Gedichte-Eiland

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Chavali 19.11.2009 22:29

Novembermond
 


Der Himmel ist dunkel, kein Stern ist zu sehn,
doch Licht liegt so blass auf dem glänzenden Haar.
Ich schaue nach oben und lenke den Blick
auf's Helle und werde des Mondes gewahr,
der trübe und milchig am Himmel hängt
und der seinen Schein auf die Erde lenkt.

November. Meine Seele braucht kein Licht,
das sich nur schwarz in die Schatten erbricht.




Zweitversion nach Dana

Der Himmel ist dunkel, kein Stern ist zu sehn,
doch zeigt blasses Licht sich auf glänzendem Haar.
Ich suche und wende nach oben den Blick,
dort werd ich des Mondes Sichel gewahr,
die trübe und milchig am Himmel hängt
und die ihren Schein auf die Erde lenkt.

November. Meiner Seele reicht kein Licht,
das die Schatten nicht durchbricht.

ginTon 20.11.2009 16:39

liebe chavi

das ist ja ein richtig schönes Werk, welches mir absolut zusagt :) die ersten Zeilen hauen mich regelrecht um und gefallen mir sehr

Der Himmel ist dunkel, kein Stern ist zu sehn,
doch Licht liegt so blass auf dem glänzenden Haar.
Ich schaue nach oben und lenke den Blick
auf's Helle und werde des Mondes gewahr,


dann folgen zwei Zeilen die ebenso sehr schön sind, mit der Umschreibung des Mondes...mitunter könnte man in der zweiten Zeile das "und der" durch "seinen silbernen Schein" oder "seinen matten Schein" ersetzen dann ist auf die Kürze die Wiederholung des Artikels verschwunden..muss aber net sein, wie gesagt schöne Zeilen

der weißgelb und milchig am Himmel hängt
und der seinen Schein auf die Erde lenkt.


und die letzten zwei Zeilen gefallen mir auch super als conclusio..

November. Meine Seele braucht kein Licht,
das sich nur schwarz in die Schatten erbricht..


insgesamt gefällt mir das Werk sehr gut...:)

liebe Grüße basse

Chavali 20.11.2009 17:14

Lieber basti,

freut mich sehr, dass du mit mir meinen Novembermomd angeschaut hast.
Zitat:

das ist ja ein richtig schönes Werk, welches mir absolut zusagt die ersten Zeilen hauen mich regelrecht um und gefallen mir sehr
Hab Dank für die lobenden Worte! Sie machen meinen Tag schön :)
Die Idee für Zeile 6 ist sehr schön und ich denke, ich werde sie etwas umstellen.

Dank nochmals und liebe Grüße,
Chavali

Quicksilver 20.11.2009 18:49

Hallo Chavali,

auch mir sagen diese Verse zu. Erlaubst du mir dennoch einige kleine Anmerkungen?

- weißgelb und milchig widerspricht sich in meinen Augen leicht. Wie wär es mit trübe statt milchig?
- die Wortverkürzungen (sehn, auf's) sind Geschmacksache, passen aber m.E. nicht zu der sonst wohlgewählten Sprache
- die Anregung von basse finde ich gut. Mal sehen und wie du sie metrisch umsetzt ;)

Alles in Allem ein schönes Gedicht, welches ich mehrmals genossen habe.

Gruß
von
Quicksilver

Chavali 22.11.2009 16:19

Hallo Quicksilver,
Zitat:

auch mir sagen diese Verse zu
Das freut mich.
Zitat:

Erlaubst du mir dennoch einige kleine Anmerkungen?
Natürlich, gerne.
Ich habe mir deine Anmerkungen genau angesehen und werde darüber nachdenken.
Zitat:

Alles in Allem ein schönes Gedicht, welches ich mehrmals genossen habe.
Danke :)

Liebe Grüße,
Chavali



edit:

Ich habe mal den ersten Vers geixt, Quick :)

xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxX
xXxxXxxXxX

Danach wäre es unklug, die Elisionen zu entfernen und die beiden Worte auszuschreiben,
da dann das Versmaß zerstört würde.



