Eine Bahnfahrt, die ist lustig
 

Willst du mal U-Bahn fahren in Berlin,
greif bis zum Futter in die Tasche rein,
zwei Euro vierzig sind im Fluge hin,
so viel berappst du nämlich für den Fahrschein.

Für diesen stolzen Preis fuhrst du vor Jahren
von Kötzschenbroda noch nach Neuruppin.
Du musst bloß vier Stationen U-Bahn fahren
und stehst schon Monatsmitte vorm Ruin.

Für Piefkes ist das aber nur ein Spruch.
Wer fährt schon U-Bahn, wenn man Auto hat.
Und dann, der schlimme Kleine-Mann-Geruch,
da ist man doch von vornhereine satt.

Vom Strom- und Wassergeld zu schweigen,
wir zahlen uns da fröhlich doof und dämlich.
Wir müssten uns vor denen glatt verneigen,
so majestätisch sind die Preise nämlich.

Mit uns geht es gewaltig vor- und aufwärts,
„Mehr Wachstum!“ ist das reinste Zauberwort.
Für kleine Leute bleibt da kaum ein Herz.
Was heute zählt, ist lediglich Export.

Geplättet sind wir, wissen nichts zu sagen.
Tarife steigen und das Geld stagniert,
uns unten geht es täglich an den Kragen.
Nur oben hat man reichlich sich saniert.