Gedichte-Eiland

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Dana 25.01.2010 21:13

Der See
 
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Wie schön du bist und traumhaft ist,
in deiner Nähe, sinnberauscht,
sich in dir zu verlieren.
Du weißt es nicht, doch dein Gesicht
lässt alles nur geschehen.

Und welcher Klang im Abgesang,
in deine Tiefe abgetaucht,
den Schönen anzuflehen.
Auch dann vermag kein neuer Tag
dein Gleichmut zu berühren.

Wie ein Gebet dein Zauber steht,
leicht windgehaucht und mondgetränkt,
der Seele zum Genesen.
In Sonnenflut und Sterne Glut
erfüllt dich anzusehen.
.
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Chavali 30.01.2010 22:17

Liebe Dana,

nanu, noch kein Kommentar?
Das muss ich doch schnell nachholen und mache mal den Anfang.
Ich bin sicher, da folgen noch einige.

Du singst ein Liebeslied oder eine Hommage an einen See.
Eine See, den das LyrI liebt, an dessen Ufer es verweilt und dort Ruhe findet.
Interessant die innerzeiligen Reime in jeweils der ersten und vierten Zeile.
Das liest sich sehr schön und ich könnte mir einen Vortrag sehr gut vorstellen.

Besonders schön, romantisch und poetisch ist die dritte Strophe:
Zitat:

Wie ein Gebet dein Zauber steht,
leicht windgehaucht und mondgetränkt,
der Seele zum Genesen.
In Sonnenflut und Sterne Glut
erfüllt dich anzusehen.
Lobende Grüße,
Chavali

Falderwald 30.01.2010 22:26

Liebe Dana,

dein Gedicht ist eine (Natur)Betrachtung, die ich genau so nachempfinden kann.

Zitat:

Wie schön du bist und traumhaft ist,
in deiner Nähe, sinnberauscht,
an dich sich zu verlieren.
Du weißt es nicht, doch dein Gesicht
lässt alles nur geschehen.
Ja, ich stehe auch oft vor dem See und verliere mich in den Betrachtungen der stattfindenden Ereignisse.
Sei es die Strömung, die in Form von Wellen ihr Spiel treibt, seien es die Wasservögel, die ruhig ihre Bahnen ziehen oder am Ufer mit ihresgleichen hocken und "ein Schwätzchen" halten.
Auch die Pflanzen und die Bäume am Ufer wiegen sich oft im Wind und hauchen dem See Leben ein.
Und der See lässt alles mit sich geschehen...

Zitat:

Und welcher Klang im Abgesang,
in deine Tiefe abgetaucht,
den Schönen anzuflehen. (das Schöne anzuflehen?)
Auch dann vermag kein neuer Tag
dein Gleichmut zu berühren.
Wenn ich manchmal am Ufer des Sees an einer bestimmten Stelle stehe, dann versinke ich auch in schöne Träume. An diesem Ort bin ich sehr nahe am Wasser und kleine oder größere Wellen kommen heran, erzeugen eine Brandung und vermischt mit dem leisen Flüstern oder Brausen des Windes geht es auf die Reise.
Den See hat dies nie gestört...

Zitat:

Wie ein Gebet dein Zauber steht,
leicht windgehaucht und mondgetränkt,
der Seele zum Genesen.
In Sonnenflut und Sterne Glut
erfüllt dich anzusehen.
Das sind wirklich manchmal zauberhafte Momente voller Andacht und Ehrfurcht, in denen man Abstand vom alltäglichen Geschehen bekommen kann, indem man einfach mal abschaltet und die Seele baumeln lässt.
Und sowohl der Tag, wie auch die Nacht haben ihre reizvollen Momente, die einen für den Augenblick erfüllen können...


Ein schönes Gedicht, welches bis auf die Binnenreime in den jeweils ersten und dritten Zeilen ohne Reime auskommt.
Da ist dir eine feine Naturbetrachtung, gepaart mit einer inneren Reise der Ruhe und Besinnung gelungen.


Gerne gelesen und kommentiert. .. .:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

ginTon 31.01.2010 01:39

liebe dana,,

ach jetzt schreibe ich zu später Stunde doch noch nen Kommentar, weil ich
die Athmosphäre eines Sees, ob nun in Bild oder Schriftform und auch natürlich
schon immer sehr anziehend fand...

die Strophen vor allem die erste gefällt mir aufgrund der Binnenreime, wodurch
ein eher nachdenklicher Sprachfluss entsteht, der immer wieder neu Luft holt...

die zweite Strophe, in der sich das Ganze weiterführt ist ebenso gut und voll-
führt was die andere zuvor versprach...eines ist mir aufgefallen "dein Gleichmut"
? geht das..(deinen Gleichmut)

dann folgt die dritte Strophe, welche auch wiederum sehr schön gestaltet ist...
insgesamt gefällt mir das Werk sehr gut...Seen sind wirklich super :)

liebe Grüße gin

Dana 03.02.2010 15:54

Liebe Chavali,
ja, es ist mein See.:)
Er bietet jeden Tag (selbst innerhalb mehrfach) ein anderes Bild.
Ich freue mich, dass es dir gefallen hat.

