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Die Macht der Gewohnheit
Als sei unendlich Zeit, einander zu umfangen,
vergeuden wir die Stunden jedes trauten Glückes, als fassten im Verstreichen eines Augenblickes wir irgendwann zusammen, was den Wangen, die immer kühler das Verschwiegene beschwören, vertrauter wäre, wenn wir uns nicht so verlören in stumpfen Alltags Eitelkeiten und Belangen. Als sei unendlich Zeit, einander zu erfahren, entsagen wir den Zärtlichkeiten, die uns binden, als könnten fernen Tags wir noch Erfüllung finden, entrückt dem Weltenkreise und gebeugt von Jahren, als wüssten wir, was sie an Seligem noch fassen, in sich verschweigende Entsagung zu entlassen, darum sich Glücksmomente wie Verfemte scharen. Als sei unendlich Zeit, einander zu erheben, verschwenden wir die Augenblicke, welche gelten, als wären sie nicht einzigartig und nicht selten in kaum mehr aufgetanen und berührten Leben, und gehen hin, in Unbedeutenheit befangen, und fühlen so, als hätten wir uns nie empfangen, als Liebe noch zu wachsen wusste und zu geben. |
Hallo Erich,
die Zeit wertvoll zu nutzen ist ein wertvolles Gut. Keiner achtet darauf, sie achtsam zu füllen, im Gegenteil, viele vermüllen sie. Hier greift unreflektierte Gewöhnung. Ein Thema, welches sich lohnt bedichtet zu werden. Zwischen den Zeilen, so finde ich, tropft aber noch eine weitere, etwas wehmütigere Botschaft: Verlorenes Glück und geistige Einsamkeit. Sehr gern gelesen! vlg EV |
Hi EVG!
Danke für deine Gedanken. Du deutest richtig. LG, eKy |
Hi Erich, |
Hi Chavi!
Im Gedicht geht es ja vor allem darum, dass die Macht der Gewohnheit, sprich auch Gewöhnung, langsam die Liebe tötet. Man nimmt den anderen für selbstverständlich, bemüht sich nicht mehr um ihn, vertagt auf später und findet doch nie Zeit. Wir tun dann so, als hätten wir noch unendlich Zeit miteinander, uneingedenk der Möglichkeit, dass schon morgen alles vorbei sein könnte. Vielen Dank für das monumentale Lob, das gleich einen ganzen Absatz bei dir einnimmt - nicht, dass mich das störte, wohlgemerkt! ;):):Kuss LG, eKy |
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