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Rosengarten
Geänderte Fassung:
Gepflegte Beete vor sich duckenden Büschen, verspießt mit Spritzen. Kleindealer huschen, vertuschen , verticken vor Rosen ein Tütchen, ein Pillchen. Sie wollen leben, sagt der Sozialarbeiter, um Verständnis werbend. Eine alte Frau stiehlt eine blaue Rose. Ein Dunkelhäutiger lächelt und schweigt. ursprüngliche Fassung: Gepflegte Beete vor sich duckenden Büschen, verspießt mit Spritzen. Dunkelhäutige huschen, vertuschen , verticken vor Rosen ein Tütchen, ein Pillchen. Sie wollen leben, sagt der Sozialarbeiter Mitleid heischend. Eine alte Frau stiehlt eine blaue Rose. Ein Dunkelhäutiger lächelt und schweigt. Anm. Aus meiner Serie: In der Stadt |
Hi Koko!
Ein gutes Gedicht (für ein ungereimtes ... - du kennst mich ja!), allerdings vergisst es zu erwähnen, dass nicht nur "Dunkelhäutige" Rosen verkaufen und/oder Drogen. Dadurch bekommt es leider den Ruch, den Eindruck erwecken zu WOLLEN, dass nur Dunkelhäutige hier das Problem sind! So ein Gedicht erwarte ich ein einer AfD-Zeitschrift zu finden, oder auf einem rechten Werbeplakat! Ich unterstelle dir keine Absicht hier - zuweilen ist man ein wenig "betriebsblind" für die eigene Kreation, vor allem kurz nach dem Verfassen - ich denke eher, du meintest es als ganz realistische Augenblicksbeschreibung einer selbst erlebten Szene in einem Lokal oder so, die du dann etwas zu sehr verallgemeinert hast, aber wenn du es in aller Ruhe und unvoreingenommen liest, wirst du mir beipflichten, denke ich. Sonstiges: Z1 - entweder "vor sich duckenden Büschen" oder "vor geduckten Büschen". Was du schreibst bedeutet, dass die Büsche jemanden oder etwas ducken! Z4 - Leerstelle zuviel vor dem Komma. LG, eKy |
"Dadurch bekommt es leider den Ruch, den Eindruck erwecken zu WOLLEN, dass nur Dunkelhäutige hier das Problem sind!" -Nein, Erich, genau das Gegenteil hatte ich im Sinn und das wird auch über die Bilder belegt.
Durch die alte Frau ( als Sinnbild des Ungefährlichen), die ebenso kriminell wird, wird das Bild nivelliert und durch das Schweigen des Dunkelhäutigen wird es sogar erhöht. In dem Sinne: Da ist kein Unterschied. Durch sein Lächeln findet gar eine Solidarisierung statt. Durch die Spritzen verspießten Büsche wird klar, dass auch Urdeutsche so ihre Probleme haben, denn so weit ich weiß, ist Drogen kaufen und konsumieren auch kriminell. Das Bild des Farbigen brauchte ich aber, um genau das darzustellen. Das sich ducken habe ich genommen. du hast recht. Danke. Danke für deine Gedanken und lG von Koko |
Hi Koko!
Das Lächeln des Dunkelhäutigen habe ich so gedeutet, dass die Rosen ja nur die Fassade für sein wirklich einträgliches Geschäft darstellen, also kostet ihn der Diebstahl der Blume nur ein Lächeln - über einen Diebstahl seiner Pillen und Briefchen würde er sich sehr wohl aufregen. Den Diebstahl der alten Frau habe ich keineswegs als kriminellen Akt in Sinne eines Gegengewichtes zum Drogendelikt des Farbigen verstanden, weil es sich im Vergleich um ein absolutes Bagatelldelikt handelt, also auch im relativen Sinne nicht vergleichbar ist. Sorry, aber dein Ansinnen wird für mich hier nicht schlüssig und nachvollziehbar transportiert. Aber warten wir andere Stimmen dazu ab ... LG, eKy |
er verkauft keine Rosen,es ist ein Rosengarten Titel), d.h.die Rosen wachsen in den Beeten. Oftmals nennen sich solche kleinen Parks mit Rosen in Innenstädten ja "Rosengarten". Bei uns in der Stadt damals, als ich jugendlich war, z.B. auch. Da gab es so einen kleinen Park neben dem Schwimmbad, wo immer mit Drogen gedealt wurde.
