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Stoffgebundene Sucht
Du stürzt hinein – kein Schleier, kein Versteck,
man sieht es sofort: dein Blick, dein Dreck. Du bist auf der Flucht – vor dir, vor dem Staat, Kokain, Heroin: Besitz wird zur Tat. Du sagst: „Haschisch ist harmlos, Alkohol geht klar“, doch der Trip geht tiefer – du bist nicht mehr da. Du ziehst, du schluckst, du spritzt, du trinkst, bis du dich selbst nicht mehr erkennst. Die Welt verschwimmt, du siehst nur dich, kein Echo, kein Halt – nur deine Sicht. Man fragt dich: „Wie soll das weitergehen?“ Du zuckst die Schultern: „Wird schon, mal sehen.“ Doch du lehnst jede gutgemeinte Hilfe ab, ziehst dich zurück – Schritt für Schritt ins Grab. Du willst allein krepieren, sagst: „Lass mich in Ruh.“ Und hoffst, dass keiner weint – nicht ich, nicht du. Doch ich seh dich noch, Bruder, Freund, auch wenn dein Blick längst nichts mehr träumt. Die Erinnerung bleibt, auch wenn du gehst – weil du mehr warst als das, was du verstehst. |
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Dana und Falderwald
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