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Walther 30.11.2010 11:36

Kirchengeschichte
 
Kirchengeschichte


Du sprachst von Segnungen
Die Arme weit ausgestreckt
Das Unsichere zu umgreifen
Um es in Sicherheit zu wiegen

Dein Auge war ins Weite
Gerichtet an Horizonte
Ohne Tag- und Nachtschärfe
Der Vogelflug vorüber und

Die Landschaften so fest an
Deine Hände gewachsen
Wie die Füße in Stein gemeißelt
Dein Atem stand wolkig

Der Ton verklang gerade
Als die Achtung sich
Umhüllte ans Kreuz
Geschlagen hing der Glaube

Es mag ein Singen gewesen
Sein und ein Hüsteln sogar
Das Gesangsbuch verlegen
Blätterte es selbst zum Lied

Andere Dimension 06.12.2010 19:29

Hallo Walther

ich denke dieses Gedicht hat es verdient "oben " zu stehen.

Zitat:

Dein Auge war ins Weite
Gerichtet an Horizonte
Ohne Tag- und Nachtschärfe
Der Vogelflug vorüber und

Die Landschaften so fest an
Deine Hände gewachsen
Wie die Füße in Stein gemeißelt
Dein Atem stand wolkig
besonders hier...gefallen mir die Bilder und wie die einzelnen Zeilen ineinander greifen.

In meinen Augen ein starkes Gedicht- auch wegen der Balance die es hält.

Gruß
A.D.

Dana 07.12.2010 19:32

Lieber Walther,

das Gesangbuch blätterte es verlegen zu einem Lied.
Der Glaube ward ans Kreuz geschlagen, ein Flug unmöglich, weil die Füße in Stein gemeißelt sind.

Die Kirche ist Geschichte.

Ich interpretiere eine "Kritik" an der Kirche selbst. Das Gedicht zeigt die Rituale, die Hoffnung die Vergeblichkeit auf, das Unsichere mit Sicherheit zu umgreifen.

Es fällt schwer zu glauben, wie es vorgegeben wird.

Liebe Grüße
Dana

Walther 10.12.2010 16:42

Lb. AD,

danke für Deinen Eintrag. Es freut mich, daß Dir dieser lakonische Text zusagt. Er ist eine Gedanken- und Beobachtungscollage, die zum Nachdenken anregen mag.

LG W.

Lb. Dana,

Du hast tiefsinnige Schlüsse gezogen, die den Text in seinen Überlegungen fortführen. Damit hat bei Dir dieses Anregen zum Nachdenken und Weiterspinnen ebenso geklappt wie bei AD. Das freut mich natürlich.

Aus den Gedanken des LyrIchs sollte man nicht auf das Glaubensgerüst des LyrIchs schließen. Da besteht schon ein Unterschied.

LG W.

Gert-Henrik 22.01.2011 19:23

Zitat:

Zitat von Walther (Beitrag 47618)
Aus den Gedanken des LyrIchs sollte man nicht auf das Glaubensgerüst des LyrIchs schließen. Da besteht schon ein Unterschied.

Denn bei aller Auseinandersetzung mit dem Oxident, ist das LI ein Kind des fernen Orient, nämlich ein Buddhist.?

Die letzte S des Werkes lautet nämlich:
"Es mag ein Singen gewesen
Sein und ein Hüsteln sogar
Das Gesangsbuch verlegen
Blätterte es selbst zum Lied
"

... wenn das keine Gebetsfahne ist...
Davon ab, ein wunderschönes Bild!

Sehr gerne gelesen,
lgvL.

Walther 25.01.2011 16:48

Lb. Lipiwig,

danke für Deinen forschenden Eintrag. ;) Wie ich sagte, spielt mein Glauben für das Gedicht keine Rolle, denn hier spricht, wenn überhaupt, ein LyrIch zu einem LyrDu.

Für mich sind die Weltregionen gleichwertige Versuche, das Geheimnis, den Urgrund der Schöpfung, zu erklären und uns Sterbliche in einen ewigen Zusammenhang einzubetten. In den meisten Religionen, die aus früheren Zeiten stammen, wurde zugleich das zwischenmenschliche Zusammenleben grundsätzlich geregelt (10 Gebote etc.).

Hier spreche ich über die Kirche, wie wir sie kennen. Der Rest bleibt dem Leser vorbehalten, auch des Rätsel Lösung, was der Autor "glaubt".

LG W.


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