

du möchtest hier
Zitat:

Mein Herz hat tausend Narben,
die Wunden heilten schlecht.
für heilten auch die Gegenwartsform.
Das kann man machen, aber überleg mal: wenn etwas Narben hat, dann ist es ja schon verheilt,
aber schlecht oder zu langsam.
Deswegen denke ich, das Präterium kann bleiben.

Deine Interpretation ist mir dieses Mal ein wenig wirr - lags an der späten Zeit...? ;)
Es ist so, wie ich bei cypi schrieb.

Hab vielen Dank!


Liebe Grüße,
Chavi

ginTon 25.06.2009 19:06

liebe chavi,,

Zitat:

du möchtest hier
Zitat:
Mein Herz hat tausend Narben, die Wunden heilten schlecht.
für heilten auch die Gegenwartsform. Das kann man machen, aber überleg mal: wenn etwas Narben hat, dann ist es ja schon verheilt, aber schlecht oder zu langsam. Deswegen denke ich, das Präterium kann bleiben.
nein, da kann ich dir leider nicht zustimmen, denn entweder Narben sind noch da oder sie sind verheilt...es gibt kein dazwischen, des Weiteren was meinst du mit "aber schlecht oder zu langsam" selbst dies ist eine für mich nicht gängige Aussage, denn entweder man sagt...narben heilen langsam, sind dann aber geheilt oder narben heilen gar nicht oder narben heilen schnell, sind dann aber auch geheilt..narben heißt einfach es ist noch etwas da, auf das man zurückblickt..

Zitat:

Es ist so, wie ich bei cypi schrieb.
nun ja und ich habe das gleiche geschrieben, so denke ich zumindest..denn bei cypi stand:
Gute Aussage! Wer kennt das nicht? Im Nachhinein machen einem die eigenen Sünden ein schlechtes Gewissen und man nimmt das, was einem selbst passiert, als Sühne an.

und bei mir stand:
bekommt der ganze Text einen ganz anderen Ausdruck...das LI schaut dann von jetzt zurück und bestraft sich selbst für etwas was es so manches mal tat...es wird sich dessen bewusst und fügte sich deshalb selbst schaden zu.

damit ist deine Aussage denke ich beantwortet ;) siehe:
Zitat:

Deine Interpretation ist mir dieses Mal ein wenig wirr - lags an der späten Zeit...? ;)
vllt warst du ein wenig von meiner Antwort verwirrt :)

liebe grüße basse

Chavali 25.06.2009 19:13

Zitat:

vllt warst du ein wenig von meiner Antwort verwirrt
*lach* du, das kann auch sein ;)
Hast recht, basti, es ist dasselbe - nur anders ausgedrückt.

Die Sache mit den Narben lass ich mir noch mal durch den Kopf gehen.
Ich meine damit, dass, wenn Wunden gut heilen, keine Narben zu sehen sind.
Wenn sie aber schlecht heilen, dann bilden sich Narben...
Nicht...?

Es ist interessant, wie unterschiedlich solche Aussage interpretiert werden kann.
Vielleicht liest das ja mal noch jemand und kann seine Sichtweise dazutun?


Freut mich, dass du nochmal deine Perception dargelegt hast.


Lieben Gruß nochmal :)




ginTon 25.06.2009 19:21

liebe chavali,

Zitat:

Die Sache mit den Narben lass ich mir noch mal durch den Kopf gehen.
Ich meine damit, dass, wenn Wunden gut heilen, keine Narben zu sehen sind.Wenn sie aber schlecht heilen, dann bilden sich Narben...Nicht...?
zu jeder wunde bildet sich eine Narbe, dies steht als Synonym für Erfahrungen die man sammelt..selbst wenn man eine Wunde rein physiologisch betrachtet, so gibt es einfach keine sagen wir ernsthaften Wunden, die irgendwann gänzlich verheilen, immer wird eine Wunde bleiben und genauso ist es mit psychologischen Wunden oder mit Wunden die im Gefühl entstehen, also seelische...das einzige ist nur der Umgang mit ihnen oder etwas zu finden was diese Wunden, nein nicht vergessen lässt, aber mit ihnen umzugehen...man kann nur die Erfahrung oder Perspektive zu den Wunden oder Narben ändern...in dem man anstelle dessen bessere Erfahrungen macht, :)

Zitat:

*lach* du, das kann auch sein
Hast recht, basti, es ist dasselbe - nur anders ausgedrückt. ;)
nein, ich drücke mich manchmal ja unverständlich aus, also ist dies schon ok...

lieben gruß basse :)

Chavali 01.07.2009 18:33

Lieber basti,

auch hier sag ich vielen herzlichen Dank für deine Auseinandersetzung mit dem Text.
Was du da über die Wunden, physischer oder seelischer Art, schreibst:
dem kann ich nur beipflichten.

Wie man damit in seinem Leben umgeht, ist die Kunst, um nicht zu sehr darunter zu leiden.


Lieben Gruß,
Chavali


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