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ruhelos 16.02.2010 11:33

Nicht zu f(assen)
 
Nicht zu f(assen)

Winter, ich möcht dich entlassen,
aber wieder musst du prassen,
fleißig streut du heut in Massen
weiße Flocken auf die Gassen.

Winter schneidet frech Grimassen,
die allein den Kindern passen,
ohne Unterricht der Klassen
feiern Schüler ausgelassen.

Autofahrer aller Rassen
müssen früh das Haus verlassen,
eh sie durch die winternassen
Straßen rutschen, die sie hassen.

Komisch, Winterstreu in Massen
kann man sich doch liefern lassen,
warum Städte dies verpassen,
können viele nicht recht fassen.

Alles nehmen wir gelassen:
Brüche, Stürze von Terrassen,
tröstet uns doch Grog in Tassen,
schließlich zahl' n die Krankenkassen.

Chavali 16.02.2010 13:52

Liebe ruhelos,

das ist einfach genial!
:D:D:D
Klasse! Alle Reime mit (assen) unter einem Dach - da kann man nur sagen:
Daumen hoch!
Auch die Aussage deiner Zeilen gefällt mir. Die Situation punktgenau und humoristisch auf die Schippe genommen,
nicht ohne einen ironischen Unterton.

Gefällt mir sehr!
Lieben Gruß,
Chavali

Dana 16.02.2010 17:14

Liebe ruhelos,
so viel "assen" zu einem Thema - nicht schlecht, nicht schlecht. :)
Fröhlich und kritisch (die Städte ohne Streugut) - einfach nur glatt ;) und diesem Winter gerecht geworden.
Mit breitem Grinsen liebe Grüße an dich,
Dana

ruhelos 25.02.2010 13:18

hallo chavali,

vielen Dank für dein Lob. Aus einer plötzlichen Eingebung der 1. Str. heraus, kam mir die Idee, den Winter mal ein wenig auf die Schippe zu nehmen. Schnell stellte ich fest, was sich so alles auf assen reimt und wie schön sich die Reime für dieses Thema eignen. Den ironischen Unterton konnte ich mir nicht verkneifen. Der Winter hat uns dieses Jahr so fest im Griff, dass man es nur noch mit Humor nehmen kann.

hallo dana,

es freut mich sehr, wenn ich dich mit diesem Gedicht zum Grinsen bringen konnte. Wie das Gedicht zustande kam, kannst du wenn du magst in meinem Kommentar zu chavali lesen. Dein Urteil, dass ich mit diesen Zeilen dem Winter gerecht geworden bin, freut mich sehr. Fröhlich und kritisch genauso sollte es sein.

Viele Grüße
ruhelos

Falderwald 06.03.2010 21:14

Liebe ruhelos,

der Winter ist tatsächlich gnadenlos dieses Mal und hat noch nicht locker gelassen.
Und weil ich heute Morgen unser Auto wieder mal von einer mindestens 5 cm hohen Schneeschicht befreien musste, dachte ich mir, dein Gedicht ist ja immer noch aktuell und ich geb mal meinen Senf dazu.

Also Strophe 1 ist, wie schon erwähnt, immer noch aktuell.
Für Strophe 2 hat es für unsere Schüler diesmal noch nicht ganz gereicht. Und beim letzten Schneefrei mussten wir lachen. Den Tag zuvor wars wirklich heftig, aber die Schule hätte nicht ausfallen müsssen, weil es sich nachts wieder beruhigte.
Die Strophe 3 beschreibt die unangenehmen Dinge, die der Winter so für den Straßenverkehr mit sich bringt. Allerdings muss ich gestehen, obwohl ich heute mehr Fußgänger bin, liebe ich die extremen Verhältnisse.
Ich war früher kleiner Taxiumternehmer und wenn es nachts schneite, war ich besonders gern unterwegs. Behindert haben mich immer nur andere...;)
Strophe 4 verlangt etwas eigentlich ganz Normales. Wenn aber die Kommunen keine Kohle mehr haben und zudem das Salz knapp wird und Granulat und Sand gefroren sind, dann kommt es zu Schlitterpartien.
Aber in Strophe 5 muss ich dir ja total widersprechen. Also das kannst du den armen Krankenkassen doch nicht antun. Kein Wunder, daß sie die Beiträge erhöhen müssen, wenn wir so sorglos mit unserer Gesudheit umgehen...:D

Nein, ich musste schmunzeln, was du so alles auf "assen" hier logelassen hast.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

forelle 07.03.2010 02:59

Hallo ruhelos,


ich hätte nicht gedacht, dass es so viele ASSEN gibt. Und ich glaube, nicht mal eines ist doppelt. Klasse. Nun hamma endlich die lang ersehnte Lawine ..... Aber - vielleicht waren bislang die Winter immer so unbefriedigend kurz, dass wir womöglich die lustigen Nöte noch genossen haben. Jetzt aber is Schluss.
Doch - LASSEN ist doppelt. Erwischt. Aber, trotzdem amüsant.

gg forelle

a.c.larin 07.03.2010 08:51

liebe ruhelos,

sicher zählst du zu den assen,
die gedichte hier verfassen!
darum loben die insassen
deine verse. (auch die krassen)
deren ruhm wird nie verblassen,
wollt ich hier mal hinterlassen.

habe dein gedicht sehr, sehr gerne gelesen!

liebe grüße,
larin

ruhelos 10.03.2010 13:53

Ich kann es gar nicht fassen, dass sich noch so viele Kommentatoren eingefunden haben, glaubte ich doh dieses Gedicht sei schon in der Versenkung verschwunden.

hallo falderwald,

vielen Dank für deine ausführliche Stellungnahme. Vielleicht hast du ja die letzte Zeile ein wenig missverstanden. Natürlich zahlen unsere Arztkosten die Krankenkassen und Grog gibt es natürlich hinterher zum Trost und als Schmerzmittel, natürlich aus eigener Tasche bezahlt. Allderdings gestehe ich im Radio letzens gehört zu haben, dass die Krankenkassen sich die Kosten die auf Rechnung ungeräumter Grundstücke gehen, sich von den Eigentümern wiederhlolen wollen. Schön, dass dich dieses Gedicht zum Schmunzeln bringen konnte.

hallo forelle,

ja, auch ich war erstaunt, dass so viele Worte mit assen enden. Lassen ist doppelt, du hast recht. Ich habe eine Lösung, die ich gleich einsetzen werde.

hallo larin,

danke für dein Antwortgedicht, auf assen. Ich fühle mich geeehrt, wenn du mich zu den Assen zählst, doch Ruhm ist vergägnlich und muss verblassen.


Viele Grüße
ruhelos


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