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Poesietiger
Poesietiger
Wie diese Dichter es nur fertigbringen so schöne Reimgebilde zu ersinnen, die sie dann wortreich ineinander spinnen, um damit edle Damen zu besingen? Es scheint, als ob ein Lied in allen Dingen nur darauf wartet, dass sie es von innen nach außen wenden, um damit zu minnen und aller Damen Herzen zu erringen. So ganz in die Materie einzudringen kann nur der Dichter, der mit Frühlingshänden Gefühle gaukelt, um an allen Enden befruchtend die Geliebte zu bespringen. Doch ach, es können die papiernen Lenden den Damen nicht den rechten Samen spenden. © Ralf Schauerhammer Oder so: Poesietiger Wie diese Dichter es nur fertigbringen so schöne Reimgebilde zu ersinnen, die sie dann wortreich ineinander spinnen, um damit edle Damen zu besingen? Es scheint, als ob ein Lied in allen Dingen nur darauf wartet, dass sie es von innen nach außen wenden, um damit zu minnen und aller Damen Herzen zu erringen. So ganz in die Materie einzudringen kann nur der Dichter, der mit Frühlingshänden Gefühle gaukelt, um an allen Enden befruchtend die Geliebte zu bespringen. Doch ach, es können die papiernen Lenden den Damen nicht den rechten Samen spenden. Oder so: Poesietiger Wie diese Dichter es nur fertigbringen so schöne Reimgebilde zu ersinnen, die sie dann wortreich ineinander spinnen, um damit edle Damen zu besingen? Es scheint, als ob ein Lied in allen Dingen nur darauf wartet, dass sie es von innen nach außen wenden, um damit zu minnen und aller Damen Herzen zu erringen. So ganz in die Materie einzudringen kann nur der Dichter, der mit Frühlingshänden Gefühle gaukelt, um an allen Enden befruchtend die Geliebte zu bespringen. Doch ach, es können die papiernen Lenden den Damen nicht den rechten Samen spenden. |
Guten Morgen, Thomas,
das ist sehr gekonnt gereimt und kommt mir augenzwinkernd vor. Mit dem "in die Materie springen" hättest du eigentlich den Schluss schon angedeutet und es hätte mir besser gefallen, als die eindeutige Formulierung am Ende. Ich wäre in der Andeutung geblieben. Aber vielleicht Geschmacksache...:) Grüße von Koko |
Liebe Koko,
vielen Dank für deine Meinung. An dem Augenzwinkern kann etwas dran sein. Obwohl es ja eine sehr ernste Sache ist, dass man mit Poesie so direkt nichts bewirken kann. Den papiertigernden Schluss muss ich wohl stehen lassen, denn die meisten Leser werden nicht schon so früh (wie du zu Beginn der 3. Strophe) den Braten riechen. Außerdem sollen in einem Sonett angeblich die beiden Schlusszeilen die Essenz geben - da ist sie. :D |
Hi Thomas!
Danke für diesen "poetischen Papiertiger"! :D Ich finde übrigens die klassische Sonettform (die mittlere) immer noch am optisch ästhetischsten. Sehr gern gelesen! :) LG, eKy |
Lieber Erich,
vielen Dank für deine Meinung. Ich habe die klassische Form als erste Variante hingestellt und hoffe, dass es dich freut. Liebe Grüße Thomas |
Moin Thomas,
ich finde die "klassische" Darstellung auch am besten. Warum sollte man ein Sonett auch in andere Gewänder kleiden? An deiner Geschichte ist was dran, doch ich habe immer wieder die Erfahrung machen dürfen, dass ein Mann, der in schönen Reimen sprechen kann, oftmals schon den Grundstein für die zwölfte Zeile gelegt hat, obwohl die Befruchtung ganz sicherlich dabei nicht immer im Vordergrund stand. In diesem Sinne wäre also lediglich der poetische Papiertiger das beste Verhütungsmittel. Doch: Ein Tiger bleibt ein Tiger, weiß der Inder, drum hat der Inder auch so viele Kinder. Doch bleibt der Dichter bei der Poesie, dann klappt das mit dem Kinderkriegen nie. ;) Sehr schöner Text, sehr gern gelesen und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Lieber Falderwald,
vielen Dank für die lustige Altermative, obwohl mir die psychopoetische Kamasutra-Selbsterfahrungsgruppe solche optimistischen indischen Fruchtbarkeitsmythen madig gemacht hat. :D Liebe Grüße Thomas |
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