Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 20.07.2013 11:07

Isolation
 
Unter tausend Spiegelungen
meiner selbst, mir abgerungen,
sitze ich im trauten Raum,
halte zügelnd mich im Zaum,
stell mir vor, was Leben sei -
und bin dennoch nie dabei.

Vor den Fenstern treiben Tage
mir vorbei wie eine Sage,
die aus einem fremden Land
Eingang in mein Grübeln fand -
doch ich glaube nicht daran,
weil ich mir nicht trauen kann.

Was ist Wirklichkeit, was Lüge?
Wer bin ich, und wen betrüge
täglich ich am Spiegelrand?
Diese Augen, die ich fand
gleichen meinen, und sie schauen
jeden Tag dasselbe Grauen.

Thomas 21.07.2013 19:05

Hallo Erich,

sehr düster und gut.

Bei "Wer bin ich" kann ich beim lesen kaum vermeiden, die Betonung auf "bin" zu legen. Vielleicht könnte man nach dem "ich" ein Fragezeichen setzen und das "und" durch einen Gedankenstrich ersetzen? (Wer bin ich? - Wen betrüge...) Dann wäre der Rhythmus aber nicht mehr so fließen und deshalb magst du es wahrscheinlich nicht.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 21.07.2013 20:16

Hi, Thomas!

Danke für die Blumen!:)

Bei nämlicher Zeile betone ich vor allem das "ich", das "Wer" wird kaum stärker angedeutet als das "bin". Melodisch wirkt es wie ein Dreiklang, der tief und leise beginnt und hoch und kräftig endet.

LG, eKy


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