Lieber Faldi,
du kennst sogar die Stelle, scheint mir.;)
Deiner Interpretation ist nichts hinzuzufügen - sie schmückt das Gedicht nur noch aus. Ich danke dir.

Lieber ginton,
schön hast du es gesagt: Beim Lesen neu Luft zu holen.
So geht es mir beim Schauen, Entspannen und Meditieren.:)

"dein Gleichmut zu berühren" muss bleiben - für mich fühlt es sich lyrisch an.

Ganz lieben Dank und
liebe Grüße
Dana

Andere Dimension 03.02.2010 16:11

Hallo Dana,

zu deinem Gedicht wurde schon viel geschrieben...da kann ich mich nur noch anschliessen und dir applaudieren.

Eineen klitzekleinen Kritikpunkt hätte ich vielleicht...will ihn dir nicht unterschlagen:

Wie schön du bist und traumhaft ist,
in deiner Nähe, sinnberauscht,
an dich sich zu verlieren.

Hier hänge ich am Anfang etwas beim lesen...mag aber an mir liegen...:o

dich/sich hintereinander ist für einen Pfälzer ein Zungenbrecher:D

sich in dir zu verlieren.......wäre ne Möglichkeit und würde

boch besser wäre

mich in dir zu verlieren


wie auch immer..ein schönes Gedicht!

Lieben Gruß
A.D.

ruhelos 09.02.2010 12:05

hallo dana,

welch ein bezauberndes reimfreies Naturgedicht. Du hast hier ein Bild der Ruhe und des Friedens geschaffen, welches den Leser zum Verweilen einlädt. Gerne stand ich beim Lesen des Gedichtes im Gedanken an diesem See.

Viele Grüße
ruhelos

Archimedes 09.02.2010 16:04

Liebe Dana, dein Gedicht finde ich nicht nur sehr schön, wie schon die anderen Kommentare belegen, sondern besonders raffiniert. Ein See bringt ja in einzigartiger Weise die Ferne ( und beim Meer die unendliche Ferne) und die unmittelbare Nähe zusammen. Ferne und Nähe verbindet das gleiche Wasser.
Auf gleiche Weise sehe ich es in deinem Gedicht: der Reim bringt die Zeilen in lyrischer Weise zusammen. So haben wir für die Nähe die vielen Binnenreime. Aber auch für die Ferne gibt es Reime, denn so reimt sich S1 Z3 "an dich sich zu verlieren." mit S2 Z4 "dein Gleichmut zu berühren."
oder S1 Z4 "lässt alles nur geschehen." mit S2 Z3 "den Schönen anzuflehen." und mit S3 Z5 "erfüllt dich anzusehen."
Ich weiß zwar nicht, ob es so von dir gewollt war oder reiner Zufall, jedenfalls sehe ich auch darin die lyrische Umsetzung des Geheimnisvollen, das einem See innewohnt.

Lieben Gruß Archimedes ...der mit den geheimnisvollen Kreisen

Dana 15.02.2010 20:05

Hallo Andere Dimension, ruhelos und Archi,

ich rede euch gemeinsam an, um mich bei euch gemeinsam für ein schönes Lob zu bedanken. :)

@Andere Dimension
Dein Hinweis auf "dich/sich" ist berechtigt. Ich lasse mir unmittelbar nach der Antwort etwas "Besseres":confused: einfallen.:)

@ruhelos
schön erkannt - so ist er, dieser See, den ich täglich sehe. :)

@ Archi
Ganz lieben Dank für deine Interpretation. Ein See, dieser See, ist viel, viel mehr als nur bezaubernd schön. Lässt man sich auf und in ihn ein - dann gibt er zurück, ob über eine Meditation oder einfach die Seele baumeln zu lassen.
Bedenkt man seinen Werdegang und seine Zeit und damit alles, was er gesehen hat, was um ihn herum und in ihm geschah, dann sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Ich lasse mich oft und gern darauf ein. Es muss aber nicht gleich ein großer See sein. Das kleinste Steinchen kann auch viel erzählen.;)

@all
und wenn ihr meinen See gekannt hättet, an dem ich meine Kindheit verbracht habe (Masuren) dann ginge es noch tiefer.:rolleyes:

Herzlichen Dank und
liebe Grüße
Dana


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