Gedichte-Eiland

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Mr. @ 12.12.2014 18:04

Liebeskultur
 
Sagt an, oh Freunde, kann’s das Weib betören,
wenn Lyrik nur noch Ackerwagen ist
und Worte sich wie maulverquirlter Mist
auf diesem stapeln? Will das eine hören?

Die Botschaft einfach lieblos zu verstauen,
ist so, als packe er den Edelstein
in bill’ges Linnen, nicht in Seide ein.
Kein Junker würde sich den Frevel trauen.

Nur dann wird deine Liebste dich beglücken,
wenn du den lang geübten Liebesschwur
beseelt und nicht als grobe Prozedur

ins Öhrlein flüsterst, nicht mit Blick zur Uhr
ins Schlafgemach sie treibst. Ist das Kultur,
wenn sie nur von dir hört: „Komm, lass uns ficken!“?

Lailany 13.12.2014 00:52

Lieber Mr@
dein Jammern ist, wie immer, sehr amüsant, mein Mitleid hält sich in Grenzen, denn:
Dein Handwerk verstehst Du.
Die deftige Wortfindung ist wahrlich nicht von schlechten Eltern, dem Anlass angepasst und entbehrt nicht ländlichen Charmes.
Die 'grobe Prozedur' ist einfach zum Kringeln. Für diese originelle Metapher gibts die volle Punktezahl!
Ins Schlafgemach 'getrieben' zu werden fällt (darüber musste ich mich schlau machen) unter regionale Brauchtumspflege. :rolleyes:

Und die Antwort zur Frage, ob das eine hören will, ist JA. ICH! Unbedingt! :)

Ob Bettler, König, Landsmann, Junker,
rück ihn nur rüber, deinen Klunker.
Ein Edelstein mit urban Smell
glänzt, weil so selten, doppelt hell.:Kuss

Sehr gern gelesen und besenft. :)

LG von Lai:Blume:

PS:

Mr. @ 14.12.2014 18:44

Liebe Lailany,

Auch, wenn ich mich sehr gefreut habe, überhaupt eine Reaktion auf mein (An)Klagen erhalten zu haben, so gibt mir die deinige doch einige Rätsel auf.
Muss ich vermuten, dass dir die deftige Wortfindung eventuell sogar gefallen hat? Dabei trieb mich doch gerade das ungehobelte Benehmen bzgl der Bitte um Befriedigung des Triebes einiger Geschlechtsgenossen dazu, diesem unseligen triebhaften Treiben in Schlafgemächern ein Ende zu machen.
Kein Wunder also, dass sich die Fräuleins bei diesem Benehmen mit Schaudern abwenden und die Handwerker allein bleiben.
Dass du mir bescheinigst, mein Handwerk gut zu verstehen, stimmt mich daher ein wenig traurig. Erstens kannst du das anhand meiner Dichtkunst eher weniger beurteilen und zweitens bleibt mir aufgrund meiner Reimerei und des ständigen Aufenthaltes in Lyrikforen ja überhaupt keine Zeit dazu.

Mein Rat, du, Landsmann, Junker, König:
Ein bisschen Charme, Humor ein wenig,
ein süßes Kompliment. Ob dann der
Erfolg sich einstellt? Frag Down Under.

Mit lieben Grüßen

Mr. @, dein Brauchtumspfleger ;)


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