Gedichte-Eiland

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Medusa 01.05.2009 12:02

Endlich!
 
Endlich!

Wie schön ist es im frühen Morgengrauen,
wenn Wolken sanft sich rosa färben,
die Nebel sacht noch Grün umwerben,
verträumte Blüten um sich schauen.

Doch horch, vernimmst Du leises Tsirren,
verspürts Du zärtliches Vibrieren?
Zum sommerfröhlichen Logieren
begrüßen sie uns mit Tschitschirren.

Welch Glück, nun sind sie eingetroffen!
Dies lässt auf langen Sommer hoffen.
Ich liebe sie, die schwarzen Wichte,

die Clowns der lauen, milden Winde.
Sie schreiben pfeilschnell und geschwinde
mir schönste, träumende Gedichte!

Ibrahim 01.05.2009 12:06

Sind sie schon da, Medusa
 
Ja, sie machen den Sommer, wenn auch eine noch keinen.
Ein schönes Loblied auf die Reisenden. LG Ingo

Erich Kykal 01.05.2009 15:00

Hi, Medusa!

Gefällt mir gut, bis auf S2! Diese onomatopoetischen, sprich lautmalerischen Wortschöpfungen empfinde ich als unlyrisch: Tsirren, Tschitschirren und derlei sind meinem ästhetischen Organ ein Greuel!
Geschmacksache, ich weiß, aber in diesem Falle umso schlimmer für mich, da der Rest des Gedichtes so wohl gelungen ist. Mir ist, als würdest, ja wolltest du die Schönheit und Eleganz der restlichen Zeilen mit diesen platten Wortgeräuschen bewußt konterkarieren oder gar herabwürdigen. Ist natürlich nicht so, kommt - mir zumindest - aber genauso rüber.
Ich finde, ein guter Dichter kommt ohne diesen Zwitscherkitsch aus und beschreibt dennoch ein lebendiges Bild seiner Vision, wie es dir vor und hinter dieser misslichen Strophe ja bravourös gelungen ist!

Insgesamt gern gelesen, bis auf - Schauder - das Getschirpe!

LG, eKy

Leier 01.05.2009 16:04

Liebe Medusa,

besingst Du die Schwalben?
Außer den seltsamen "Lautmalereien" gefällt mir Dein Sonett sehr gut.
Ich selbst sehe Stare vor mir.


Lieben gruß
und
"welcome back"
von
cyparis

Medusa 01.05.2009 21:55

Lieber Ibrahim,
nein, EINE macht noch keinen Sommer! Aber sie sind im Kommen, die Vorhut ist schon auf der Suche nach den Nistplätzen!
Noch sind es die Mehlschwalben; bald kommen die Rauchschwalben, die wildesten der Familie, und dann gehts hier richtig los!
Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar und schicke Dir viele liebe Grüße,
Medusa.



Lieber eKy,
weißt Du was? Ich habe großes Verständnis für Deine Abneigung, ich mag Lautmalereienen nämlich auch nicht!
Hier sind sie mir allerdings wichtig, weil sie die ersten "Grußworte" meiner geliebten Schwalben sind. Es sind nur wenige, die jedes Jahr zuerst ankommen und sich mit ihrem "Tschirr" zurück melden, dieser Augenblick ist wunderschön, kaum zu beschreiben und ist kein Kitsch!
Ich freue mich, dass Dir die restlichen Strophen gut gefallen und danke Dir herzlich für Deinen Kommentar.
Viele liebe Grüße,
Medusa.



Liebe Cyparis,
na klar besinge ich die Schwalben! Um mich herum gibt es Hunderte von Nistplätzen, die sie jedes Jahr wieder aufsuchen. Und jedes Jahr bin ich von Neuem begeistert.
Du denkst an Stare? Naja, hier überwintern sie und sind weder von der Größe, vom Flugbild noch von ihrer Stimme mit Schwalben zu verwechseln.
Vielen lieben Dank für Dein Lob zum Sonett und herzliche Grüße,
Medusa.

Dana 01.05.2009 22:16

Liebe Medusa,
ein Sonett für die Schwalben - sehr schön.:)
Ich erlebe sie auch ganz nah. Pro Meter 5 Nester.

Die Lautmalerei verwirrt tatsächlich zunächst. Beim zweiten Lesen habe ich sie als "wörtliche Rede" der Schwalben erfasst und dann passte es wieder.;)

Liebe Grüße
Dana

Medusa 05.05.2009 00:03

Liebe Dana,

ich habe manchmal den Eindruck, dass die Schwälbchen in der Tat "ihre" Menschen jedes Jahr wieder hoch erfreut begrüßen. "Wörtliche Rede"? Ja, so kann es auch gehört werden, hübsche Idee!

Sie fliegen hier gaaaanz dicht vorbei, schnäbeln und lieben sich zärtlich auf meinem Balkon! Gebaut haben sie hier noch nicht, weil sie immer wieder in ihre alten Häuschen zurück kehren.

Herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Viele liebe Gutenachtgrüße,
Medusa.

ruhelos 05.05.2009 10:13

hallo Medusa,

ein wirklich gelungenes Gedicht über die Rückkehr der Schwalben hast du hier verfasst. Mal sehen, ob ich etwas gelernt habe. Ein Sonett, nicht wahr?

Du schreibst 14 Verse. Auf 2 Quartette folgen 2 Terzette. Die Silbenzahl passt auch. Als Reimschema verwendest du in den Quartetten abba - abba und in den terzetten ccd - eed. Der Inhalt geht m. E. ins Romantische. Auch die Struktur passt: These und Antithese in den Quartetten und Synthese in den Terzetten. Ich finde zu deinem Gedicht selbst nichts zu beanstanden.

Viele Grüße
ruhelos

Chavali 05.05.2009 10:26

Liebe Medusa,

zuerst war ich auch ein wenig verwirrt ob der Vogellaute und dachte auch erst an Stare.
Nun, nach dem zweiten Lesen deines Textes und den Kommentaren finde ich die seltsam zu lesende Schwalbensprache
hier ausnahmsweise auch passend ;)
*sing* machen wirs den Schwalben nach, baun wir uns ein Nest... :)

Wie ruhelos schon schrieb, hast du ein sauberes Sonett hinbekommen!

Liebe Grüße,
Chavali

Medusa 08.05.2009 15:04

Hallo Ruhelos,
Du hast in der Tat was gelernt und eifrig gelesen, das freut mich ungemein, und Du hast auch all die wichtigen Kriterien, die ich Dir im anderen Faden erklärte, erkannt!
Versuchs doch selbst einmal, soooo schwer ist es nun auch wieder nicht.
Viel Erfolg, lieben Dank für Deinen Kommentar und herzliche Grüße,
Medusa.



Liebe Chevali,
vielen lieben Dank für Dein Nachdenken über die "Schwalbensprache". Ein paar Monate werde sie meine "Nachbarn" sein und mich mit ihren Flugkünsten und ihrem Gesang erfreuen.
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Viele liebe Grüße,
Medusa.


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