Gedichte-Eiland

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-   -   Eisgang (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=18420)

Chavali 01.03.2018 17:35

Eisgang
 


Die strenge Kälte hat das Land im Griff.
Selbst Raben suchen keine Nüsse mehr.
Auf Flusses Pfaden fährt kein Schiff,
und Eis und Frost belagern Schilf und Wehr.

Und Eisgang auf der Elbe und im Hintergrund
sind alle Bäume eingehüllt in Nebelgrau.
Wie weißer Schorf treibt Eis dahin zum Meer,
es reißt die flachen Ufer auf und wund.


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Erich Kykal 01.03.2018 18:30

Zitat:

Zitat von Chavali (Beitrag 110329)


Strenge Kälte hat das Land im Griff.
Selbst Raben suchen keine Nüsse mehr.
Auf Flusses Pfaden fährt kein Schiff,
und Eis und Frost belagern Schilf und Wehr.

Eisgang auf der Elbe und im Hintergrund
die vielen Bäume sind in Nebel eingehüllt.
Wie weißer Schorf treibt Eis zum Meer,
es reißt die Ufer auf und wund.

Hi Chavi!

Das mit der farbigen und vergrößerten Glyphe zu Beginn ist eine nette Idee, aber leider bekommt damit auch die ganze erste Zeile einen größeren Abstand zur Folgezeile, was das Gesamtbild der Gedichtstruktur eher verwüstet.
Ich hab's zum Vergleich oben im Zitat mal herausgenommen.

Dass du die Strophen mit betontem Auftakt beginnst (Zeile 1) und dann mit unbetonten Auftakten weitermachst, lese ich oft bei dir.

Dein Hebungsschema hier: 5-5-4-5 // 6-6-4-5

Dein Reimschema: ABAB - CDBC

Leider in beiden Fällen kein Gleichmaß, nicht mal gespiegelt oder sich wiederholend, sodass man von planvollem Handeln sprechen könnte.

Die Zeile S2Z2 bleibt reimlos.

Mal zum Vergleich eine Version mit durchgängig 5 Hebern:

Strenge Kälte hat das Land im Griff.
Selbst Raben suchen keine Nüsse mehr.
Auf Flusses glatten Pfaden fährt kein Schiff,
und Eis und Frost belagern Schilf und Wehr.

Eisgang auf der Elbe Hintergrund,
die Bäume sind in Nebel eingehüllt.
Wie weißer Schorf treibt Eis voran zum Meer
und reißt die blassen Ufer auf und wund.


Und jetzt noch - zum weiteren Vergleich - zusätzlich mit durchgängig unbetontem Auftakt und gespiegeltem Reimschema ohne reimlose Zeile ( ABAB - BCBC):

Die strenge Kälte hat das Land im Griff,
selbst Raben suchen keine Nüsse mehr.
Auf Flusses glatten Pfaden fährt kein Schiff,
und Eis und Frost belagern Schilf und Wehr.

Die Bäume stehen nebelgrau, und sehr
viel Eisgang auf der Elbe Hintergrund.
Wie weißer Schorf treibt Eis voran zum Meer
und reißt die blassen Ufer auf und wund.


Uups - wieder mal zuviel rumgespielt ... - aber vielleicht ist was dabei, das du gebrauchen kannst! :)

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

Chavali 01.03.2018 19:37

Lieber Erich,
Zitat:

Dass du die Strophen mit betontem Auftakt beginnst (Zeile 1) und dann mit unbetonten Auftakten weitermachst,
lese ich oft bei dir.
ja ich weiß, das jeweils erste Wort beider Strophen ist betont.
Das gibt eine gewisse Gleichmäßigkeit - ich mach das gerne mal so.
Richtig ist auch, dass dann eine gewisse Ungleichmäßigkeit folgt.

