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Schranken
Wie welke Blätter wirbeln die Gedanken
und legen sich mir modernd aufs Gemüt. Mein wirres Grübeln konstruiert mir Schranken, der Frohsinn meiner Jugend ist verblüht. Die Himmelsleitern haben sich verbogen, das warme Morgenrot ist längst verglüht. Ich fühle mich getäuscht und dreist betrogen als Marionette einer wunden Welt. Vielleicht jedoch hab ich mich selbst belogen und schielte viel zu sehr nach Gut und Geld. Vergaß dabei das unbeschwerte Leben und wurde so zum Hund, der beißt und bellt. Nur einmal noch möcht ich vor Wonne beben, mit frühlingshaftem Flattern tief im Bauch. Ich würde wirklich alles dafür geben - und meine Schranken wären Schall und Rauch. |
Lieber Sid, |
Hallo Sidgrani,
da bekomme ich am frühen Morgen ein Stückchen wunderbare Lyrik zu lesen. Ein selbstkritisches Résumé, dass reflektierend die Gegenwart betrachtet, jedoch die Schuld an den Dingen, so wie sind, nicht bei anderen sieht oder durch irgendwelche fremdverschuldeten oder unglücklichen Umstände zu entschuldigen versucht. Vielleicht ergibt sich ja noch einmal ein neue Chance, wer weiß das schon zu sagen? Das sind sehr schöne Terzinen, die trotz aller Melancholie eine schwungvolle Hoffnung in sich tragen. Herzliche Inselgrüße Narvik |
Liebe Chavali,
ich freue mich über deine stimmigen Gedanken zu dem Gedicht. Das Leben lässt sich von unzähligen Seiten aus betrachten, es kommt immer auf die jeweilige Stimmung an. Danke und lieben Gruß Sid Hei Narvik, auch du hast dich wieder intensiv mit dem Gedicht beschäftigt, das finde ich sehr positiv. Die Terzinenform hat mir geholfen, die melancholische Stimmung perfekt rüberzubringen. Auch dir danke ich mit liebem Gruß Sid |
Hallo Sidgrani,
Zitat:
Ein ansteckendes Gedicht - wenn nicht jetzt, wann dann?:D Im Gegensatz zu Chavi, sehe ich nur ungern verspätete Einsicht und Reue.;) Wir sind, wie wir sind - die Hauptsache wir erkennen und retten, was noch zu retten ist. Gern, angetan gelesen und lobend kommentiert. Liebe Grüße Dana |
Hei Dana,
den richtigen Ton treffen und in den Menschen die entsprechenden Saiten zum Mitschwingen bringen - das ist das Bestreben von allen Dichtern. Interessant finde ich es, dass du das Gedicht etwas anders als Chavi interpretierst (späte Reue), aber so ist es gut. :) Wir sind, wie wir sind, wie wahr. Danke und lieben Gruß Sid |
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Dana und Falderwald
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