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Kalte Liebe
Kalte Liebe O Herr, bevor ihr Beutetrieb mich infiltrierte, war ich ein junger Spund und dachte mir noch ganz naiv, ich könne jene Geister ändern, die ich sehnlichst rief, was hoffnungsfroh mich für die Zukunft motivierte. Wie sehr ich auch, o Herr, nach ihrer Nähe gierte, was ich auch immer tat, ich spürte, alles läuft nur schief, wenn sie mit leerem Lächeln mir am Ende destruktiv die Rechnung ihres kalten Herzens präsentierte. Du hattest wohl, o Herr, an dieser Sache mächtig Spaß, denn sie ließ mit Behagen mich zwar ihre Schuhe, doch niemals das, was ich so wollte, lecken, dieses Aas. Vergib ihr, Herr, und schenke ihr die Seelenruhe; sie liegt mit meiner Liebe wie in einem Block aus Glas bei minus fünfzig Grad jetzt in der Tiefkühltruhe. Falderwald . .. . |
Hi, Faldi!
Das ist ja heftig!:D:rolleyes::Aua Allerdings scheinst du dich nicht für eine bestimmte Heberzahl pro Zeile entschieden haben zu können! So schaut's aus: 6776 6776 667 676 Sind die Quartette noch regelmäßig abweichend, so präsentieren sich die Terzette inkonsequent. Interessanterweise stört das den sprachlichen Rhythmus nicht - der Duktus bleibt flüssig. Auch die Kadenzen wechseln: wmmw wmmw mwm wmw Sind die Quartette gleich gestrickt, so zeigen sich die Terzette gespiegelt. Auch hier aber liest es sich nicht störend. Das führt mich zu der Frage: sind all diese Abweichungen bewusst gesetzt - oder ergab sich das einfach beim Schreiben frei nach Schnauze? Peanuts: O Herr, bevor ihr Beutetrieb mich infiltrierte, war ich ein junger Spund und dachte mir noch ganz naiv, ich könne jene Geister ändern, die ich sehnlichst rief, Wäre "könnte" nicht besser? was hoffnungsfroh mich für die Zukunft motivierte. Wie sehr ich auch, o Herr, nach ihrer Nähe gierte, was ich auch immer tat, ich spürte, alles läuft nur schief, Flüssiger: "was immer ich auch tat" wenn sie mit leerem Lächeln mir am Ende destruktiv die Rechnung ihres kalten Herzens präsentierte. Du hattest wohl, o Herr, an dieser Sache mächtig Spaß, denn sie ließ mit Behagen mich zwar ihre Schuhe, doch niemals das, was ich so wollte, lecken, dieses Aas. Kein Komma nach "wollte". Vergib ihr, Herr, und schenke ihr die Seelenruhe; sie liegt mit meiner Liebe wie in einem Block aus Glas bei minus fünfzig Grad jetzt in der Tiefkühltruhe. Eine gleichhebige und gleich kadenzierte Version anzubieten erspare ich mir. Zum einen denke ich, dass du das selber schafftest, zum anderen halte ich ein beabsichtigtes Abweichen der Heber und Kadenzen für wahrscheinlicher. Interessant die ständige Anrufung Gottes durch das LyrIch - ich möchte ja nicht sagen, dass man tiefreligiös sein muss, um irgendwann vor Verklemmung Amok zu laufen - aber ich bin sicher, es hilft! (Kicher!) Sehr gern gelesen! Was sagt Dana dazu???;):D LG, eKy |
Servus Falderwald,
:D:D Was für ein Ende! So kann eine kalte Liebe noch kälter werden... Nicht nur der Herr sondern auch ich hatte mächtig Spaß! Nur die Freude auf ein Eis an diesem schönen Sommertag hast Du mir gründlich verdorben. ;):D Liebe Grüße, Stefan |
Servus Erich,
tja, so etwas kann manchmal übel ausgehen...;):D Allerdings habe ich eine ganz klar strukturierte Heberzahl pro Zeile verwendet, du hast dich leider an der markierten Stelle verzählt: 6776 6776 767 676 "Du hattest wohl, o Herr, an dieser Sache mächtig Spaß" xXxXxXxXxXxXxX (7) Alle Zeilen mit männlichen Kadenzen sind 7-Heber und alle weiblichen sind 6-Heber, das habe ich ganz bewusst so gewählt. Es fällt deshalb nicht so ins Gewicht, weil bei wechselnden Kadenzen sowieso immer eine Zeile eine Silbe mehr besitzt. Im reinen 5-,6- oder 7-Heber sind das die weiblichen, wenn es die männlichen sein sollen, musst du zwei Silben hinzufügen, die im Jambus dann eine ganze Hebung ausmachen. Die Spiegelung in den Terzetten ergibt sich ja bei insgesamt sechs Zeilen im Kreuzreim ganz von selbst a-b-a-b-a-b (a-b-a --- b-a-b). Ich denke damit ist auch die Frage beantwortet, es gibt eigentlich keine Abweichungen, sondern ein streng strukturiertes und regelmäßiges Schema (s.o.), was nicht willkürlich entstanden ist. :) Bei dem von mir verwendeten Konjunktiv 1 in S1/Z3 hattest du mich anfangs verunsichert. Also habe ich recherchiert und diese Seite (klick mich -->) gefunden, aus der ich jetzt mal das Wichtigste zitiere: Zitat:
Zitat:
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Man sagt ja auch: "Ich dachte, ich sei in Sicherheit" und nicht: "Ich dachte, ich wäre in Sicherheit". Ich fand den Konjunktiv 1 auch sprachlich eleganter... Mit der Aussage, im ersten Terzett sei ein Komma an der angemerkten Stelle zu viel, hadere ich etwas, bist du ganz sicher? Ich meine, da ist ein eingeschobener Nebensatz, der durch Kommas abgegrenzt werden muss. Eine Umformulierung würde so aussehen: "denn sie ließ mit Behagen mich zwar ihre Schuhe, doch niemals das lecken, was ich so wollte..." was ich wollte (Akkusativ-Objekt, Subjekt und Verb) Also ich denke, das gehört dahin. Ich vermute, der Protagonist hat ein schlechtes Gewissen und da dir als gläubiger Christ alle Sünden vergeben werden, war ihm das wohl ein Gebet wert. :D Zitat:
Vielen Dank für die Auseinandersetzung mit meinem Text...:) Moin plotzn, ja, diese Liebe ist jetzt sprichwörtlich unter dem Gefrierpunkt...:D Ich freue mich, dass ich dem Herrn und dir ein wenig Spaß bereiten konnte. Die Angelegenheit mit dem Sommertagseis tut mir aufrichtig leid. Aber bei einem gekauften Eis, kannst du sowieso nicht wissen, was da alles drin ist. Ist vielleicht auch besser so, denn das geht uns gar nix an...:D;):) Vielen Dank für die humorvolle Rückmeldung...:) Ich bedanke mich für eure Kommentare...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
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