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Vorfrühling
Es geht ein Laut durch die betauten Zweige,
zu künden - wie vom Ende einer Nacht - von Winters Abgesang, aus dessen Neige unendlich weich und wie ein zartes Hauchen er seine Lauscher innig sehnen macht nach jener Wärme, die sie so sehr brauchen. Es weht ein Lied leis über leere Lande in jedes Ohr, das in die kühle Melodie sich schmiegt, dem nüchternen Verstande zum Trotze immer singend von den Tagen, die zärtlich schon von fern ihm winken, wie das warme Licht, das sie ins Leben tragen. Es fällt ein Ahnen in die stummen Teiche - noch regt sich nichts, und dennoch, wie erklingt ein weiches Flüstern aus dem starren Reiche so hoffnungshell dem horchenden Beschauer: Es ist ein ewig Kommendes - und singt ihm alles Frieren fort und alle kalte Trauer. |
Lieber eKy,
verheißungsvoll und "frohlockend" deine lyrischen Zeilen - wunderschönes Werk. Heute früh bin ich bei -16° in die Schule geschlittert, 13 Minuten zu Fuß. Ich lauschte in die Lüfte, ich starrte in den Weiher im Kleingartengelände und betete die Trauer fort. :( Noch ist strenger Winter. Deine Verse aber sind mir ein Verprechen.:) In einer warmen Stube kann man sich diese Bilder und Töne schon ein wenig vorstellen. Liebe Grüße Dana |
@Erich
Lyrik vom Erich ist technisch vom Feinsten. Die Bilder sind ebenfalls bravourös. Also kann man nicht so richtig Fehlerchen entdecken, eher einzelne Nuancen vorschlagen um eventuell das Bild aufzuwerten. Was wiederrum schwer ist, aber nicht unmöglich in jedem Fall. Zitat: „Es geht ein Laut durch die betauten Zweige,“ Hier: würde ich „geht“ mit „weht“ tauschen. „geht“ klingt mir zu menschlich. „Abgesang“ Finde ich weniger poetisch. Schlafgesang, Reisegang, Lebewohl, Zitat: „Lauscher“ hm, Hoffnung? Ahnung? Zitat: „Es weht ein Lied leis über leere Lande“ Wenn natürlich oben das „weht“ genutzt werden sollte müsste das „weht“ hier ausgetauscht werden in „zieht“. Das wäre aber weniger ein Problem. Zitat: „in jedes Ohr, das in die kühle Melodie“ Schmiegt sich das Ohr in oder an die Melodie? Oder: in jedes Ohr, das in die kühle Melodie sich wiegt, dem nüchternen Verstande //wiegt, eben geborgen wiegen, in Hoffnung wiegt. Hm jetzt ist aus mit „meckern“ der nachfolgende Rest ist geschmeidig, klingend, singend und gefällt dem Horst ungemein. Ja Erich, du nimmst mir das Hühnerstochern net krumm. Bis bald. |
Hi, Dana!
Danke für deine nicht minder wärmenden Worte! Hi, HG2! Sorry, wenn ich abkürze, aber ich bin ein ganz Tippfauler! Auch dir vielen Dank für soviel Lob und Zuspruch - das tut umso mehr gut, als ich grade eine veritable Abfuhr vom Redakteur eines Fernseh- und Radiosenders erhalten habe, dem meine Lyrik offensichtlich überhaupt nichts sagt. Autsch! Seufz, also doch erst posthume höhere Meriten....(Zwinker). Zu deinen Vorschlägen: Das "geht" ist absichtlich so gewählt, im Sinne von: "Es geht eine Weise..." - in diesem Fall ein "Laut", ein "Abgesang", was uns zum nächsten Vorschlag von dir bringt: Auch bewußt so gewählt, um das Liedhafte, Musikalische zu verstärken, was wiederum zum Nächsten führt: Ein Lied braucht eben Lauscher! Denentsprechend kommt dann zwangsläufig das "weht", um Wwh. mit "geht" in Z1 zu vermeiden. Das sprichwörtliche "Ohr" kann sich sowohl an einer Melodie wiegen, wie auch in der (grade zu hörenden) Melodie, oder sogar in die Melodie "hineinwiegen", wie du antizipiert hast. Das "in" erschien mir an dieser Stelle einfach origineller als das oftmals strapazierte "an(-schmiegen)". Natürlich sind deine Vorschläge nicht schlecht und haben Hand und Fuß. Es wäre eben nur eine "andere" Version. Meine gefällt mir hier allerdings um ein Fitzelchen besser. Ich habe es aber lang und wohl bedacht! Bitte nicht grollen. LG, eKy |
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