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Die Welt - ein Täuschungshaus?
Die Welt – ein Täuschungshaus? Da sah ich doch in dem Prospekt, Den mir die Postwurfsendung brachte, Wie dort ein Bauer mit Respekt Das Kalb liebkoste, selig lachte Und das fast ganz sein Auge schloss, Weil es so zärtlich angefasst, Die Streicheleinheiten genoss Und stillhielt – ohne Arg und Hast. Darunter sah man – schön bebildert! – Die Braten, Würste, Rindsrouladen, Fein zugeschnitten, ausgeschildert Als Angebote in dem Laden. Auch liegen sie, die man liebkoste Nach ihrem Tod in Überzahl In Reih' und Glied als Eingedoste In einem langen Kühlregal! Sie warten aufs Verfallsdatum, Wo man sich wenig um sie sorgt. Das ist und bleibt ihr endlich' Fatum, Danach werden sie still entsorgt. Wie kann man denn ein Tier liebkosen, Das man am Ende doch nur schlachtet Und abgepackt in schönen Dosen Verkauft, entbehrt, profitbetrachtet? ©Hans Hartmut Karg 2018 * |
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