Noch
Noch Noch hebt die Rose stolz ihr Haupt, ein Summen füllt den Himmelsraum, noch blüht ein jeder Apfelbaum und Wälder rauschen grün belaubt. Noch prangt das Korn im Sonnenlicht und ohne Makel wächst die Frucht, geschaffen aus des Menschen Zucht, erfüllt sie artig ihre Pflicht. Doch langsam kehrt ein Wandel ein. Vergeblich locken Kelch und Kranz im sommerfrischen Reigentanz, kaum merklich tritt ein Schweigen ein. Schon liegt der Bienenstock verwaist, sein Volk versargt am Wegesrand. Ein Trauerflor umhüllt das Land, das letzte Blatt am Zweig vergreist. |
Liebe ruhelos, |
Liebe ruhelos,
ich denke dein Gedicht ist eine Mahnung. Noch ist alles da - fast alles. Die "Genmanipulation" wird das Blühen und Wachsen erhalten, doch zu welchem Preis? Es wird stille werden, unheimlich stille. Was nicht Frucht, Korn ist und nicht die entsprechende Größe hat, darf entfallen. Das Thema ist groß und in seiner Auswirkung noch nicht erforscht - aber es findet bereits statt. Dein Gedicht erfasst diese Unsicherheit und Nachdenklichkeit in gut umgesetzer lyrischer Sprache und in erschreckenden Zukunftsbildern. Vielleicht wird man einmal sagen - schaut mal, die Dichterin hat bereits gemahnt. Noch ist es nicht endgültig. Damit komme ich auf den gut gewählten Titel. Liebe Grüße Dana |
hallo chavali,
vielen Dank für deine lobenden Worte. Es freut mich, dass die melanchonische Stimmung, die wirklich dem Gedicht zu grunde liegt, so beim Leser auch ankommt und Reimmuster, Form und Inhalt dir gefallen. Zu deiner Frage: Warum steht es in dieser Rubrik? Nun es bezieht sich niicht nur auf das Sommerende. Hier muss man schon ein wenig zwischen den Zeilen lesen. Es geht um den Eingriff der Menschen in die Natur. Dana hat es richtig erkannt. hallo dana, es freut mich sehr, dass du zwischen den Zeilen gelesen hast. Deine Gedanken dazu, sind genau dass, was ich hiermit ausdrücken wollte. Danke für dein Lob bezüglich des Titels. Ja, mit dem Titel noch verbinde ich Mahnung und Hoffnung. Viele Grüße ruhelos |
Liebe ruhelos, |
Liebe ruhelos,
in der Tat ist das Eingreifen des Menschen in die Natur manchmal ziemlich verantwortungslos. Wenn irgendwelche Insektizide zum Schutze vor Fressräubern ausgebracht werden, so trifft es oft auch die Nützlinge. Auch das Einbringen von genmanipulierten Saaten ist sicherlich nicht in allerletzten Konsequenzen erforscht. Sollte es uns gelingen, die Bienen auszurotten, dann sieht es für das uns bekannte ökologische System finster aus. Das hast du bedrückend im vierhebigen Jambus mit männlichen Kadenzen und im perfekten Kreuzreim dargestellt. Noch? Wie lange noch? In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
hallo chavali,
zunächst möchte ich mich für meine späte Rückmeldung entschuldigen. Ich freue mich sehr, dass du noch einmal zu meinem Gedicht zurückgekehrt bist, um meine Antwort zu lesen und noch mehr darüber, dass du mit dem Hintergrundwissen mein Gedicht noch eindrucksvoller findest. hallo falderwald, vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass das Gedicht metrisch in Ordnung ist und das Thema dein Interesse fand. Ja, ohne die Bienen geht es wohl nicht. Viele Grüße ruhelos |
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Dana und Falderwald
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