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Im herbstlichen Wald
Dies schräge Licht der Nachmittage
durchzieht den Wald mit Goldgeflimmer. Wo Strahlenfinger suchend tasten, da hältst du inne, um zu rasten. Auf welkem Blatt ein letzter Schimmer des Sonnentanzes, der sich wendet. Du gehst durchs Laub mit vagen Schritten. Wer weiß schon, wo der Weg nun endet? Ein Bach durchschneidet ihn. Inmitten der großen, grauen Buchenstämme, die würdevoll zum Himmel weisen, stehst du und atmest ihre Jahre und lauschst dem Wind, dem Blätterkreisen und schweigst und ahnst das Wunderbare.... Trägt doch das Wunder dich wie sie! Geborgen bist du in dem Schönen, getragen auch durch manchen Klang. An Ruhe muss man sich gewöhnen, dann wächst die Stille wie ein Dröhnen, wird Dank und Demut, Lobgesang..... |
Liebe larin, |
Liebe larin!
Wundervoll! Du bist wahrlich eine Meisterin - was soll ich sonst noch sagen? Lediglich zwei Ausrufezeichen (da Beschreibung) hätte ich weggelassen. Lieben Gruß von cyparis |
Hi, larin!
Herrlich! Eins deiner besten! Allein der Einstieg schon mit "dem schrägen Licht der Nachmittage"! Rilkiesk! Welch wundervolle Sprachbilder: Dies ist eins der wenigen Werke hier im Forum, die ich gern selbst geschrieben hätte, um mich mit ihnen schmücken zu können! Tipps: Rechtschreibung: S3Z3 lauschst (bezieht sich auf "du" in der Z2) Reimschema: Unregelmäßig - perfekt ist nur die letzte Strophe strukturiert. ABCCB - ABABC - ABABC - ABAAB In S1 hängt das A, in S2 und 3 das C in der Luft. Deine wunderbar melodische und lyrische Sprachmelodie führt den Leser aber so elegant darüber weg, dass es nur beim genauen Hinhorchen auffällt. Die Stimmungssprache dieses Gedichtes ist so innig, so "real erfühlt", dass sie in den Bann zieht! Man merkt, wie sehr der Autor das Beschriebene schätzt und selbst erfahren hat. Diese Empathie, diese Emotionalität zu übermitteln, ohne kitschig oder banal zu klingen, ist die wahre Kunst der Lyrik. Das macht dich, liebe larin, zur Sprachkünstlerin! LG, eKy |
liebe chavali, liebe cyparis, lieber erich,
danke für eure anerkennenden worte! und nun mein geständnis: diese gedicht ist eine reine mogelpackung! ich war in den letzten tagen keinen millimeter weit im herbstwald unterwegs. doch in der freizeitbeilage meiner tageszeitung war ein wunderschönes foto (ein buchenwald in gelbgold, mit zwei schwindend kleinen spaziergängern darin...) das foto hatte es mir angetan, darum dachte ich: da schreibst du jetzt ein gedicht dazu... bevor es mich aufs gedichte -eiland verschlug, wäre ich nie auf die idee gekommen, quasi "trockenschwimmend" vor mich hinzureimen. habs offenbar hier gelernt (rubrik "bildergedichte"). erstaunlich, was so alles möglich ist.... das gedicht war auch gar nicht als fünfzeiler geplant - da gabs zuerst drei strophen mit unterschiedlicher zeilenlänge. beim einstellen wuchs es dann und bekam eine vierte stophe und schließlich bastelte ich überall eine fünfte zeile, damit es annähernd regelmäßig wurde. so ist es geworden, was es wurde - ähnlich einem wald, wo immer wieder mal hier und da ein neuer baum keimt und die harmonie nicht durch straffe, "militärische" ordnung entsteht, sondern durch das organische wachstum..... ps:@ erich: auf "lauschst" habe ich korrigiert ( so ist es spachlich richtig, da hast du recht, allerdings nuschelt die stelle jetzt beim laut vorlesen...) liebe grüße, larin |
hallo larin,
treffender hätte man den herbstlichen Wald nicht beschreiben können. Es klingt flüssig wie eine Melodie. Wortwahl und Reimmuster finden mein Gefallen. Zustimmend gelesen. Viele Grüße ruhelos |
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Dana und Falderwald
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