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waterwoman 25.06.2018 17:15

Der Weise
 
Ein Weiser sitzt vor seinem Haus,
und schaut nach allem Leben aus.
Er hofft, Lebendigkeit zu sehn
bei Menschen, die vorübergehn.

Doch was er sieht, erschüttert ihn:
Gestalten, die das Leben fliehn,
in sich gekehrt und grau und stumm,
nicht aufrecht, sondern klein und krumm.

Der Weise dreht sich trauernd weg -
kein einzig Dasein dient dem Zweck,
lebendig, froh und frei zu sein.
So bleibt das Leben leerer Schein.


Deimos 25.06.2018 22:27

Hallo ww,

das ist ein klasse Text! Liest sich gut und flüssig, schöne Reime, handwerklich perfekt.

Zum Inhalt, das könnte mehr sein, als das was man liest, du könntest Metaphern angewendet haben
für Raffsucht und Workaholic vieler Menschen.
Die hasten dann auch von zu Hause zur Arbeit und wieder zurück, ohne sich eine Pause, Erholung und
ein wenig Spaß zu gönnen :rolleyes:

Gern gelesen!
Gruß Deimos

juli 26.06.2018 09:09

Hi ww,

Dein Inhalt ist für klar zu erkennen. Ich sehe hier jemanden, der sich zurückgezogen hat und gerne für sich ist. :)Fast ein Diogenes.

Es klingt Melancholie an, das Thema bleibt aber bei dem "Genuss" des Alleineseins, derjenige liebt die Welt ohne Komplikationen. Sehr schön geschrieben.

Sehr gerne gelesen:)

lg ju

waterwoman 28.06.2018 16:48

Hallo Deimos,

du hast das schon ganz richtig erkannt.
Ein weiser Mensch ist der, der sich nicht anstecken lässt von der Hektik und dem Konsumdenken.
Leider gibt es zu wenige davon...

Hallo juli,

auch deine Interpretation hat was für sich.

Hallo Black R.,

freut mich, dass dir gefällt, was und wie ich schreibe.

Vielen Dank euch allen!
Gruß
ww

Chavali 29.06.2018 16:06

Hallo ww,

auch mir gefällt deine Betrachtung über das Leben heutzutage und den Umgang
des Weisen mit selbigem :)
Dieses Mal hast du den Paarreim gewählt, was sehr gut zum Thema passt.

Gern gelesen!
LG Chavali

Erich Kykal 29.06.2018 18:21

Hi WW!

Ein paar Kleinigkeiten:

Ein Weiser sitzt vor seinem Haus
und schaut nach allem Leben aus.
Er hofft, Lebendigkeit zu sehn
bei Menschen, die vorübergehn.

Doch was er sieht, erschüttert ihn:
Gestalten, die das Leben fliehn,
in sich gekehrt und grau und stumm,
nicht aufrecht, sondern klein und krumm.

Der Weise dreht sich trauernd weg -
kein einzig Dasein dient dem Zweck,
lebendig, froh und frei zu sein.
So bleibt das Leben leerer Schein.


Weise trauern nicht - sie nehmen die Welt, wie sie ist. Das ist weise. ;)

S1Z2 - "hält Ausschau aus" wäre doppelt gemoppelt.

Die Reimworte von S1Z3,4 würde ich verkürzen, damit das ganze Gedicht durchgängig männliche Kadenz hat.

S2Z2 - so stilistisch schöner.

Gern gelesen! :)

LG, eKy

waterwoman 04.07.2018 18:20

Hi Chavali,

danke für deine Belobigung, die mich sehr gefreut hat :)


Hi Erich,

vielen Dank für deine Beschäftigung mit dem Text und du hast auch einiges gefunden, das man besser machen kann.
Das werde ich übernehmen und dann ist das ganz gut geworden, denke ich :)
Zitat:

Weise trauern nicht - sie nehmen die Welt, wie sie ist. Das ist weise.
Da hast du gut recht ;):D

Gruß
ww


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