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micha221b 03.09.2013 09:39

Der Liegestuhl
 
Der Liegestuhl

Den besten Liegestuhl der Welt
den hab'ich mir gekauft.
Er kostete nicht sehr viel Geld
ich bin recht stolz darauf.

Kann liegen oder sitzen
an einem weißen Strand.
Muss nicht am Boden schwitzen
auf dem harten Sand.

Nun hab' ich doch dieses Problem
er geht nicht aufzuklappen.
Ich wünscht es kann mich niemand sehen
und fang' schon an nach Luft zu schnappen.

Ich klapp ihn auf und wieder zu
doch richtig klappt es nicht.
Doch ich gebe keine Ruh'
bis ich endlich darauf liech.

Ich klappe hin ich klappe her
ich klappe gleich zusammen.
Ich glaub' ich will das hier nicht mehr.
Ich will mich endlich sonnen.

Ich krieg den Dreh nicht ganz heraus.
Verschwitzt ist mein Gesicht.
Ein Liegestuhl sieht anders aus.
So wie das, jedenfalls nicht.

Nun lieg ich doch im harten Sand
der eigentlich ganz weich.
Der Stuhl steht neben mir am Strand.
Doch man erkennt ihn nicht sogleich.

Der Stuhl, ein Blickfang, kann man sagen
weiter aufbauen hat keinen Zweck.
Ich hörte oft die Menschen fragen.
"Ist das jetzt Kunst oder kann das weg?"

© Michael Jörchel

Walther 23.12.2013 10:46

hi micha,

deine liegestuhlrap beschreibt die weitläufige sachlage, daß klappliegestühle nur aufgeklappt werden können, wenn man einen blauen nagel am Daumen oder Zeigefinger dabei akzeptiert. es gab auch schon mitmenschen, die hatten ein stirnhämatom, ein blaues augen und eine defekte sonnenbrille zu beklagen. :rolleyes:

so weit so gut.

nun, das konntest du dir denken, kommt das aber. das ding geht allenfalls als rap durch, aber nicht als gedicht. um diesen aggregatzustand zu erreichen, müßtest du drei dinge tun (wollen):

(1) straffen
(2) das metrum in ordnung bringen. die erste strophe gibt den takt. sie ist übrigens dahingehend gut gelungen.
(3) den witz etwas schärfen

in diesem sinne fröhliches dichten!

lg w.

micha221b 24.12.2013 11:49

Hai Walter,

hab Dank für deinen besuch in meine Gedanken.
Ja, du hast es bemerkt, ich habe so meinen Persönlichen Stil entwickelt, weitab von Versmass, Metrik und gängigen Normen.
Sollte es mal wirklich so sein, wäre es rein zufällig.;)
Ich denke, die "alten Meister" würden beim durchlesen meine Texte in ihren Gräbern rotieren. "Neue Meister" raufen sich die Haare.
Irgendwer sagte mal, ich wäre ein Punk der Poesie und alltäglichen Weisheiten.
Andere sogar, ich sei das Vormitagsprivatfernsehprogramm der hohen Dichtkunst
Meine Texte, ich benutze nur sehr selten das Wort Gedicht, sind oftmals nur irgendwelche Gedanken und Ideen die ich versuche als Gedicht zu verkleiden oder oftmals einfach nur so hinschreibe, wie es mir gerade so durch den Kopf geht.

Liebe Grüße und Schöne Feiertage.
Micha

Walther 02.01.2014 09:46

Zitat:

Zitat von micha221b (Beitrag 71273)
... ich habe so meinen Persönlichen Stil entwickelt, weitab von Versmass, Metrik und gängigen Normen...

moin micha,

so kann man das auch nennen, wenn man keine böcke hat, was zu ändern. :D

ein gutes 2014!

lg w.

micha221b 04.01.2014 15:58

Sowas hat man damals auch zu Picasso gesagt. :p

Aber ich bin froh, dass ich heute schreibe, früher hätte man diese nicht normgerechten Werke vielleicht verbrannt. :D

Liebe Grüße
micha

Walther 04.01.2014 16:15

Zitat:

Zitat von micha221b (Beitrag 71413)
Sowas hat man damals auch zu Picasso gesagt. :p

Aber ich bin froh, dass ich heute schreibe, früher hätte man diese nicht normgerechten Werke vielleicht verbrannt. :D

Liebe Grüße
micha

unter mangelndem selbstbewußtsein scheinst du nicht zu leiden. :D deine werke sind nicht "schlecht", nur etwas "ungeschliffen", rohdiamenten sozusagen. :cool:

micha221b 05.01.2014 11:12

Ja, da geht der poetische Punk, in mir, durch, der Anarchist der Textformen.
ich werfe den Menschen die "Rohdiamanten", meiner Gedanken, vor und überlasse es diesen Menschen ob sie die Diamanten für wichtig genug halten um diese zu funkelnden Kostbarkeiten zu verarbeiten indem sie sich über die Inhalte (weniger über Form etc.) ihre Gedanken machen und diese Gedanken und die daraus folgenden Handlungen, zu einem Teil ihrer funkelnden Lebenskette werden lassen. :D

Wie heißt es doch in dem alten Text:
Würden wir uns immer an alle Regeln und Meinungen halten die wir vorgedacht bekommen,
würden wir alles so hinnehmen ohne den Wunsch nach neuen Erkenntnissen,
würden wir aufhören Dinge zu hinterfragen und keine eigenen Gedanken äußern,
würden wir alles so belassen wie es ist ohne die Motivation neues zu entwickeln,
würden wir aus Furcht vor Unangenehmen unsere Meinung den Mächtigen angleichen,
würden wir alles Bestehende als gegeben ansehen ohne den Drang etwas ändern zu wollen,
dann wäre die Welt immer noch eine flache Scheibe.


Liebe Grüße
micha


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