![]() |
Glühwürmchen (hommage à G.Belli)
Unter Sedimenten
schwelen still die Hölzer, in die einst die Hitze nach dem Kometeneinschlag so heftig gefahren ist. Wir sitzen schweigend um die mottende Asche unseres Sonnwendfeuers und lauschen dem spärlicher knisternden Flüstern. Ab und an stochert einer die Glut auf und zwei, drei Funken stieben in den dunklen Raum zwischen unseren Schultern. „Glühwürmchen“, sagst du. Und hier noch Bellis Gedicht "Luciérnagas" (verblüffend, wie nahe die Übersetzung von Ammar/Ploetz dem spanischen Original kommt, auch in Rhythmus und Melodie. Nur der Klang fehlt.): Um fünf Uhr nachmittags, wenn das Licht an Glanz verliert und der Garten ins letzte goldene Aufschäumen des Tages taucht, höre ich die Kinder lärmend ausschwärmen zur Jagd auf Glühwürmchen. Sie laufen über den Rasen, verteilen sich zwischen den Büschen, schreien ihre Aufregung, tasten ihr Entzücken, ein Kreis bildet sich um die Kleine, um die leuchtende Quelle ihrer Hände, sie funkelt. Ein altes menschliches Handwerk, das Licht fangen zu wollen. Erinnerst du dich an das letzte Mal, da wir glaubten die Nacht erhellen zu können? Mit der Zeit ist uns das Leuchten vergangen. Die Dunkelheit aber ist weiterhin von Glühwürmchen bewohnt. |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 18:23 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
http://www.gedichte-eiland.de
Dana und Falderwald
Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg