Tod und Teufel
 

Tod und Teufel

In einer der stürmischsten Nächte
vereinen sich dunkele Mächte
und brechen das Trommeln der Tropfen
mit unüberhörbarem Klopfen.
Poch, poch!

Mach auf! Wir sind hier, dich zu holen!
Sie stehen in rauchenden Kohlen
und drohen mit Federn und Teeren.
Nun, wirst du uns Einlass gewähren?
Doch, doch!

Der knochige Alte mit Sense
tritt ein und der Mann spricht: Ich kenn'se!
Sie sind doch der Künstler? Der Christo?
Du spinnst! Wir sind Tod und Mephisto!
Ach so.

Dein Leben ist nunmehr verloren,
du wirst in der Unterwelt schmoren
und büßen für all deine Frevel.
Es riecht schwer nach Pech und nach Schwefel.
Oh, oh!

Die Schwaden sind allgegenwärtig.
Der Mann keucht, er wär noch nicht fertig.
Er könne (um Aufschub zu schinden)
die Brandblasensalbe nicht finden.
Oje!

Und außerdem hätte er heuer
null Bock auf das höllische Feuer.
Sein Tonfall klingt mild und versöhnlich.
Ihr nehmt es nicht etwa persönlich?
Nee, nee.

Hi Plotzn!

:D Erst dachte ich an etwas wie die "Satanischen Verse" von Salman Rushdie.

Der Titel passt nicht recht zum Inhalt, und auch dort widersprechen sich die Bilder:

1) Der Tod, Freund Hein, Der Gevatter: Der Knochenmann in schwarzem Umhang und Kapuze, meist mit Sanduhr und Sense.

2) Der Satan, Der Gehörnte, Der rote Teufel aus der Hölle mit Hufen in glühender Kohle, oft mit dreigezacktem Spieß und Schwanz.

Du vermischst quasi diese beiden Figuren zu einer. Das ist ungewöhnlich und mag manchen Leser verwirren.

Die Peanuts:

S1Z1 - "stümischsten"
S1Z2 - statt der antiquierten Verlängerung "dunkelen" vielleicht "dunkleren" oder "dunkelsten"?
S6Z2 - Es müssten "keinen Bock" heißen. Ersetze "kein" durch "null".


Ein launig-lustiger Schabernack auf das Unvermeidliche. Erinnert ein wenig an den Anfang der wohlbekannte Mär vom Brandner Kaspar, der den Tod, der ihn holen kommt, besoffen macht und beim Kartenspiel um ein 20 Jahre längeres Leben betrügt.
Er verliert aber dennoch, denn die 20 Jahre, die er länger leben kann, werden seiner Tochter abgenommen, und sie wird versehentlich erschossen.
Da mag der Kaspar auch nicht mehr so recht, und als der Tod ihm anbietet, sich das Paradies doch wenigstens mal anzusehen, geht er drauf ein, trifft dort die Tochter wieder und bleib aus freiem Willen.

Vielleicht willst du das Gedicht ja mal fortsetzen (es schreit geradezu danach!) mit einer eigenen Version davon, wie ein Sterblicher den Tod übers Ohr haut! ;):D

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

Tod und Teufel, eKy! :eek:

Wo Du recht hast, hast du recht. ;) Ich habe die beiden Figuren vermischt und das wird nicht genügend klar.
Deshalb habe ich die beiden jetzt wieder getrennt und sie treten nun als Duo infernale auf :D
Danke für die Tipps! Habs entsprechend angepasst. Nur an den "dunkelen Mächten" möchte ich festhalten, auch wenn "dunkle Mächte" richtig wäre und die verlängerte Wortwahl dem Reim geschuldet ist.

Über eine Fortsetzung muss ich noch nachdenken.

Liebe Grüße, Stefan

Lieber plotzn,


Dieses "Nee, nee" wirkt befreiend.:D Man kann ihm evtl. entkommen.:confused:
Danke dafür, man kann ihm lachend entkommen.:D:D:D:D:D, oder :confused:

Kannst Du mir dafür eine Versicherung anbieten?:D (Das wäre doch ein gutes Geschäft zur brotlosen Kunst.:D)

Du bist unmöglich gut.:Blume::Blume::Blume:

Liebe Grüße
Dana

Liebe Dana,

klar kann man ihm entkommen - mit Humor! Man darf sich nur nicht dabei totlachen... :Aua
Die Versicherung biete ich Dir gerne an. Sie heißt "Sprung von der Schippe de luxe" und die Konditionen sind höllisch gut. Für nur 666 EUR pro Jahr garantiere ich Dein Nichtableben. Reklamationen, sofern dann noch möglich, an S. Atan, Höllweg 6.

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

Lieber plotzn :Blume:
was du immer für fabelhaft schräge Ideen hast! :D
Das staubtrockene "Ach so" ist schon zum Beömmeln und dann toppst du es noch mit der Brandblasensalbe!!! :D
Einfach nur köstlich !

Dankeschön für den erfrischenden Lesespaß sagt

Lai :Blume:

Liebe Lai,

danke, freut mich, dass Dir das infernalische Duo gefällt.
Schräg und trocken gehören neben schwarz zu meinen Lieblingseigenschaften von Humor...

Liebe Grüße, Stefan