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Chavali 20.04.2016 18:17

Kein Blick zurück
 


Kein Blick zurück in jene alten Straßen,
in denen Steine unsren Weg gesäumt,
wo tiefe Gräben zu durchschreiten waren,
in denen wir vom Brückensturz geträumt.

Kein Blick zurück in diese dunklen Höhlen,
die voller Schlangen war und Drachenglut,
bis uns die Ohren bluteten vom Donnergroll,
bis wir ertranken in der Bosheit grüner Flut.

Kein Blick zurück in diese Welt voll Rache,
die weißer Unschuld schwarzen Tod gebracht,
wo tausend morsche Wände brachen:
Da war kein Licht, nur sternenlose Nacht.





ginTon 20.04.2016 18:39

Hi chavilein...

interessantes Gedicht. Kein Blick zurück, sprich in die Vergangenheit ist so
oder so eher nicht ratsam, genauso wenig wie der Blick voraus, dabei vergisst
man dann oft die Gegenwart.

Gut finde ich, dass sich die Satzanfänge in jeder Strophe wiederholen und somit
sehr eindringlich wirken.

vllt in der letzten Strophe "in dunkler Nacht", da es ja eigentlich offensichtlich
ist, dass nur noch Dunkelheit ist, wenn kein Licht mehr brennt, klingt irgendwie
schöner als "nur noch"

gerne mit beschäftigt :)...liebe Grüße ginnie

juli 23.04.2016 10:04

Liebe Chavali,

Es ist ein wehmütiges Gedicht, das Gefühle preisgibt. Es ist so das sich die Sprechende die Vergangenheit nie mehr zurückwünscht. Zu viel Seelenschmerz ging den Bach runter. Du hast teilweise drastische Bilder gewählt:

bis uns die Ohren bluteten vom Donnergroll,
bis wir ertranken in der Bosheit grüner Flut.


Aber das verdeutlicht auch die Verzweiflung, die das Gedicht transportieren soll.
Auch gefällt mir, daß du hier nur 1 Reim pro Strophe gewählt hast, es lockert auf, und gibt dem Thema mehr Raum.

Es ist ein eindringliches Gedicht. Sehr gerne gelesen.:Blume::)

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

charis 23.04.2016 14:58

Liebe chavi, was besingst du da so eindringlich?

Ja, der letzte Vers ist irgendwie umständlich und holpert, vielleicht.:
da war kein Licht, nur sternenlose Nacht.

"dunkler" würde ich nicht nehmen, weil "schwarz" schon vorkommt in dieser Strophe.

Lieben Gruß
charis

Chavali 22.05.2016 14:52

Hi ginnie,
Zitat:

vllt in der letzten Strophe "in dunkler Nacht", da es ja eigentlich offensichtlich
ist, dass nur noch Dunkelheit ist, wenn kein Licht mehr brennt, klingt irgendwie
schöner als "nur noch"
nein, da kann ich dieses Mal nicht mitgehen, da *dunklen* schon in Strophe 2 vorkommt
und ich dieses Wort nicht inflationär verwenden möchte ;)
Zitat:

Gut finde ich, dass sich die Satzanfänge in jeder Strophe wiederholen und somit
sehr eindringlich wirken.
Das war natürlich so gewollt - schön, dass es dir gefällt.
Danke dir!

Liebe sy,
Zitat:

Du hast teilweise drastische Bilder gewählt:
ja, das musste hier sein, manchmal ist es angebracht, sehr deutlich zu werden.
Zitat:

Auch gefällt mir, daß du hier nur 1 Reim pro Strophe gewählt hast, es lockert auf, und gibt dem Thema mehr Raum.
Das sehe ich ganz genau so. Allzu Glattes und Perfektes wirkt schnell langweilig ;)
Hab lieben Dank!

Liebe charis,
Zitat:

was besingst du da so eindringlich?
eieiei....Böses, Dunkles, Verachtenswertes und Verstörendes....
Zitat:

Ja, der letzte Vers ist irgendwie umständlich und holpert, vielleicht.:
da war kein Licht, nur sternenlose Nacht.
die Idee gefällt mir sehr - gekauft :)
Meinen Dank auch an dich!


Liebe Grüße,
chavi




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