Der letzte Spaziergang
Nur einmal mehr, bevor ich endlich gehe,
den einen Weg noch schaffen nach den Wiesen, da ich als Kind gespielt, nur einzig diesen, den ich im Schmerz so deutlich vor mir sehe: Als Knaben liefen wir ihn alle Tage, als wär es nichts, gedankenlos und frei - nun fragt mich jeder Schritt, wie weit es sei, und jedes Atemholen wird zur Plage! Das war ich wirklich einst, so schwerelos, so unbefangen springend, so lebendig aus jeder Beuge schnellend, flink und wendig, den Kopf voll Träumen - und die Füße bloß! Und was ich war, das will ich mit mir tragen durch jedes Keuchen auf dem Weg dorthin, wo ich lebendiger gewesen bin, bevor die Sinne mir den Dienst versagen. Dort will ich blicken über Zeit und Auen, will mich versickern lassen in den Tag, bis mir der abgelaufene Vertrag die Augen schließt, um ein Danach zu schauen... |
Hallo Erich,
ich denke, das ist sehr gut geraten. Es erinnert mich spontan an Eichendorffs "Letzte Heimkehr". Ich habe keinen Verbesserungsvorschlag zu machen. Liebe Grüße Thomas |
Oh ja, Erich - |
HI, Thomas, Chavi!
Vielen Dank für euren Zuspruch! So arg ist es bei mir natürlich noch nicht, aber ab einem gewissen Alter plagen einen doch schon ausreichend Wehwehchen, um sich den weiteren Ablauf drastisch ausmalen zu können! Wie heißt es so schön? - Das Leiden des Alters ist notwendig, um uns mit unserem Sterben zu versöhnen! Wem alles nur noch wehtut, der geht leichter, vielleicht irgendwann sogar gern! LG, eKy |
Hi Erich,
Zähne zusammenbeißen (solange noch vorhanden) und dableiben! Liebe Grüße Thomas |
hi erich,
ich sags ja immer: der körper ist ein verschleißartikel! sollten wir uns darüber wundern? eigentlich nicht. auch autos und computer halten schließlich nicht ewig. wie schön, dass du aber dichterisch-mental keinerlei verschleißerscheinungen zeigst. ;) lg, larin |
Hi, Lärchen!
Autos und Computern ist es allerdings wurscht, wie lange sie funktionieren...;) Lädierte Grüße, eKy |
Zitat:
jedenfalls kenne ich das mit dem mühsameren spazieren laufen auch schon - und es nervt ziemlich! es gibt allerdings auch die sogenannten "bessere tage" :) da scheint alles wie früher zu sein. fazit: man wird bescheiden und freut sich der kleinen erfolge. (und erkennt mit bedauern, wie viele davon man einstmals eingesteckt hat, ohne sie überhaupt zu bemerken) den rat von thomas würd ich allerdings nur mit großer vorsicht befolgen! (zähne zusammenbeißen? nur wenn die nicht drohen, sich auch zu verabschieden) ich denke, im großen und ganzen wird die natur schon recht haben, mit dem, was sie tut: sie entsorgt das alte und macht platz für neues. ist ja nur das kleine ego, das glaubt, sich dem mahlstrom der zeit widersetzen zu müssen.....( da gehts meinem ego nicht anders als deinem. ;) ) heute schlaflos und daher schon früh auf den beinen, lg, larin |
Schlaflos? Wie das? - Ich hoffe, kein gesundheitliches Problem! (Naja, würde zum Gedicht passen...:rolleyes:)
LG, eKy |
Hallo eKy,
beim Durchblättern deines Buches "Tiefgänger" bin ich auf dieses Gedicht gestoßen, das mir hier entgangen ist. Aufgefallen ist mir im Buch in S3Z4 die Passage "und die Füsse bloß!" Da du sonst durchgängig das "ß" dort verwendet, wo es auch heute noch hingehört (und ja auch nicht in der Schweiz lebst, wo das "ß" schon längst abgeschafft ist, konnte es sich bei "Füsse" statt "Füße" nur um einen unbemerkt gebliebenen Schreibfehler handeln. Nun finde ich dies auch hier wieder. S4 : Zitat:
Sehr gern, die Sprache wie immer bewundernd, gelesen. LG Fridolin |
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