In deiner ersten Version hast du die erste Strophe beibehalten, die zweite Strophe an die Heberzahl angepasst.
Die zweite Version hast du mit zusätzlichen Worten versehen, um die Silbenzahl anzugleichen.
Alle Versionen passen und verändern nicht den Sinn.
Aber die zusätzlichen Silben (Worte) verwässern.
Zitat:

Uups - wieder mal zuviel rumgespielt ... -
Du hast dich toll mit dem Text beschäftigt :Kuss danke!
Zitat:

aber vielleicht ist was dabei, das du gebrauchen kannst! :)
Schaun wir mal ;)

Aber den komischen Buchstaben, der die Zeile verwüstet :D
den habe ich entfernt.


Herzlichen Dank :Blume:
LG Chavi

Ophelia 01.03.2018 20:47

Hi Chavali,

ich mag dein Wintergedicht sehr :) und ich habe mir jetzt auch beide Fassungen von Erich durchgelesen. Also mir gefällt der erste Vorschlag von Erich am Besten. Die eine ungereimt Zeile stört mich nicht und bei der komplett durchgereimten Version von Erich stört mich der erste Satz in der 2 Strophe sehr. Der hört sich ( Erich verzeih mir) doch sehr geschraubt an. Mit Flussgedichten kannst du mich übrigens immer begeistern. Ich wohne direkt an einem, aber der ist viel zu klein für die Schifffahrt und auch gerade ziemlich zugefroren.

Liebe Grüße

Ophelia

Chavali 02.03.2018 08:13

Hi Ophelia,

unsere Beiträge haben sich überschnitten, ich hatte gerade noch ein paar
Veränderungen vorgenommen.
Vielleicht ist es so tatsächlich (reimtechnisch:D) vollständiger, obwohl mir
meine verkürzte letzte Zeile sehr gut gefiel.
Das war auch Absicht und keine Ideenlosigkeit ;)

Ok, jedenfalls freu ich mich, dass ich dich mit dem kleinen Fluss-Gedicht
erreichen konnte :)

Vielen Dank und liebe Grüße
Chavali

Kokochanel 02.03.2018 08:44

ja, so ist es, liebe Chavali, der strenge Winter schlägt Wunden. Schön, auch das Bild.
Sehr gerne gelesen mit lG von Koko

Chavali 02.03.2018 15:34

Vielen Dank, liebe Koko,

für dein Vorbeischauen :)
freut mich, dass dir der Eisgang gefallen hat.

LG Chavali

Erich Kykal 02.03.2018 18:40

Hi Chavi!

Leider hat deine Korrektur es verschlimmbessert:

S2Z1 ist immer noch sechshebig (was dir ja egal ist), aber auf "Elbe - im Hintergrund" hast du jetzt auch noch einen Senkungsprall.

Ich würde - wenn ich dich schon nicht zu meinen Vorschlägen bekehren kann - wenigstens bitten, die ursprüngliche Zeile dort wieder einzusetzen, die taktet wengistens korrekt.

S2Z2 - "Nebelgrau" wird hier als Substantiv verwendet (man könnte auch sagen "in dem Nebelgrau" - der unbestimmte Artikel beweist die Wortart), daher bitte groß schreiben.

LG, eKy

Chavali 02.03.2018 19:17

Lieber Erich,
Zitat:

[...]die ursprüngliche Zeile dort wieder einzusetzen, die taktet wengistens korrekt.
ich weiß schon gar nicht mehr, wie die war :o
habe jetzt was verändert, kannst ja nochmal gucken :)
Zitat:

"Nebelgrau" wird hier als Substantiv verwendet
das hab ich geändert, hm, ungewöhnlich, dass mir das selbst nicht aufgefallen ist...:rolleyes:

Danke :Kuss

LG Chavi

Sufnus 04.03.2018 13:12

Liebe Chavali,
Deine schönen, wintererfüllten, traurigen Elbverse haben mich zu einem lyrischen Kommentar angeregt... ich stelle ihn mal bei der Liebeslyrik ein...
Berührte Grüße,
S.


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