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Entrückung
Die bunte Welt verblasst vor meinen Blicken,
ganz langsam fließen alle Farben weiter, um unverbrauchte Augen froh und heiter zu stimmen, scheint's, und meine Sinne schicken mich längst nach innen zu Erinnerungen, die farbenfroher wirken als die Stellen, die noch von außen in mein Fühlen quellen. Die letzte Queste ist noch nicht gelungen, ich halte Fühlung mit der welken Erde, die mich umwebt mit schwindenden Genüssen. Teils hoffend, fürchtend, dass ich älter werde, gefangen in getroffenen Entschlüssen, verbleibe ich mit sinkender Gebärde auf diesem Pfad, den alle gehen müssen. |
Hi, Erich, |
Hi, Chavi!
Vielen Dank - ja, es ist auch für mich interessant, wo meine Verse oft hinführen, denn beim Schreiben lege ich sicher über 90 Prozent meiner Kapazitäten auf die Sprachmelodie, die Formulierung flüssiger Sätze und Reime. Eher dem Unterbewussten bleibt somit überlassen, wo es das Werk dann inhaltlich hinführt - ein bewusster Akt ist dies im selteneren Falle! Meist gehe ich von einem visuellen Eindruck oder einem davon initiierten Gefühl aus und überlasse es dieser Art von Trance, in die ich so beim Schreiben gerate, das Gedicht zu einer sinnvollen Conclusio zu führen. Das macht die meisten meiner Arbeiten höchst authentisch, bzw. autobiografisch - auch, wenn ich zuweilen ein LyrDu vorschiebe.:rolleyes::D Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy |
Lieber eKy,
jedes Mal nach dem Lesen deiner Gedichte muss ich erst tief durchatmen, um die gebotene Kunst zu erfassen. Es ist die Harmonie in Sprache und Aussage, die aufzeigt, was ein Gedicht (Sonett) ausmacht. Hier werden Philosophie und Betrachtung in relativ wenigen Versen dargeboten und ersetzen tausend und mehr geschriebene Seiten. Deine Antwort an Chavali nehme ich dir ganz und gar ab. Zur Dichtung gehört Sprachmelodie in Reim und Fluß. In Gefühlen und Betrachtungen sind wir Menschen uns mehr oder weniger ähnlich. Um mit diesen zu berühren, anzusprechen, muss man der Sprache "mächtig" sein. Du bist es.:) Ein wirklich schönes, wunderbares Sonett. Mit ganz lieben Grüßen vom "aktuellen Pfad" Dana |
Hi, Dana!
Vielen Dank für soviel positives Echo! Abgesehen davon, dass ich mich selbst ab und an bei der Einsicht ertappe, dass ich mit der (Menschen)welt nicht mehr viele Berührungspunkte pflege, versuchte ich mich hier quasi in ein womöglich 20 oder 30 Jahre älteres Selbst zu versetzen: Mit dem Leben eigentlich schon abgeschlossen habend, aber vielleicht noch ein letztes Ziel vor Augen, an das es sich klammert, weil es das einzige ist, was es noch mit der Welt verbindet. Halb hoffend, nicht gehen zu müssen und halb, endlich gehen zu dürfen: Sehnsucht nach Ruhe und Angst vor der Leere des Nichtmehrseins gleichermaßen. Interessantes Detail am Rande: In einem anderen Forum wurden hier die Quartette als "etwas sperriger als sonst von mir gewohnt" bezeichnet... LG, eKy |
Hallo Erich,
manchmal wenn ich deine Gedichte lese, habe ich den Eindruck auf den Grund einer Seele zu blicken zu können und beim tieferen Betrachten, bekomme ich dann einen Spiegel vorgehalten. Du schaffst es hier mir wohlbekannte, nennen wir es mal Gefühlsregungen, in ein äußerst poetisches Gewand zu stecken. Bei diesem Gedicht machst du es mir wegen der Zeilenumbrüche ein wenig schwieriger dir folgen, wie beim Übergang von der ersten zur zweiten Strophe. Sperrig klingt hier nichts für mich, ich habe eher mein Freude an den kleinen Feinheiten die den besonderen Klang dieser Zeilen ausmachen, also ganz im Sinne eines Klangedichtes. Ich versuche mal anhand von ein paar Beisielen zu veranschaulichen was ich meine. „ zu stimmen, scheint's, und meine Sinne schicken“ hier ist es der helle Vokal in „stimmen“ der der durch „scheints“ und „meine“ abgelöst wird, um dann wieder bei „Sinne schicken“ aufgenommen wird. Weiter geht’s mit der zweiten Strophe „ innen und Erinnerungen“. In dritten Strophe ist es die „letzte Queste“ die besonders gefällt. Zum Inhalt gibt es aus meiner Sicht nur zu sagen, dass dies Worte sind die ich gut nachvollziehen kann. Sehr gerne gelesen. Nen Gruß C. |
Hi, Cebrail!
Vielen Dank für diese Gedanken! Ich schöpfe natürlich immer aus dem eigenen Erfahrungsschatz und Lebenshintergrund, aber Parallelen wird es immer geben, gerade wo charakterliche/soziale Archetypen die Thematik prägen. LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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