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Nocturno
Der fast schon letzte Mond ist mir erwacht,
er lacht und schützt vor letzten Tränen dieser Nacht. Mir schwindelt wie im Traum. Ich strebe nach des Schlafes letztem Saum im Müdersinnten, im Erstarren. Ich hab das Härne nicht zu End bedacht in meinem abgewognen Wähnen, in meines letzten Glases Schaum. Und wieder blüht der Judasbaum. Laß diese Weile mich noch harren! Es glüht kein Mond. Ich ruh so feige in meiner alten Lagerstatt aus müdgetretnen Daunen. Es lockt kein letztes Staunen. Da bleibt nur letzter Hefe Neige für eine Kehle, die schon satt ward in den trocknen Darren. Kein Mond. Kein Licht. Kein Hoffen. Nur noch Eins: Dem Schönen offen. 20.10.2009 |
Liebe Cypi,
ein Thema, mit dem du dich öfter beschäftigst. Erstaunlich, wie lebensnah und real jeder Vers durchdacht ist. Die Strophe 2 besonders. Ich denke gerade an meine Mama, die sich dem Ablauf durchaus ergeben stellt und dann doch jener "Judasbaum" erblüht - zu meiner Freude. Ich will noch länger mit ihr sein - vielleicht auch nur darum, um sie bei mir wissen. Die 3. und letzte "halbe Strophe" zeigen den endgültigen Weggang mit einer großartigen Vision: "Dem Schönen offen." Hier ist es fast egal, wie es gemeint ist, denn der Leser findet darin seine eigene Sicht wieder. Ein klasse Werk, das ich gern gelesen und verinnerlicht habe. Liebe Grüße Dana |
Liebe Dana,
je näher man dem Grab kommt, desto intensiver beschäftigt man sich mit all dem, was damit zusammenhängt, in e i n wort gefaßt: dem Ende. Vom Jenseits erwarte und erhoffe ich mir lediglich Eines - Schönheit. Hab Dank für Deinen einfühlenden Kommentar! Lieben Gruß von cyparis (Übrigens sah ich bisher erst zwei dieser herrlichen Judasbäume, bei denen die zartrosafarbenen Blüten direkt aus dem schwarzen Holz wachsen. Sie gedeihen leider nur auf Sandboden) |
Zitat:
...schützt vor FAST LETZTEN tränen. nun geht es weiter und DAS LETZTE iss immer wieder dabei, mal im vorder- mal im hintergrund. das ist einer jener texte, wie sie von hobby-textern in allen foren vorzufinden sind: der versuch etwas wesentliches zu sagen ersäuft wort für wort. leider. und? endet in einer ansammlung von banalitäten. |
Wenn wer sich frägt und sich nicht fragt,
hat er poetisch schon versagt. Die Deutsche Sprache hat sich ihm verschlossen. Er taumelt auf den untren Sprossen. Doch hebt er hoch sein Schwarzfanal: B A N A L.:D Der Kommentar von r. wurde mir per pn übermittelt. |
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