![]() |
Kantate des Winters
Kantate des Winters
Es ist als wenn die Zeit entschwindet Sobald man sich im Traum verliert Und sich zur Herbstzeit wiederfindet. Und sich schon kurz darauf verliert Weil man im ersten Schnee erblindet Wenn starr vor Eis die Wiese klirrt Und sich kein Grün darunter windet. Das letzte dürre Laub verschwindet Sobald der Mensch im Herzen friert Und sich die Kälte an ihn bindet. Solange wie es stürmisch windet Und jederman durchs Eis spaziert Und nur die Kälte vor sich findet Bleibt mancher Stolze isoliert. Der wundersame Mensch empfindet Wie eine Welt sich selbst verliert Wenn alle Zeit der Welt entschwindet. Sogar die Fenster sind erblindet Seitdem das Eis sie still verziert. Man blickt nach draußen und es windet Für immer wohl und nichts passiert. |
Lieber Onkie,
auch das ist so ein Stück, dessen Glanz erst beim zweiten Lesen zum Vorschein kommt. Fein gemacht, wie reimbildende Wörter sich in unterschiedlichen Bedeutungen finden und sich so ein Webfeld bildet, das es wahrlich in sich hat. Ich bin begeistert! Einzig diesen Vorschlag habe ich: Zitat:
Danke für das Lesevergnügen. LG W. |
Huhu Walther,
hab vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, dass du es auf den zweiten Blick nicht ganz verschmäht hast. (: Wenn ich es jetzt lese, will es mir selber nicht mehr gefallen. Man merkt zwar, dass viel Arbeit darin steckt, ebenfalls Inhalt, aber es ist irgendwie nicht so zugänglich und spricht, wie bei dir ebenfalls, nicht beim ersten Lesen an. Es war ein Versuch. Das "erst" betone ich übrigens so stark, dass es dem Metrum schadet. Deshalb lasse ich das "Herbste", denk ich. Zumindest vorerst. Danke dir jedenfalls für die Rückmeldung. Lg onkie |
hallo onkie,
ist das ein pantun oder so was ähnliches? die bauweise erinnert mich daran. sowas ist gar nicht so einfach zu basteln. im übrigen mag ich jetzt, wo noch ein bissel sommer ist, noch gar nicht an den winter denken, brrrrr! schnatter,schnatter! aslo -mir entschwindet die zeit dauernd, vor allem, wenn ich in den internet-foren rumhäng - schwupps , und schon ist ein monat um :eek::D ist das laub tatsächlich "lau" und nicht etwa "dürr"? wie meinst du denn das? ein wenig irriterit mich auch, dass der erste schnee schon vorm letzten laub erscheint, aber vielleicht denkst du ja an einen rasanten wintereinbruch.... ich frag mich auch, obs noch alternativen zu dem wort "mensch" gäbe, weils doch in drei strophen hintereinander vorkommt. wie wärs in strophe 4 mit "jederman" ?(einfach nur wegen der abwechslung). verzeih mir, ich bin heut mit dem sezierblick unterwegs. das wird deinem schönen, kalten wintergedicht aber hoffentlich nicht schaden. so, und du hast mich jetzt auf eine idee gebracht: ich hol mir ein eis!:) liebe grüße, larin |
Zitat:
Also bei uns ist es schon richtig kalt, und deine Gedanken sind gar nicht so abwegig. Ein Pantum ist es wohl nicht aber ein schöner Blick auf die schnell vergänglichen Jahreszeiten. Liebe Grüße an dich Lena:) |
was für tolle vorschläge von euch (o: vielen lieben dank fürs hineindenken. fein fein fein, muss ich gestehen.
@diejungefraularin: ach, bei mir zuhause hängt das laub eigentlich immer noch zu einem teil, wenn es anfängt zu schneien, soweit ich mich erinnere... vielleicht ist es in wien anders als in stuttgart.. bei uns baumelt es dann noch so gelb am baum herum ;) bei lau hab ich mir im nachhinein doch auch erstmal am kopf gekratzt, was ich mir da wieder gedacht habe.. :o viel wärme euch beiden, onkie |
Lb. Onkie,
als Nachklapp: Dein Gedicht ist sehr gelungen. Ich habe einzig eine Stelle aufgenommen, die mir verbesserungswürdig schien. Die andere Bemerkung hat meine Rezeption beschrieben. Ich mag Gedichte, für die man sich Zeit nehmen muß. In unserer schnellen Zeit ist solche Geistesnahrung eher selten. LG W. |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 21:48 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
http://www.gedichte-eiland.de
Dana und Falderwald
Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg