Und nun?
 

Ein grauer Tag, so geht das Jahr zu Ende.
Zu sagen wüsst ich kaum, was es gebracht.
Der letzte Satz, vielleicht, einer Legende,
falls man sie glauben will, käm in Betracht.
Und hierorts, irgendwo auf dem Gelände,
hat neulich einer sich wohl umgebracht.
Ein Stückchen stillen Duldens bröckelt ab.
Das Jahr wird mit den Jahren eben knapp.

Hi, Antigone!

Dies ist ein wunderbar in sich geschlossenes Werk, klanglich wie inhaltlich sehr gelungen bis hin zur superben Conclusio. Absolut nix zu meckern oder zu monieren!
Eins der besten Gedichte, die ich in letzter Zeit lesen durfte!
Sehr genossen!

LG, eKy

Hallo Antigone,

im Prinzip möchte ich mich Erichs Lob anschließen, wenn auch nicht ganz so euphorisch, da die sechste Zeile meiner Meinung nach ein wenig klemmt. Ich fand bisher leider keinen Verbesserungsvorschlag. Die Wortstellung ist etwas unnatürlich und vielleicht könnte man das "wohl" vor "umgebracht" wegbekommen. In der fünften Zeile ist die teilnahmslose Beliebigkeit schon durch das "irgendwo" ausreichend ausgedrückt. Anstatt es zu wiederholen, könnte man in der folgenden Zeile vielleicht etwas einfügen, was doch eine gewisse Neugier ausdrückt. Es ist aber nur eine Kleinigkeit und was ich sagte ist als Anregung gedacht.

Liebe Grüße
Thomas

Hallo Erich,

ich bin ein schüchterner Mensch, mir ist es irgendwie peinlich, dass dir meine kleine Stanze gefällt. :D Danke fürs Reinsehen. Und guten Rutsch!

Lieben Gruß
Antigone


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Hallo Thomas,

danke fürs Feedback. Nun ja, das "wohl". Das "irgendwo" drückt noch nicht das "hab ich gehört" aus, die ungenaue Information, die eigentlich gar nicht interessiert ("es wird ja so viel gequatscht"), was ja in dem "wohl" steckt. Ich denke schon, dass es berechtigt ist, denn der Schwerpunkt liegt ja auf "umgebracht", und das scheint mir hier nicht mehr steigerungsfähig, das würde höchstens tricky rüberkommen.

Auch dir einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Lieben Gruß
Antigone