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Cholyrisch
Ich tu jetzt so als ob ich dichte,
dieweil ich andres Zeug verrichte, dieweil ich koche oder kehre – Ich stecke tief in der Misere! Im Wok gabs heute Jambussprossen mit Pantumsoß. Wer hats genossen? Gabs meinem Schatz zum (Ana) Besten Er meinte bloß: Um mich zu mästen, brauchts eher mal was Deftiges. So briet ich ihm was Kräftiges: Ich denk, der Villanellenbraten. wär ausnahmsweise gut geraten? Mein Liebster guckte daktylüstern und schnaubte herzhaft durch die Nüstern. Ich hab, weil mir das so gefällt, auf ihn den Versfuß gleich gestellt. Denn zärtliche Massage hätt ich auch mal gern . Das wär so nett! Ich fürchte fast, bei uns daheim, geh ich ihm ständig auf den Leim: Der Paarreim ist nicht mehr ganz klar, weils längst ein Triolett schon war! Der Musenkuss mit Fräulein Müller war längst ein Knaller und kein Knüller! Mein Leben wird zur Elegie! Doch Schluss damit! Ich weiß schon, wie. Zu Hilfe nehme ich die Stanze: In die Ver- Senkung mit der Wanze! Von Mitleid zeig ich keine Spur keucht sie aus den Trochäen nur! Ich stopfe ihr den fiesen Schnabel mit einer simplen Ringparabel. Dann macht das Leben wieder Sinn! Wie gut das ich cholyrisch bin! Ich tu jetzt so, als schrieb ich Verse, dieweil ich sie im Mörser merse….. |
Liebe Larin,
was dir doch so alles bei der Hausarbeit einfällt! Ich habe ähnliche Verbratungen von Dichterzutaten zwar schon woanders gelesen, aber dein Museneintopf ist besonders gelungen. liebe Grüße vom Herbstblatt |
liebes herbstblatt,
ich muss immer viele dinge gleichzeitig erledigen. "multitasking" nennt man das heute. man könnte auch sagen : wir machen alles - und dafür nichts gescheit! :mad: was die bereingung des liebeslebens anlangt, so habe ich mir ein paar anleihen bei dir genommen...:D ;) liebe grüße, larin |
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