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Die Trauerweide
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Hi Chavi!
Ein schönes Gedicht! :) Die erste Strophe fällt in zweierlei Hinsicht aus dem Rahmen: Alle anderen Strophen sind durchgehend vierhebig und haben das Kadenzenschema wmwm. S1 aber hat das Hebungsschema 5454 und das Kadenzenschema mwmw. So fällt das doch auf, so als hätte der Autor sich beim Einstieg in das Gedicht noch nicht auf eine bestimmte Abfolge "eingeschossen" gehabt ... Zumindest für die überlangen Zeilen 1 und 3 gibt es eine einfache Lösung: S1 - Streiche "Ihre". S3 - Streiche "schmale" oder "alte". Gern gelesen! LG, eKy |
Hi chavilein... |
Hi nochmal!
Ich stimme ginTon zu - deine letzte Zeile solltest du ändern, der Artikel fehlt schon sehr. Denkbar wäre auch: "Zeichen der Vergangenheit." oder "Zeichen der Vergänglichkeit." LG, eKy |
Hi ginnie, |
Hi nochmal!
Ich habe nochmals darüber nachgedacht und das Gedicht noch mehrmals gelesen und bin zu folgendem Schluss gekommen: Das Werk würde in sich geschlossen am besten wirken, wenn du die erste Strophe mit den gegenläufigen Kadenzen ganz streichst! S2 wird so zu einem wunderbaren Einstieg ins Winterbild und weist zugleich auf die immer verschiedenen und doch gleichen Abläufe der Jahreszeiten hin. S3Z3 - Das "sich" würde ich durch "sie" (die Gedanken) ersetzen, es leist sich leichter, und der Bezug ist klar. Und in der vorletzten Zeile würde ich die Wortwiederholung von "alt" vermeiden und "die kranke (sieche, krumme) Weide" schreiben, was auch zugleich nachdrücklicher das Bild von der Vergänglichkeit verstärken würde. Also so: Die Trauerweide Früher Winter im November, später Herbst in diesem Jahr, goldne Sonne im September, alles ist, wie's immer war. Doch die Weide wird bald sterben, tausend Jahre ist sie alt. Wer wird ihren Platz beerben? Was kommt nach der Urgewalt? Kreisend drehen die Gedanken sich ums Werden und Vergehn. Auferlegen sie uns Schranken? Was wird nach uns auferstehn? Neue Eiszeit, neue Wüsten, alt bleibt nur der Kreis der Zeit. Und so ist die sieche Weide Zeichen der Vergänglichkeit. Das sind meine persönlichen Eindrücke, sie haben keinen Anspruch auf Unumstößlichkeit und stellen auch kein lyrisches Werturteil dar. LG, eKy |
Hi Chav,
Strophe 2 würde ich, weil es auch dem natürlichen Werdegang entspräche, folgender Maßen umstellen. Goldene Sonne im September, später Herbst in diesem Jahr, früher Winter im November, alles ist, wie's immer war. Sonst wäre es alles unnötig kompliziert durcheinander. Erichs Vorschlag mit Strophe eins würde ich nachgehen. Vor allem, weil das Grab über dem die Zweige der Weide baumeln, nicht weiter in Bezug genommen wird, was ich aber beim lesen annahm. Sonst liest es sich gut und sicher. Weiter so. Schöne Grüße, Terrapin. |
Hi Erich nochmal, |
Hi Pinni!
Die zerworfene Zeitlinie in S2 ist auch mir aufgefallen, allerdings dachte ich, dies wären beliebig angeführte Bespiele aus verschiedenen Jahren, um zu verdeutlichen, dass alles immer anders ist und doch irgendwie gleich bleibt, während die Zeit verstreicht. Geht man davon aus, dass all in S2 im selben Jahr geschieht, ist deine Version sicherlich die nachvollziehbarere. Wie es letztlich gemeint war, muss die Autorin entscheiden. ;) LG, eKy |
Liebe Chavali,
Du hast die "Leerzeit" überwunden und zwar sehr, sehr schön. :) Vom Baumbild zur Nachdenklichkeit über Werden und Vergehen. Gut finde ich auch, dass Du beide Versionen stehen lässt, weil dadurch die unterschiedlichen Bilder der ersten Strophe erhalten bleiben.:) Mir gefällt das Bild mit Grab und Friedhof nämlich besonders gut, zumal das Gedicht im Sterben (Vergänglichkeit) mündet. Liebe Grüße Dana |
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