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Abend auf der Alten Donau
Am Kahlenberg kratzt schon das Abendrot
und über Dächer, Äcker, enge Gassen ziehen die Krähen, Wolken gleich, in Massen zu ihren Plätzen, wo sie schlafen. Und mein Boot schaukelt ganz sacht auf roten, sanften Wogen. Ich schaue hoch und wäre gerne mitgezogen. .märz_2017 1.Version: ziehen die Krähen über mir in Massen |
Liebe fee,
hier sprechen Stimmung und Bilder sehr an, sogar die Metrik kann man sich stimmig lesen, bzw. man erkennt die Absicht. Weil es mir gefällt, "kratz" ich ein wenig daran.;) Ich komme mit dem kratzenden Abendrot nicht klar. Ich passe es mal meinem Stil und Gefühl an: Am Kahlenberg glänzt schon das Abendrot und über Dächern, Äckern, engen Gassen, hoch über mir ziehn dunkle (schwarze:confused:) Krähenmassen zur ihren Plätzen, wo sie schlafen. Und mein Boot es schaukelt sacht (weich, leis:confused:) in roten, sanften Wogen; mir war, als wäre ich mit ihnen mitgeflogen. Ich gestehe, es ist eine Verschlimmbesserung, bzw. ein Traumbild von mir. Verzeih:Kuss. Liebe Grüße Dana Zitat:
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Liebe Fee,
das gefällt mir sehr gut, die metrischen Variationen stören mich nicht, da der Rhythmus sehr schön und passend ist. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man es noch "strubeliger" macht. Liebe Grüße Thomas |
Hi Fee!
Ich schließe mich Dana an: Schöne Bilder, schöne Stimmung, aber insgesamt noch ein wenig zu unwuchtig für das zu vermittlende Gefühl: Die beiden betonten Auftakte, das kratzende Abendrot, Z3 mit 4 Hebern, Z4 und 6 mit 6 Hebern bei ansonsten immer 5. Diese Punkte überarbeitet wäre es ein noch viel stimmungsvolleres Bild! :Blume: Sehr gern gelesen! :) LG, eKy |
Liebe Dana, lieber Thomas, lieber Erich!
Danke recht herzlich für die Kommentare und die intensive Auseinandersetzung mit meiner kleinen Abendimpression! :Blume: Meine Gedichte sind oft nicht "perfekt" metrisch ebenmäßig, wie ihr wisst. Und das ist auch nicht immer mein Ziel. Manchmal entsteht eine Melodie mit kurzen Rückwärtsschwenkern - fast wie bei einem Tanz, wo man noch einmal zurücksteigt, um nur umso geschmeidiger in die nächste Kurve einzusteigen. So empfinde ich das auch beim Schreiben meiner freieren Mehr-oder-weniger-Gereimtheiten. Das nur mal eben vorab, um Missverständnissen vorzubeugen. Dass das Bild des Abendrots, das mit zunehmender Dunkelheit mehr und mehr vom Rücken des Kahlenbergs "abkratzt" und seine Silhouette auflöst (bis er ganz mit dem dunklen Abendhimmel verschmolzen ist), nicht für dich aufgeht, liebe Dana, tut mir leid, aber du hast für dich ja eine stimmige Version gefunden, wie ich sehe. Außerdem sind viele meiner "z" und "kr" Laute ja nicht zufällig gewählt. ;) Jetzt habe ich noch ein wenig an deiner Fassung knippsen und kratzen müssen und kam zu diesem Ergebnis, das dir hoffentlich zusagt: Version für Dana: Am Kahlenberg glänzt schon das Abendrot und über Dächern, Äckern, engen Gassen, ziehn Wolken gleich die dunklen Krähenmassen zu ihren Plätzen, wo sie schlafen. Und mein Boot; es schaukelt leis in roten, sanften Wogen; mir war, als wär ich rufend mitgeflogen. Vielleicht sagt diese Version ja auch dir, lieber Erich, zu. Lieber Gruß, fee |
Danke, liebe fee, gefällt mir sehr.:)
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Zitat:
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ein schönes Stimmungsbild, liebe Fee, das von Sehnsucht nach Veränderung kündet, das Abendrot quasi als melancholischer Ausklang, bevor die Nacht den Tag beendet, und am nächsten Tag der Alltagstrott wieder eintritt.
Ein kurzer Moment nur, ein Aufflackern von: Ach, ja... Nicht allzu ernst gemeint, denn die Krähen ziehen ja nicht fort, sie suchen sich nur einen Schlafplatz. Anders würde ich es interpretieren, wenn LI keinen Schlafplatz hätte, frei nach Rilke: " wer jetzt noch keine Heimat hat..., der findet keine mehr". Man kann es also doppeldeutig lesen. Das gefällt mir. Das "Kratzen" mag ich, weil es ungewöhnlich ist und zu meiner ersten Lesart passen würde. An etwas kratzen, es kurz anticken sozusagen. "Am Kahlenberg kratzt schon das Abendrot und über Dächer, Äcker, enge Gassen ziehen die Krähen, Woken gleich, in Massen zu ihren Plätzen, wo sie schlafen. Und mein Boot schaukelt ganz sacht auf roten, sanften Wogen. Ich schaue hoch und wäre gerne mitgezogen. Mir gefallen die Zeilensprünge und der Punkt mitten in der Zeile. Beides akzentuiert. Auch der Schluß gefällt mir so wie er ist ausgesprochen gut, er ist weich und sehnsüchtig.Ebenso das Reimschema. Den Metrikvorschlägen schließe ich mich an. Aber ich versuche es auch noch einmal anders :) vielleicht kann es dir Anregung sein: Am Kahlenberg kratzt schon das Abendrot und über Dächern, Äckern, winkeligen Gassen X verschweben Krähen, Wolken gleiche Massen, zu ihren Plätzen, wo sie schlafen. Doch mein Boot X verdümpelt sacht auf roten, sanften Wogen. Ich schaue hoch und wäre gerne mitgezogen. X Dann hast du drei Mal 6 Heber, im Wechsel, markiert mit X, die ich aber als zusätzliche Weichmacher schön fände, zumal du dann den Schluß so lassen könntest.:) Vielleicht kannst du dir was rauspicken.:) LG von Koko |
Liebe fee, |
Zitat:
Ja, das "l" scheint mir beim Editieren entschlüpft zu sein. Ich habe es, dank deines Hinweises, jetzt wieder eingefangen. ;) Es freut mich, dass dir der Rhythmus gefällt und du ihn anscheinend auch beim Lesen spüren kannst! Juhu! Liebe Koko, ich freue mich auch riesig darüber, dass das Kratzen am Kahlenberg bei dir gut ankommt. :Blume: Mit dem "Verschweben" in deiner Variante kann ich mich noch nicht so recht anfreunden. Aber ich brauche ohnehin immer etwas Zeit, mit vorgeschlagenen Variationen umzugehen...da steht am Anfang die eigene sehr dominant im Weg und versperrt teilweise die Sicht bzw. das Gehör. Also gib mir, bitte, etwas Zeit. Auf jeden Fall bedanke ich mich schon mal für die intensive Befassung und die lobenden Worte! Liebe Grüße euch beiden, fee |
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