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Falderwald 03.11.2010 20:18

Nichts
 
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Nichts


Ein Dichter sprach bei Kerzenschein
im Schweiße seines Angesichts:
Fällt mir jetzt weiterhin nichts ein,
dann dichte ich halt über nichts.

Er mühte sich zwar redlich, doch
vergeblich weil ihm nichts gelang,
so fiel er in ein tiefes Loch,
wo ihn sofort das Nichts verschlang.

Vom Nichts war er so fasziniert,
daß er noch etwas länger blieb,
denn nichts mehr hat ihn dort blockiert,
so daß er schließlich auch nichts schrieb.

Doch wo nichts ist, kann auch nichts sein,
nicht mal im Sinne des Gedichts,
da sprach der Dichter insgeheim
und tief frustriert: Das war wohl nichts!


Falderwald
. .. .

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a.c.larin 04.11.2010 22:15

Ich melde mich nur angesichts
der Tatsache dass hier noch nichts
geschrieben wurde, denn das ist,
nichts, was der Dichter gern genießt!

Du schriebst von einem großen Nichts.
Ich auch! (Der Kommentar besprichts)
Doch da ich nichts zu meckern weiß,
nichts anzumerken habe leis

als dies: Es ist schon eine Kunst,
macht wer um nichts herum viel Dunst -
drum schreib am Ende des Gedichts
ich deinem Bespiel folgend: nichts.

Erich Kykal 05.11.2010 13:04

Nichtigkeiten
 
Das Nichts wird sprachlich abgehandelt!
Von Zeitgeist und Kultur verschandelt
dient es der Dichter Langeweile
als Spielobjekt für manche Zeile!

Oh Nichts, du große Seelenleere,
erhebe dich und endlich wehre
dem Wortgespinst, das hohl dich streift,
weil keiner je dich ganz begreift!

Auch ich nicht, wenn ich solches sage!
Denn Nichts bleibt Nichts, ganz ohne Frage,
und wenn wir einst darein entgleiten,
sind all die "großen" Kleinigkeiten,

an denen wir im Leben kleben,
belanglos, wie auch alles Streben,
mit dem wir um Bedeutung werben.
Von Nichts gibt es nur Nichts zu erben!

Falderwald 07.11.2010 00:59

Servus larin und Erich,

sehr schöne Antwortzeilen, über die ich mich gefreut habe.

Ich saß tatsächlich da und wollte ein Gedicht schreiben, doch es fiel mir nichts ein.
Und so entstand die Idee, aus der Not eine Tugend zu machen.
Eure Antwortgedichte zeigen mir jedenfalls, das hat funktioniert, denn man kann sich auch mit euch über nichts unterhalten. ;)

Nun denn, dann lassen wir eben Verse sprechen...:)

@larin

Du kommst, das ist ja allerhand,
zur Kommentierung des Gedichts
und schreibst hier kurz mal aus dem Stand
zu diesem Kunstwerk einfach nichts?

Mal wieder typisch, weil es oft
in der Natur der Sache liegt,
wenn einer sich mal nichts erhofft,
daß er dann meistens auch nichts kriegt.

Der Gipfel dabei ist jedoch,
daß er sich dann noch mit Verdruss
bei all dem schweren Dichterjoch
zum Schluss für nichts bedanken muss. :)

@Erich

Nun zeigt sich, wie es manchmal geht,
wenn der geschickte Dichtersmann,
trotzdem er nichts vom Nichts versteht,
selbst dieses Nichts verdichten kann.

Natürlich hat er nichts gesagt,
was von Belang gewesen ist.
Doch nichts hat ihn so sehr geplagt,
wie dieses Nichts mit seiner List,

das ihn, obwohl es nichts verbarg
und ständig ihn mit Nichts beschoss,
verfolgen würde bis zum Sarg,
und sich ihm erst im Nichts erschloss.

Das Nichts erschien ihm wie ein Fluch
auf einem leeren Seelengrab,
denn nichts war so wie dieses Buch,
in dem es nichts zu lesen gab. :)


Vielen Dank für euer Gedichte.
NICHTS entzückt den Dichter mehr...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Dana 10.11.2010 18:56

Lieber Faldi,

bei so viel Nichts wage ich keine weiteren Verse, ich habe da meine ganz eigenen Gründe.;)

Jedoch mein Staunen über die Kunst um Nichts wollte ich doch hier lassen.
Nicht weniger für Larin und eKy.

Liebe Grüße
Dana


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