.

a.c.larin 22.11.2009 18:50

liebe chavali,

dein novembermond hat etwas geheimnisvolles und zaubrisches an sich!
die ersten vier zeilen schweben dahin wie feenhaar.
wärs aber nicht noch hübscher, wenn sich das licht zuletzt

"schwarz in die Schatten flicht" ?

(denn bei "erbricht" dachte ich beim ersten lesen an etwas ganz anderes und war echt verwirrt.....)

endlich jemand der weiß, dass man auch "im dunkeln gut munkeln" kann!
bravo!

lg, larin

Quicksilver 22.11.2009 18:55

Hallo Chavali,

mir ist klar, dass du die Elisionen aus metrischer Notwendigkeit heraus gesetzt hast. Daher sind sie in meinen Augen ja auch Geschmacksache, weil sie für mich nicht zu der ansonsten wohl gewählten Sprache passen ;)

Grüße
von
Quicksilver

ruhelos 23.11.2009 11:28

hallo Super Mod im Nebel,

dein Novembergedicht gefällt mir gut. Besonders die 1.Str. findet mein Gefallen. Sie vermittelt ein Gefühl der Leichtigkeit. Nur die letzte Zeile hat mich ein wenig verwirrt, wohl aufgrund des Wortes erbricht. Also wenn larin es richtig gedeutet hat, würde ich auch ihren Vorschlag flicht übernehmen, denn dies ist verständlicher. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos

Louis Lazar 23.11.2009 12:03

Liebe Chavali,

unser letztes Treffen in einem deiner Fäden ist schon zu lange her. Du sollst nicht denken, dass ich dich nicht lese. ;)

Die ersten vier Zeilen, ich glaube, dass wurde schon erwähnt, sind von hervorragender Qualität. Besonders schön - die hübsch gesetzte Zäsur in der ersten Zeile und der Reim Haar - gewahr. Auch inhaltlich absolut passend und stimmig. Das Bild, wie das LI den Kopf hebt und (fast überrascht) gen den Mond schaut ist absolut gelungen. Aber dann, aber dann...

fällst du ab. Diese zwei Zeilen sind dir, besonders im Vergleich zu den Vorhergehenden nicht gelungen.

Zitat:

der weißgelb und milchig am Himmel hängt
und der seinen Schein auf die Erde lenkt.
Die Erste, denke ich, könnte mit einer gleichwertigen Folgezeile durchaus ihr Potential entwicklen. Doch die Doppelung von "der" (fett markiert) und die etwas platte Formulierung - m.E. unterstützt durch das "und" - der zweiten Zeile ersticken die entstandenen Bilder im Keime.

Ach, es ist schon ein Zeugs mit diesem Daktylus - irgendwann verliert man sich in den Betonungen. :D Ich finde auch (verflixt nochmals) keine Alternative, die mir gefallen würde...die von basse passen doch nicht ins Versmass - oder doch?

Das ist natürlich nur meine Meinung und wiederspricht einigen vorangegangenen Meinungen - aber dir muss ich das ja nicht sagen.
Der Schluss hingegen ist dir wieder gut, wenngleich nicht so gut wie der Beginn, gelungen. "Erbricht" klingt vielleicht etwas zu gegensätzlich...


Liebe Grüsse
Louis


EDIT: Nach cyparis' Kommentar will ich doch noch kurz den Inhalt ansprechen, bzw. der Sinn der letzten beiden Zeilen:
An den Tod dachte ich zuerst auch - aber sicher bin ich mir nicht. Würdest du mich erleuchten?

Leier 23.11.2009 12:21

Liebe Chavali,

ich habe die Vorkommentare zu diesem düsteren Gedicht nicht gelesen.
Zur letzten Zeile eine Anregung:

"Das nur schwarz in Schatten zerbricht" o.Ä.

Du beschreibst den Tod! So habe ich es gelesen, trotz silbrigem Schein.

Lieben Gruß
von
cyparis


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