Das Lächeln ist anders zu interpretieren: So nach dem Motto von arm zu arm... Danke für deine nochmalige Einlassung, Erich und lG von Koko |
Hallo Kokochanel,
ich will nicht päpstlicher sein als der Papst, aber die zweimalige Nennung von "Dunkelhäutigen" in Verbindung mit "Dunkelhäutige huschen, vertuschen, verticken vor Rosen ein Tütchen, ein Pillchen" und "Eine alte Frau stiehlt eine blaue Rose. Ein Dunkelhäutiger lächelt und schweigt" untermauert Erichs Bedenken (die ich teile). "Rassistisch" will ich es noch nicht nennen, aber das Gedicht ist nahe daran. Felix |
Liebe Koko,
Zitat:
Liebe Grüße sy :Blume::Blume::Blume: |
Liebe Syranie,
dein Kommentar macht mich nachdenklich.Und interessiert daran, herauszubröseln, weshalb das Werk bei euch so ankommt, wie es das scheinbar tut. Als Autor kann mich das ja nicht zufriedenstellen:). Gerade , weil ich bei der modernen Prosa ja sozusagen erst einsteige. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass die Bilder einfach nicht verständlich genug für den Leser transportieren , was ich aussagen wollte, weil andere Konnotationen zuerst kommen, die nicht gewollt waren. Ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar, warte mal ab, was andere noch dazu zu sagen haben. Wenn sie derselben Meinung sind wie Erich und du, dann kloppe ich das Gedicht in die Tonne. :)Wäre nicht das erste moderne Prosagedicht, das dort landen würde. ich probiere mich halt in dem neuen Stil aus, da kann auch mal was faillieren. Was ich sagen wollte, ist mir klar, aber wenn es nicht beim Leser ankommt, bei dem ich von empathischem Lesen meiner Werke ausgehen muss, dann ist das Werk handwerklich einfach nicht gut gemacht. Es ist natürlich nach euren Hinweisen nun schon schwer, sich als Leser noch auf eine andere "Denke" zum Werk einzulassen, :)aber mal sehen, was noch kommt. Danke für eure ehrliche Meinung und LG von Koko |
Hi Koko!
Die neue Fassung finde ich WESENTLICH gelungener! Auf der dunklen Haut wird nicht herumgeritten, das taucht nur einmal wie beiläufig auf und wirkt nicht penetrant oder gar rassistisch, denn jeder weiß, dass es Verbrechen in allen Hautfarben gibt, ebenso wie gute Menschen! Und jetzt wird auch klarer, dass auch das Verbrechen sich im sozialen Kontext relativiert - es kommt zwar immer noch für mich eher sozialkritisch als vergleichend/versöhnend rüber, aber jetzt ist man als Leser eher geneigt, dem staatlichen Versagen die Verantwortung zu unterstellen - wo sie ja hingehört: Denn wenn dieser ordentlich für Flüchtlinge und Arbeitslose auch unterster Schichten sorgen würde, müssten viele nicht auf diese Art Kriminalität ausweichen, was auch den mafiösen Strukturen internationaler Banden (derzeit aus dem Osten) abträglich wäre. Detail am Rande: Zuerst dachte ich, diese Kleindealer hätten sich als Rosenverkäufer getarnt ("vor Rosen" - also vor deren Verkauf, meinte ich) - das war ein so starkes Bild für mich, der ich damals, als ich noch ausging, penetrant von solchen Rosendealern - bei uns damals meist Inder (siehe "dunkelhäutig") - belästigt wurde ("Wolle Rohse kaufe?"), dass ich an eine Situation im PARK gar nicht mehr dachte! :rolleyes: LG, eKy |
ja, lieber Erich, mag sein, dass es nun klarer wird, aber ich denke, so richtig zufrieden bin ich nicht. Ich werde es, denke ich, in die Tonne kloppen:).
Gehört nicht zu den Werken, an denen ich besonders hänge... Dnake und lG von Koko |
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