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Ein Abend im entlegensten Mühlviertel
Das Dorf wird bald im Schatten liegen,
die Dächer atmen Abend ein, und um den alten Kirchturm fliegen die letzten Schwalben ihre Runden. Bald wird am Himmel Frieden sein, wie ihn der Weiler schon gefunden. In Dämmerlichtes kurzem Fluten gehn beinah zag die Lampen an, um sich ins Dunkel zu verbluten, das langsam aus den engen Gassen ins Wesentliche wachsen kann, wo es die Lichter nicht erfassen. Aus schiefer Scheuer grauen Bohlen steigt nun die Nacht ins Firmament, und wo sie eben noch verstohlen ums Leuchten kleiner Fenster schlich, wird ihr, die sich nun selbst erkennt, so kühl zumut und königlich. In ihrer Sterne blassem Funkeln umhüllt sie nun die ganze Flur mit ihrem Mantel, sie zu dunkeln. Und eins um eins, wie alte Kerzen vergehn die Lichter, wärmen nur noch die Erinnerung im Herzen. In tiefes Schweigen sind gewoben die sternbeglänzten Menschenwerke, und aus den Stuben fortgehoben ist endlich auch der Dunst der Sorgen. Die Zeit ruht aus und sammelt Stärke für einen neuen Erdenmorgen. |
Lieber eKy,
bevor ich ins Forum ging, hörte ich mir polnische und russische Lieder an, mir war danach.:confused: Für mein Empfinden sind jene Texte (die älteren natürlich ;)) voller Poesie und ganz besonders schön in Naturbeschreibungen. Fast übergangslos stieß ich auf dein Gedicht: "Ein Abend im entlegendsten Mühlviertel". Es hob und trug mich in meinen heimatlichen Dorfabend. Ein Genuss, den Abend, das Kommen der Nacht und die unendliche Stille zu lesen. Wunderschön von dir eingefangen und wunderschön verdichtet.:) Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Vielen Dank für deinen freundlichen Zuspruch, so voll des Lobes und des Seelenbalsams! Es war ein magischer Moment der Kontemplation heute morgen, als es mir gelang, mich ganz in Ort und Stimmung zu versetzen! Ich liebe solche Übergänge wie Morgen und Abend und schwelge wie du in diesbezüglichen Stimmungsbildern. LG, eKy |
lieber erich,
DAS mag ich! wunderbar, was für eine melodie, welcher wunderschöne, gleichermaßen schwermütige wie leichtfüßige hymnus an das abendwerden! ich komme ja nur ganz selten ins schwärmen - aber jetzt gerade tue ich es. vielleicht, weil mir das "entlegenste mühlviertel" so gut gefällt? dieses gedicht werd ich bestimmt noch einige male lesen müssen, so schön ist das! ganz verzückt, larin |
Hi, larin!
Was für ein entzückendes Lob! Wie schön, dass ich dich in meine Stimmung ziehen konnte. Schwärme du - das ist mein schönster Lorbeer!:) LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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