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wallensteinplatz ende februar
hab heute noch nicht
fuß gefasst such noch nach halt denk mir es ist der tag der ist verrückt der hinkt stets hinterher bin ich doch schneller als der frühlingssturm bebe mit kahlen bäumen vor abgeblätterten fassaden rüttle am stillstand zahnloser gemäuer die aus der zeit gefallen langsam bröckeln sich auflösen zu staub flügge werden mit der zeit .feb_2023 |
Liebe fee, |
Zitat:
Das hast du mit viel Feingefühl mehr als genau er-lesen, liebe Chavali! Ich habe das Gedicht voriges Jahr in einer körperlich und seelisch schwierigen Phase geschrieben - und zwar im Warteraum einer psychologischen Praxis. :cool: Ich habe da mit äußerst anstrengenden Unruhezuständen gekämpft und war ständig getrieben, rastlos, bis über den Rand der Erschöpfung hinaus. Dennoch hat mich der morbide Charme der Wiener Altbauten schon immer positiv berührt...die Schönheit des Verfalls mit all den Schichten, die er freilegt und wie er das Verstreichen der Zeit und des Daseins mitten in ihr sichtbar macht. Ich weiß, dass ich in eher depressiven Phasen irgendwie viel genauer wahrnehme - oder vielleicht eher die Verlangsamung und leicht (wenn auch unbewusste) verengte Wahrnehmung generell mich Dinge sehen und fühlen und dementsprechend auch beschreiben lassen. Da hilft das Schreiben als Achtsamkeitsübung immer sehr. Insofern kann ich mich da mit diesen Phasen schreibend ein wenig aussöhnen. Und spätestens im Frühjahr ist das hormonelle Chaos wieder vorbei und es wird besser (und ich schreibe viel weniger). Der Wallensteinplatz ist übrigens wirklich schön. Eben auch, weil dort noch viel Altbestand das Stadtbild prägt. Und überall wird renoviert und saniert im Moment. Und man spürt diesen Aufwind (nicht zuletzt, weil es dort auch immer windig ist...lol). Danke fürs Reinlesen, Erspüren und Kommentieren! Hab mich sehr gefreut! LG, fee |
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