Die Frau im Spiegel
 

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Liebe budina,

ich muss mich jetzt in eine Frau hineinversetzen.

Vielleicht kann man durch das Auflegen von Puder erreichen, daß Tränenspuren übertüncht werden.
Auch kräftig geschminkte Lippen tun das ihrige, um ein Gesicht fröhlicher erscheinen zu lassen.
Dasselbe gilt für eine Rose im Haar, die ja normalerweise Unbeschwertheit signalisieren soll.
Das Ganze hat aber den Anstrich, daß sich deine Protagonistin hinter einer Maske versteckt, denn ihr Inneres sieht wohl ganz anders aus.
Nun, sie scheint sich an dieser Maske zumindest aufrichten zu können, so bleibt am Ende noch etwas Hoffnungsvolles.
Es wird weitergehen, und der Rat der "Spiegelmaske" scheint in diesem Fall nicht das Schlechteste zu sein. "Sei tapfer", denn das "Tapfer sein" lässt die Umstände vielleicht besser ertragen, als sich in diesen zu verlieren.

Kleine Anmerkung:

Das "und" am Anfang der fünften Strophe ist meines Erachtens überflüssig.
Ich bin nicht dagegen, ein "und" am Zeilenanfang zu verwenden, doch wenn du, wie hier, einen Vers Libre benutzt, braucht es meines Erachtens solche Füllwörter nicht. Je verdichteter solche Verse sind, desto besser. Finde ich...:)


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Lieber Falderwald, du erstaunst mich hinsichtlich deiner Intepretation. Der Irrtum, der letztendlich zum Abschied, zum Gehen, zum "die Tür ist zu, für immer" führte, wird in der Tat relativiert durch die kleine Rose, die NOCH im Haar steckt > primär Zeichen für, und jetzt wird wieder einmal gespiegelt, bald heilende Verletztheit. Die Rose ist sekundär auch Metapher für Föhlichkeit, Verspieltheit, Kindlichkeit, Naivität. Im ürbigren kann nur die Protagonistin allein die Rose im Spiegel sehen.
Die angesprochene Maske, die durch Auflegen von Puder und Lippenstift lediglich angedeutet wird, trägt jeder von uns. Die Maske soll schützen und dem Gegenüber womöglich etwas verbergen oder vorgaukeln. Auch wenn der Vergleich hinken sollte, warum z. B. tragen Securitys/Bodygards sehr häufig Sonnenbrillen und überhaupt der ganze aufgeschraubte, breitgegrätschte und Kinn agressiv vorgeschobene Habitus?
Das "und" zu Beginn der 5. S werde ich exxen, ohne wirkt die Zeile ebenso gut.
Danke dir sehr für deinen eingehenden Kommentar.

alles liebe, budina

Liebe budina,

nur .... wo geht sie hin? Das hat sich mir noch nicht erschlossen.
Umso geheimnisvoller. :cool:

Älter geworden sinniert sie, für immer zu gehen ..... Jugendsehnsucht überstrapaziert? :confused:

Ich versuche immer, ohne vorher andere Kommentare zu lesen, selbst herauszufinden, was gemeint sein könnte. Oder einfach nur nachzuempfinden.

Sinnliche Zeilen. Gefallen mir. :)

grüßt dich forelle :)

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Liebe forelle, es war hier nicht wichtig herauszustellen, wohin sie geht, so ist dies auch kein Geheimnis. Sie geht. Dass du dich von anderen Kommentaren nicht beeindrucken lassen möchtest, hinsichtlich deiner eigenen Interpretation, bleibt dir unbenommen.
Danke für die "Sinnlichen Zeilen", doch sehe ich in der Art, wie ich die Verse unterlegte, keinerlei Sinnlichkeit ;-) - ich hätte diesen Text dann ganz sicher ins sinnlich/erotische eingestellt.

grüßt dich retour budina

Liebe budina,


eine gereimte Antwort gefällig?
(Bei "Frau im Spiegel" seh ich immer eine Illustrierte vor mir, verzeih!)

***


Du Heldin hast da nicht gerafft,
was man mit Heldinnen so schafft:
Zuallererst mird man gemein,
aus schafft man den Schein.***
Mit "Brezel auf" is nix getan!
Da müssen die Chirurgen dran.

Die gibts reihum wie Sand am Meer,
sie schaffen neue Brüstlein her,
sie machen Zähne grad und weiß
und außerdem die Preise heiß.
Der "Peau" wird Dir sehr heiz gezwackt,
damit er wieder wirklich packt.
Das Fett wird Dir fein abgesaugt,
damit es Ratten wieder taugt...


dann kannst Du Dich im Spiegel sehn...
Wie ist die Heldin traurig schön




*** Schein und Sein, welch ein Unterschied!

Du bist schön!



Lieben Gruß
von
cyparis

(ist wie sie ist)

Liebe cyparis, du hast dich sehr eingehend mit meinem Text beschäftigt und gereimt - danke - freu.
So kann man der Protagonistin nur wünschen, dass der künftige Blick in den Spiegel bald jene verdeckte Schönheit wieder voll und ganz zum Leuchten bringt.

alles liebe, Helene

Liebe budina


Womöglich lässt sich "sinnlich" unterschiedlich begreifen. Somit kann auch im Sinne der gewissen Traurigkeit bei ihrem so endgültigen Abschied das Ganze sinnlich erscheinen. Vielleicht hätte auch besser "anmutig" oder "berührend" gepasst ;)

grüßt forelle :)

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