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Waldeslust
Waldeslust
Ich stehe im bemoosten Schatten alter Bäume Und rufe mir die Lebensängste launig zu; Im dunklen Walde herrscht wie immer Waldesruh. Am Ende habe ich wohl nur die schlechten Träume Der Kindheit ausgepackt und in die Nacht geworfen. Dort stehen sie und lehnen an der krummen Eiche Und spielen mit sich und mit meiner bleichen Leiche: Sie lassen mich die kaltschweißnassen Bilder morphen, Zusammenpixeln in ein graublauschwarzes Splittern, In dem die aasverzückten Maden schlürfend zittern. Dann wache ich und greife mir an meine Stirn Zerfrage mich, was macht der Wahn mit einem Hirn. Ich rufe mich zur Ordnung, kleide mich in Zwirn, Um meinen Ariadnefaden zu entwirrn. |
Lieber Walther,
Ein nachdenkliches Sonett mit ungewöhnlichen Reimendungen. geworfen / morphen:), das finde ich außergewöhnlich;) Es erzählt von dem Innenleben des Lis, den Gespinsten, den gespenstern, die im Menschen wohnen. Der Ariadnefaden begeistert mich! Zusammenpixeln das wirkt fremd.;) Ich weiß aber nichts was sonst paßt:Aua Sehr gerne bin ich mit dir durch den dunklen Wald gewandert.:Blume: Liebe Grüße sy |
Hi Syranie,
danke fürs reinlesen. ich schreibe gerade wie wild an meinem romanmanuskript herum und bin daher etwas unzuverlässig. danke für dein verständnis! lg W. |
Hi Walther!
Erst die Malheurs: S2Z2 ist siebenhebig. Schreibe: "... und lehnen an der krummen Eiche". Stilistisch problematisch für ein homogenes lyrisches Gefüge ist die Verwendung technischer Vokabeln in einem Werk über einen Traum von einem alten, dunklen Wald. "Morphen" und "pixeln" passt für mich einfach nicht dazu, auch wenn es wahrscheinlich zeigen soll, dass es sich hier nun um reflektierende Wachgedanken handelt. Es reißt einfach zu sehr aus der aufgebauten Stimmung für meinen Geschmack, abgesehen davon, dass diese Begriffe ganz allgemein alles andere als lyrisch sind. Sehr gut hingegen gefällt mir der Begriff "zerfragen" - das passt unheimlich gut ins grüblerische Bild! Hier also eine Fassung mit diesen und anderen Vorschlägen zum Vergleich: Ich stehe im bemoosten Schatten alter Bäume Und rufe mir die Lebensängste launig zu; Im dunklen Walde herrscht wie immer Waldesruh. Am Ende habe ich wohl nur die schlechten Träume Der Kindheit ausgepackt und in die Nacht geworfen. Dort stehen sie und lehnen an der krummen Eiche Und spielen mit sich und mit meiner bleichen Leiche: Sie lassen meine Albtraumbilder nicht verschorfen, Wo sie verbluten in ein graublauschwarzes Splittern, In dem die aasverzückten Maden schlürfend zittern. Dann wache ich und greife mir an meine Stirn, Zerfrage mich, was macht der Wahn mit meinem Hirn. Ich rufe mich zur Ordnung, kleide mich in Zwirn, Um meinen Ariadnefaden zu entwirrn. Nimm, was dir brauchbar erscheint oder nutze es als bloßen Denkanstoß, ganz wie du magst. Sehr gern gelesen! :) LG, eKy |
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