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Chavali 02.07.2013 12:10

Feuer und Erde
 
Weithin sichtbar sind die Flammen,
schlagen aus dem Waldesgrün.
Rauch erstickt die dichten Farne,
Tiere können nicht entfliehn.

Nebenan die kleinen Häuser
sind zum Glück schon menschenleer,
Alle liebgewordnen Sachen
fallen lassen, fällt sehr schwer.

Und der Wind entfacht die Lohe,
Trauer heißt des Menschen Blick.
Niemand wird das Feuer löschen,
tote Erde bleibt zurück.

Eines Tags jedoch wird Asche
Dünger für die Felder sein.
Wieder wachsen Eichenbäume,
es entsteht ein grüner Hain.

Auch die Menschen kommen wieder,
bringen ihre Tiere mit.
Und allmählich wächst das Wunder
der Natur auf Schritt und Tritt.


Erich Kykal 02.07.2013 14:47

Hi, Chavi!

Sehr schönes Gedicht, leider das übliche Problem: betonte/unbetonte Zeilenanfänge!
Für den Rhythmus eines Gedichts ist es wichtig, bei einer Sorte zu bleiben. Drei betonte Zeilen, gefolgt von einer Unbetonten und derlei mehr - das eiert gewaltig in jedem musikalisch begabten Ohr!

Hier eine "bereinigte" Version deiner Zeilen (alle Zeilen beginnen betont):


Zitat:

Zitat von Chavali (Beitrag 69511)
Weithin sichtbar sind die Flammen,
schlagen aus dem Waldesgrün.
Rauch erstickt die dichten Farne,
Tiere können nicht entfliehn.

Nebenan die kleinen Häuser
sind zum Glück schon menschenleer,
All die liebgewordnen Sachen
fahren lassen, das fällt schwer.

Und der Wind entfacht die Lohe,
traurig ist des Menschen Blick.
Niemand wird das Feuer löschen,
tote Erde bleibt zurück.

Eines Tags jedoch wird Asche
Dünger für die Felder sein.
Wieder wachsen Eichenbäume,
es entsteht ein grüner Hain.

Auch die Menschen kommen wieder,
bringen ihre Tiere mit.
Und allmählich wächst das Wunder
der Natur auf Schritt und Tritt.

Sehr gern gelesen und bearbeitet!

LG, eKy

Chavali 02.07.2013 18:15

Hi, Erich,
Zitat:

Sehr schönes Gedicht,
freut mich sehr, dass dir meine Feuerballade gefallen hat :)
Zitat:

leider das übliche Problem: betonte/unbetonte Zeilenanfänge!
Ja, ich weiß. Ich seh das immer so gar nicht als Problem, im Gegenteil, da alle letzten Zeilen unbetont beginnen,
ist auch schon wieder eine Regelmäßigkeit hergestellt.

Deine Variante ist absolut glatt.
Metrisch nix zu beanstanden ;)

Nun ja, ich werde meine Version wohl dahingehend ändern.

Danke dir!

Lieben Gruß,
Chavali

ginTon 02.07.2013 19:36

Hi chavilein,,

Ich denke du schreibst über die Waldbrände und hohen Temperaturen im Südwesten Kaliforniens, wo zZt. Temperaturen von über 40° herrschten..
Finde ich gut immer wider aktuelle Themen aufzugreifen...

Zitat:

Weithin sichtbar sind die Flammen,
schlagen aus dem Waldesgrün.
Rauch erstickt die dichten Farne,
Tiere können nicht entfliehn.
Könnte mir auch vorstellen die Sätze zu verbinden und dann "raucherstickt" zu schreiben, is aber nur so ne Idee...

schlagen aus dem Waldesgrün
raucherstickt die dichten Farne,


Den Rest des Gedichtes ist anzumerken, dass das Feuer letztendes dann auch
seine gute Seiten hat, da es die Erde fruchtbarer macht. Zu dem Metrum, ja
persönlich weiß nicht, ob ich überhaupt ein so nachdenkliches Thema überhaupt liedhaft schreiben würde, aber bleibt schließlich dem Schreiber selbst überlassen. ;)

gerne mit beschäftigt :)...liebe Grüße ginnie

Chavali 03.07.2013 19:55

Hi ginnie,

inzwischen habe ich ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, wobei mir die Urversion
irgendwie näher stand - merke ich jetzt erst.

Allzu glatt ist in manchen Fällen - besonders bei diesen Themen -
auch nicht immer von Vorteil.

Für deine Rückmeldung hab herzlichen Dank :)

Lieben Gruß,
chavi

Dana 03.07.2013 21:27

Liebe Chavali,

jene Feuer kenne ich aus Fernsehberichten - du hast ihnen lyrische Bilder verliehen. Ein sehr schönes Gedicht, dessen Bilder ich inniger aufgesaugt habe.
Vor allem gefällt mir das Spiel der Natur. Sie vernichtet sich niemals für immer.
Was sie auch "anrichtet", die Zeit bringt es wieder ins Licht und erlaubt einen Neubeginn.
Das nimmt den Feuersbrünsten nicht die darin enthaltene Traurigkeit. Es spiegelt die Kraft (und Macht) der Natur, die sich zeitlos erneuert, wieder herstellt und immer wieder zuschlägt.
Mutter Erde trägt es mit der "Gelassenheit des Seins".

Der Mensch dagegen hat längst Mittel und Waffen geschaffen, um seine eigene Spezies zu vernichten und setzt sie zum "Schutze" der Menschheit ein.:confused:
Der Natur tut er damit gar nichts an. Sie erholt sich in Jahrtausenden und Jahrmillionen - ohne die Menschen.

Diese und viele andere Gedanken hat dein Gedicht bei mir ausgelöst.

Liebe Grüße
Dana

Chavali 09.07.2013 13:09

Liebe Dana,

für die Gedanken zu meinem Text hab herzlichen Dank!
So wollte ich ihn auch verstanden wissen.

Wie schrecklich, dass kürzlich auch noch Helfer, Brandbekämpfer, (Feuerwehrleute) bei den Rettungsarbeiten
ums Leben kamen.
Zitat:

Ein sehr schönes Gedicht, dessen Bilder ich inniger aufgesaugt habe.
Auch für diese lobenden Worte bedanke ich mich :)

Lieben Gruß,
Chavali


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