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Der störrische Hengst
Das Metrum ist ein wildes Pferd,
es lässt sich aber zähmen. Es bricht gern aus und springt verkehrt, es sollte sich was schämen. Der Jambus hemmt den freien Lauf und auch das Galoppieren. Nun gehts im Schritt, steigt hinten auf und lässt sich brav trainieren. Dann beim Trochäus steigt das Pferd nur vorne hoch und hinten nicht. Wer das begreift, macht nichts verkehrt, und ist bereit für ein Gedicht. Das Pferd läuft jetzt im leichten Trab, stets vorne hoch und hinten ab. Genauso rhythmisch ist sein Lauf, geht‘ andersrum und hinten auf. Beim Anapäst, da steigt der Hengst, vorausgesetzt, dass du ihn lenkst, beim dritten Schritt erst hoch hinaus, und ruht sich danach zweimal aus. Dann beim Daktylus denkt das Tier: „Beim dritten hoch? Doch nicht mit mir! Ich spring sofort, ihr werdet sehn und bleib erst dann für zweimal stehn! Und nun das Pferd schnell aufgezäumt, auch wenn es sich noch manchmal bäumt, Dann irgendwann habt ihrs kapiert, das wilde Metrum ist dressiert. |
Hallo Sidgrani,
als Freizeitreiterin habe ich mich ganz herzhaft über dein Pferdegedicht amüsiert. :) Man sollte die Zügel besser nicht aus der Hand lassen, sowohl beim störrischen Pferd, als auch beim Metrum. Deine vergleichenden Verse sind wirklich überaus gut gelungen. Große Klasse! Schmunzelnde Grüße Ophelia |
Lieber Sid,
Philosophie mit Fröhlichkeit, gar Humor - so habe ich es gelesen. Die Metapher "störrischer Hengst" konnte passender nicht sein. Dabei könnte man unendlich darüber diskutieren, ob eine Dressur soooo wichtig ist. Ein ungezügeltes, wildes Pferd kann ebenso ein wunderschönes Bild bieten.:D Ich musste auch an einen Hund denken, der nur spielen will.;) Sehr schön gemacht. Ich kann immer noch nicht "freihändig" behaupten, was Anpäst, Daktylus oder Trochäus sind.:o Gern gelesen und besenft. Liebe Grüße Dana |
Hi, Sid!
Witziges Gedicht! An mich leider vergeudet, denn ich werde mir diese Fachtermimi einfach nie merken! Naja, die Begriffe schon, aber ich merke mir einfach nie, was nun was ist und wodurch sie sich unterscheiden. Das entgleitet mir irgendwie ... Naja, wie man an meinen Werken sieht, geht es auch bloß ganz nach Gespür ... ;):D Sehr gern gelesen! Hühott!:D LG, eKy |
Lieber Sid,
prima Schmunzeltext mit hohem Wiedererkennungsfaktor! :) Mir fiele so einiges ein, was sich mit einem bockigen Hengst vergleichen lässt :rolleyes:, das Metrum gehörte aber nicht dazu. Solch originelle Ideen sind dein Metier. :):Blume: Schwungvoll und leichtfüssig tänzelt dein Pferdchen einher... bis... zu S 6 Z 1. Ein Vorschlag, um hier im Schritt zu bleiben: Beim Daktylus beschließt das Tier.... Allerdings bist du dafür berüchtigt, dass du hin und wieder Schelmenstreiche mit deinen Lesern treibst und darum könnte es durchaus sein, dass du diesen Bocksprung absichtlich eingebaut hast. :D Wie auch immer, ich hab dein Gedicht über den störrischen Ziegenbock gerne gelesen... oder war es ein Esel? Oder vllt gar der Göttergatte? :D LG von Lai :Blume: PS: Ich hab auch noch nicht mal einen Blick aufs Meer erhascht... :Aua |
Hallo Ophelia,
wenn du über meine Verse schmunzeln konntest, bin ich zufrieden und freue mich. Wie könnte man wohl lyrisch den Tölt beschreiben? ;) Danke und liebe Grüße Sid Hallo Dana und eKy, ich dichte auch nicht nach bestimmten Regeln. Mein Gefühl für Betonung und Rhythmus ist mein dichterisches Rüstzeug und damit fahre ich ja ganz gut, und das tut ihr ja auch! Liebe Grüße Sid Hallo Lai, klar, dass bei dir gleich wieder die Fantasie anfängt, zu galoppieren. :D Den von dir angeschossenen Bock habe ich nicht absichtlich auf den Parcour geschickt, aber dein Vorschlag haut mich nicht aus dem Sattel, trotzdem danke. :) Liebe Grüße Sid P.S. Wann kommt die Flut ... ääh, das Meer? :( |
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